Hannes Jaenicke dreht im Flüchtlingsheim: 80.000 Syrier in Jordanien

Im November startet auf History die neue Doke-Reihe "Guardians of Heritage – Die Hüter der Geschichte". Vergangene Woche starteten die Dreharbeiten in Jordanien, wo im Flüchtlingscamp von Zaatari mehr als 80.000 syrische Flüchtlinge leben. Hannes Jaenicke besuchte eine Gruppe geflüchteter Kinder, die dort in Syrien zerstörte Bauwerke in Miniaturform nachbauen, um ihre syrischen Wurzeln nicht zu vergessen und zu lernen, was ihre Kultur auszeichnet.
Zu weiteren Drehorten der neuen Doku-Reihe zählen Afghanistan, der Tempelberg in Jerusalem, das Reservat der Quinault-Indianer im Nordwesten der USA, den ersten amerikanischen Klimaflüchtlingen, Vancouver, wo die Geschichte der Überlebenden der so genannten "Residential Schools", den Indianer-Internaten, erzählt wird, und die Bibliothek von Sarajewo, die Vijeænica, die im Bosnien-Krieg zerstört wurde und seit der Rekonstruktion aus Förderungsmangel leersteht.
Hannes Jaenicke: "Man sagt, dass die Kultur das erste Opfer eines Krieges ist. Und das stimmt auch. Wir können nicht mehr tatenlos zusehen, wie unser gesamtes kulturelles Erbe Gefahr läuft, vor die Hunde zu gehen. Dabei geht es nicht nur um Kriegsgebiete wie Syrien oder Afghanistan, wo jahrtausendealtes Kulturgut mutwillig zerstört wurde – es ist auch der langsame und oftmals schleichende kulturelle Genozid an den Tibetern oder den First Nations in Kanada oder den American Indians.
Und weiter sagt Jaenicke: "Die Kultur ist die Grundlage des menschlichen Zusammenlebens, die Grundlage unserer Zivilisation. Ein Angriff auf sie ist ein Angriff auf unser Leben. Die Menschheitsgeschichte zeigt: Wo Kultur mutwillig zerstört wird, wo Erinnerungen und Traditionen, Bräuche und Sprachen ausgelöscht werden, ist Völkermord nicht weit. Der Kampf um die Kultur ist ein Kampf für den Frieden und um die Zukunft der Menschheit, ein Kampf, der uns alle etwas angeht.“