Gute Gene oder gute Chirurgen: Ist Schönheit vergänglich?

Zum 75. Geburtstag von Sophia Loren. Was die Diva alles für ihr makelloses Aussehen tut – und warum sich Brigitte Bardot, einst die schönste Frau der Welt, gehen lässt und nichts macht
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Zum 75. Geburtstag von Sophia Loren. Was die Diva alles für ihr makelloses Aussehen tut – und warum sich Brigitte Bardot, einst die schönste Frau der Welt, gehen lässt und nichts macht

AZ: Frau Dr. Neuhann-Lorenz, „Schönheit ist nicht vergänglich“, ist die Botschaft eines neuen Bildbandes über Sophia Loren. Sehen Sie das auch so?

CONSTANZE NEUHANN-LORENZ: Viele Menschen finden, dass die Schönheit der Jugend vergänglich ist. Aber das liegt natürlich im Auge des Betrachters. Die Loren ist auch im Alter noch eine ungewöhnliche gut aussehende Erscheinung.

Woran liegt das?

Ihre Schönheit kommt über die Ausstrahlung rüber wie über ihre gleichmäßigen Züge.

Die sind straff. Im Gegensatz zu denen von Brigitte Bardot, die acht Tage später 75 wird. Liegt’s bei Signora Loren an den Genen oder der Plastischen Chirurgie?

Gene, Lebensstil, Lebenseinstellung und sehr gut gemachte Plastische Chirurgie. Dazu kommt bei ihr noch perfektes Make-up.

Sie hat die operative Aufhübscherei stets bestritten. Warum gibt es kaum eine prominente Frau zu?

Naja, das ist doch immer eine sehr intime Entscheidung. Man spricht ja öffentlich auch nicht darüber, ob man sich Zähne operativ korrigieren lässt oder ähnliches. Und dann kommt die immer noch irreführende Meinung dazu, dass Plastische Chirurgie etwas Unnatürliches sei. Das ist sie aber nur in den falschen Händen.

Kennen Sie 75-Jährige, die von Natur aus so aussehen wie 50-Jährige?

Das sind sehr, sehr seltene Ausnahmen. In den meisten Fällen haben Frauen, die in dem Alter umwerfend aussehen, einen erfahrenen Plastischen Chirurgen.

Bei Sophia Loren kommt noch das Styling hinzu.

Ihr Aussehen war ihr von früh an wichtig, sie ist ein Zirkuspferd, liebt die Welt des Glamours. Die Bardot hatte schnell keine Lust mehr, sich über ihr Aussehen zu definieren.

Früher galt sie als schönste Frau der Welt.

Wenn sie gut geschminkt und gut fotografiert wird, sieht sie natürlich viel besser aus. Aber es ist ihr offensichtlich egal. Sie lässt sich lieber gehen.

Das tut Sophia Loren niemals.

Bei ihr stimmt jedes Härchen, jedes Lächeln, jedes Outfit. Sie würde sich nie in Schlabberhosen oder Bademantel wie Madonna in der Öffentlichkeit präsentieren. Sie ist eine Diva von A bis Z, pflegt ihr Image enorm.

Um für immer jung zu bleiben?

Sie will so bleiben, wie sie ist. Wenn ihr das nicht mehr gelingt, wird sie sich total aus der Öffentlichkeit zurückziehen.

In unserer Gesellschaft wird das Alter immer noch weitgehend tabuisiert. Kommen Schauspielerinnen auf Dauer gar nicht ohne Botox, Silikon und Liftings aus?

Doch, kommen sie schon. Es ist ja nicht so, dass eine nur erfolgreich ist, wenn sie operiert wurde oder sich behandeln lässt. Aber wenn eine Schauspielerin zum vorzeitigen Altern neigt, ist die Plastische Chirurgie natürlich hilfreich.

Aber dann ist es vielleicht nicht mehr ihr Gesicht, hat sie Schlauchboot-Lippen oder eine Nase wie andere.

Es mag schwarze Schafe in unserer Branche geben, die jedem die gleiche Nase anhängen. Aber die meisten sind gute Fachärzte mit ausgereiften Techniken. Da sehen Sie oft gar nicht, dass die Patientin geliftet ist.

Was ist die häufigste Problemzone Ihrer Patientinnen?

Die Augen, die Bereiche darum. Ermüdungen, Schlupflider oder Tränensäcke, für die man wirklich nichts kann – das alles trübt die Ausstrahlung. Man sieht traurig, unausgeschlafen oder verlebt aus. Sind die Tränensäcke behutsam wegoperiert, sieht man gleich strahlender aus.

Was kostet so ein Eingriff?

So um die 2500 Euro. Aber es gibt keine Fixpreise.

Haben Sie auch ein kostenloses Schönheits-Rezept?

Das, was auch schon unsere Großmütter hatten: Viel schlafen, vernünftig und ausgewogen essen – und glücklich sein, so gut es geht. Geliebt werden macht schön, selber lieben noch schöner.

Interview: Renate Schramm

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