Hardy Krüger jun. im AZ-Interview
Es gibt im Leben schon manchmal unheimliche Zufälle. Ende letzten Jahres drehte Hardy Krüger jun. („Forsthaus Falkenau“) in Thailand den Film „Das Mädchen aus dem Regenwald“ (heute, ARD, 20.15 Uhr), in dem er einen Mediziner spielt, der den Tod seines Sohnes nie überwunden hat. Wenige Monate später, am 10. Juli 2011, trauert er um sein eigenes Kind: Am Morgen nach der Taufe lag sein damals acht Monate alter Sohn Paul-Luca leblos in seinem Bettchen: Plötzlicher Kindstod.
AZ: Herr Krüger, es ist bewundernswert, dass Sie trotz des Geschehenen schon wieder Interviews geben und weiterhin drehen. Fällt es schwer, oder tut die Ablenkung gut?
HARDY KRÜGER JUN.: Es ist sehr, sehr schwer. Aber es hilft einem sich zu sagen: Jetzt reiß dich zusammen. Du musst aufstehen und weitermachen. Es braucht viel Konzentration und Kraft, in Spannung seiner Rolle am Set zu bleiben.
Vor allem den gut gelaunten Förster zu spielen, ist doch schwierig, oder?
Es ist sehr schwer.
Ursprünglich wurde der Film „Das Mädchen aus dem Regenwald“ so gedreht, dass Sie Ihren Sohn verloren haben. Welche Gedanken gingen Ihnen durch den Kopf?
Es sind so viele Dinge jetzt wichtiger in meinem Leben, als mir über solche Dinge Gedanken zu machen. Der Film ist für mich schon relativ weit weg. Ich kann derzeit nur im Hier und Jetzt sein. Das Leben hat sich verändert. Es ist eine andere Zeitrechnung. Ich versuche einfach nur, durch den Tag zu kommen und Beschützer zu sein für meine Familie, für sie da zu sein.
Wo holen Sie sich Ihre Kraft?
Es ist die Familie, an der ich mich festhalte und die mir Kraft gibt. Die Familie hat absolute Priorität.
Waren Ihre Frau und Ihre Tochter Vinas bei den Dreharbeiten mit dabei?
Ja, sie waren mit dabei. Sie haben mich auch jetzt gerade zu Dreharbeiten nach Spanien begleitet. Wir haben uns immer gesagt: Wir sind immer zusammen – wir bleiben zusammen.
Ist Arbeit die beste Medizin?
Die beste Medizin vielleicht nicht. Aber das Leben muss weitergehen. Arbeit hilft einfach um einen gewissen Alltag zu haben.
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