Kommentar

Haftstrafe für Schuhbeck: Eine menschliche Tragödie

AZ-Korrespondent Torsten Henke über Schuhbeck und das Urteil.
von  Torsten Henke

Wie bekommt man nicht nur Geschmack, sondern auch Glanz an die Soße? Welche Zauberkräfte hat der Ingwer? Und warum verträgt er sich so gut mit seinem Spezl, dem Knoblauch?

Wer auf diese Fragen aus dem Effeff die Antwort weiß, hat am Donnerstag wahrscheinlich mit einer Mischung aus Wehmut und Entsetzen Richtung Justizpalast geblickt.

Steuerhinterziehung: Starkoch Alfons Schuhbeck muss ins Gefängnis

Alfons Schuhbeck, der Küchengott, Entertainer und TV-Star, der sich enorme Verdienste um die kulinarische Kultur erworben hat, muss ins Gefängnis. Das hat er verdient, denn er ist ein Täter. Das Gericht konnte nicht anders, als ihn zu Haft zu verurteilen. Schuhbeck hat scheibchenweise gestanden, was nicht mehr zu leugnen war.

Alfons Schuhbeck: Die ganze Geschichte ist eine Tragödie

Damit hat er zwar den Prozess verkürzt und der Justiz Arbeit und Kosten erspart, sich aber nur bedingt mildernde Umstände verdient. Er muss nun lernen, dass Ruhm und eine weiße Kochjacke nichts nutzen, wenn man keine weiße Weste hat. Er, der anders, als er behauptet hat, aus seiner Bewährungsstrafe wegen Betrugs in den 90er Jahren nicht die richtigen Lehren gezogen hat, hat sein Lebenswerk zerstört.

Der große Zampano vom Platzl ist ein Gescheiterter. An sich gescheitert. Das ist bei aller Kritikwürdigkeit auch traurig und eine menschliche Tragödie.

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