Hans Sigl frotzelt über Barbara Schönebergers Alter: Moderator bei "Starnacht aus der Wachau" nicht gentlemanlike

Eigentlich hat Rossatzbach, einer von neun Ortsteilen der Marktgemeinde Rossatz-Arnsdorf in Niederösterreich, nur 84 Einwohner. Wenn aber die "Starnacht aus der Wachau" (zeitversetzt live in ORF2, SWR und MDR) hier am Donaustrand ihre Bühne aufschlägt, steppt der Bär. Dann machen 4.000 Fans den Weiler zum Hotspot des Schlager-Pop.
Da machte auch die mittlerweile elfte Ausgabe keine Ausnahme. Das klatschten und schunkelten nicht nur die Fans vor der Bühne, sondern sogar die Damen und Herren draußen auf den Motorbooten auf der Donau. Es mag nicht nur an der Musik gelegen haben: Die Wachau ist bekannt für guten Wein, exquisite Marillenknödel – und den Marillenlikör.
Übermächtige Barbara Schöneberger schiebt "Bergdoktor" auf Nebenbühne ab
Halb besoffen reden kann einen Barbara Schöneberger. Das durfte auch ihr Moderationskollege Hans "Bergdoktor" Sigl erfahren. Der konnte reimen und scherzen und Slangs und Fremdsprachen darreichen, wie er wollte – Schöneberger war übermächtig und schob den Hansi mehr oder weniger auf die Nebenbühne ab. Zwischendrin und außenrum tummelte sich auf der Bühne ein wirklich ansehnliches Star-Aufgebot. Da hüpfte und wippte man auch federleicht ohne Marillenschnaps mit.
Nicht gentlemanlike: Hans Sigl frotzelt über Barbara Schönebergers Alter
"Ihr seid so toll." "Das ist sö schön her." In der Wachau regiert die Liebe. Eigentlich auch zwischen Barbara und Hans, aber der Auftakt war holprig. "So ein schöner Altweibersommer", frohlockte Schöneberger – und fürchtete einen Lapsus: "Darf man 'Altweibersommer' überhaupt noch sagen?" Und der recht un-woke Hansi ganz cool: "DU darfst das noch sagen." Zu erwähnen wäre, dass Frau Schöneberger weit von "Altweib" entfernt ist, nämlich erst 49 – und damit fünf Lenze jünger als Herr Sigl!
Trotzdem verriet Schöneberger, dass sie von Sigl geträumt habe. Er sei ihr auf einem "weißen Pferd mit aufgeknöpfter Bluse" erschienen. Das auf den Videowalls dargereichte Bild zeigte Sigl dann auf einem Einhorn im hautengen rosa Plüsch-Outfit. Schöneberger ("Ich schau nur auf das Horn") machte zweideutig gute Miene zum seltsamen Photoshop-Spiel, auch als sie selbst als Meerjungfrau nachgeschoben wurde. Fast wirkte es so, als sei in den Produktionsbesprechungen – das ließen auch der Einspieler mit dem "Huchen-Beppi" und einige wagemutig konstruierte Übergänge vermuten – "die sanfte Marille" allgegenwärtig gewesen sein.
Für Andreas Gabalier legt sich Barbara Schöneberger aufs Klavier
Trotz des "feuchten Traums": Die Schöneberger gestand dann ihre Liebe einem anderen: Semino Rossi. Erst lobte sie seine "geile Stimme" ("Der könnte in meinem Podcast auch nur das Telefonbuch vorlesen, Hauptsache, ich höre seine Stimme") und gab dann unumwunden zu: "Mein Herz gehört nur dir." Da lächelte der österreichische Superstar aus Argentinien wie ein Gentleman, der lieber schweigt, auch wenn er nicht genießt.

Bei Andreas Gabalier konnte Schöneberger indes nicht landen. Dabei hatte sie ihm sogar "den Flügel aufgewärmt" und sich, auf dem Stutzflügel räkelnd, auf die Bühne schieben lassen. Das sah schon bei Mickie Krause im "ZDF-Fernsehgarten" nicht so toll aus, vielleicht räumte sie auch deshalb sofort die Bühne für den Volks-Rock'n'Roller.

In dessen Herz hat aber wohl nur er selbst Platz. Wie er, gleich zweimal, für seine laufende Tour warb, war schon grenzwertig. Da konnte man fürchten, in seinem neuen Lied "Superstar" gehe es um ihn selbst – aber es handelt dann noch nur vom Sternbild Pegasus. Puh.

Die Stars waren toll, das Playback nicht
Das Star-Aufgebot der Sendung konnte sich sehen lassen. Hören nicht so. Da war das Playback dann doch häufig viel leiser als die reale Mikro-Stimme der Künstler nach dem Song. Wunderschön konterkarierte die technischen Mängel der "Austro-Isländer" Thorsteinn Einarsson, der bei seinem Lied "Echo" einfach auf das Band pfiff und die Fans anfeuerte, während seine Playback-Stimme weitersang. Auch Andreas Gabalier hat wohl auf die Hilfe aus dem Off zurückgegriffen, seine Lippenbewegung passte nicht synchron zur Stimme vom Band. Auf dem Kurznachrichtendienst X machten sich Zuschauer darüber lustig. "Playback auf Fernsehgarten Niveau. Fürchterlich", schriebt ein User dazu.
Auch Chris Steger hatte das heimische Publikum im Griff. Ebenso Johannes "Josh." Sumpich, der einst "Cordula Grün" besang, was zum Meilen- und Mühlstein seiner Karriere wurde. Aber die Österreicher feierten auch die deutschen Gäste. Bei den Prinzen etwa wurde beim Medley eifrig mitgesungen. Bei Sasha nicht so, weil der unbedingt zwei Songs aus seinem nagelneuen Album singen wollte, und das vielleicht sogar – so klang es zumindest – live.
Barbara Schöneberger hat Last mit ihrer Oberweite
Aber sie alle waren nicht der Headliner. Absoluter Superstar war Anastacia, die schon 2017 Mal in der Wachau Station machte und mit der Hans Sigl akzentfrei Englisch parlierte. Da blieb sogar die Schöneberger mal dezent im Hintergrund, dabei hatte sie mit dem US-Star viel gemeinsam: Niemand im weiten Rund zuppelte so nervös an seinen Oberteilen wie die Barbara am Kleid und Anastacia an der (zu) kurzen Lederjacke.

Da hatte Natalie Holzner, die mit ehemaligen DSDS-Kandidaten Norman Langen auftrat, die Oberweite besser im Griff. Schöneberger war be- und entgeistert vom knappen Obenrum-Outfit: "Jetzt hat die nur nen Schal um und kann sogar noch die Arme heben." - "Alles festgeklebt", erklärte Holzner. Schöneberger selbstironisch: "Das Klebeband für mich muss noch erfunden werden."