Guido Cantz: "Eigentlich bin ich rotblond wie Boris Becker"

Berlin - Bisher ist er noch davon gekommen, doch irgendwann wird sicher auch Guido Cantz (42, "Ich Will Ein Kind Von Dir") selbst Opfer eines Spaßes werden. Seit über drei Jahren führt er nun schon durch die beliebte Samstagabendshow "Verstehen Sie Spaß?", am kommenden Samstag (20.15 Uhr im Ersten) folgt die nächste Ausgabe live aus Offenburg. Warum er ständig auf der Hut ist, wen er gerne mal reinlegen würde und warum er sich seine wasserstoffblonden Haare alle vier Wochen färbt, verrät er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.
Seit über 30 Jahren lockt "Verstehen Sie Spaß?" jetzt schon die Zuschauer vor die Bildschirme. Was macht den Erfolg der Show aus?
Guido Cantz: Ich glaube, die versteckte Kamera kommt nie aus der Mode. Ob die Sendung jetzt im Jahr 2013 oder 1983 läuft, ist egal. Schadenfreude ist doch die schönste Freude und wenn die Filme gut sind, wird man sich "Verstehen Sie Spaß?" auch die nächsten 20 Jahre noch ansehen.
Werden Sie 2033 dann immer noch durch die Show führen?
Cantz: Mein Vertrag ist jetzt erst mal um zwei weitere Jahre verlängert worden (lacht). Die Sendung macht mir aber sehr viel Spaß. Das mache ich gerne noch ein paar Jahre.
Sind Sie selbst denn schon mal so richtig reingelegt worden?
Cantz: Es wird natürlich immer wieder versucht, in letzter Zeit sogar öfter. Neulich hatte ich zum Beispiel ein Publikum, das einfach nicht applaudiert hat. Ich kam da raus und im ganzen Saal war es mucksmäuschenstill. Irgendwann haben die Zuschauer dann Zettel hochgehalten, auf denen "Verstehen Sie Spaß?" geschrieben stand. Mein Team hat mir ebenfalls schon angedroht: "Du bist auch irgendwann mal fällig." Da wird man natürlich misstrauisch.
War ein prominentes Opfer schon mal besonders nachtragend?
Cantz: Es gibt Prominente, die im ersten Moment gar nicht lachen können, hinterher aber merken, dass es doch nicht so schlimm war. Das habe ich mit Andreas Gabalier mal erlebt. Der hat im ersten Moment nicht gelacht, aber kurz danach war seine gute Laune wieder da.
Wem würden Sie denn gerne mal einen Streich spielen?
Cantz: Wenn wir Jogi Löw reinlegen könnten, vielleicht irgendwann kurz vor der WM im nächsten Jahr, wäre das natürlich toll. Je prominenter, desto besser. Aber auch bei Papst Franziskus würde ich nicht nein sagen (lacht). Man muss schließlich Ziele haben, wir wollen uns ja immer weiter steigern.
Ihre nächste Ausgabe läuft in Konkurrenz mit Carmen Nebels "Willkommen bei Carmen Nebel" (ZDF), Dieter Bohlens "Supertalent" (RTL) und Stefan Raabs "Turmspringen" (Pro7) - wer macht das Quoten-Rennen?
Cantz: Ich bin keiner, der Prognosen abgibt. Aber es wird sicherlich nicht einfach. Wenn an einem Abend gleich vier Shows laufen, dann verteilen sich die Zuschauer natürlich. Ich finde die öffentlich-rechtlichen Sender sollten sich hier besser abstimmen. Statt zwei Shows gegeneinander antreten zu lassen, sollte ein Sender lieber einen Film ausstrahlen. Aber wir sind guter Dinge, dass wir gut abschneiden werden. Wir haben ein sehr gutes Programm, tolle Filme und großartige Gäste.
Zu Gast sind unter anderem die beiden Comedians Otto und Mario Barth. Welchen der beiden finden Sie denn witziger?
Cantz: Ich finde beide witzig. Wobei ich natürlich Otto schon viel länger witzig finde. Er war schließlich meine Sozialisation in Sachen Humor. Otto Waalkes war mein Held als ich ein Kind war. Ich kannte seine Platten alle auswendig und Freude mich, dass er jetzt schon zum zweiten Mal in meine Show kommt.
Zum Schluss müssen wir nun doch noch über Ihre Haare reden, warum dieses krasse Blond?
Cantz: Das ist eine Sache, die liegt schon sehr lange zurück. Ich war 1997 mit Freunden beim Skifahren und eines Tages hatten wir uns dazu entschlossen, unsere Freundinnen mit gefärbten blonden Haaren zu schocken. Genau zu diesem Zeitpunkt ging es dann bei mir mit dem Fernsehen los. Ich hatte einen Vertrag von RTL bekommen und meine Haare wurden schnell zu meinem Markenzeichen. Für die meisten war ich der blonde Typ aus Köln, meinen Namen wussten nur die wenigsten. Irgendwie bin ich dabei geblieben, mal schauen, wie lange noch. Meine Frau und mein Sohn kennen mich auch nur mit blonden Haaren.
Wie oft müssen Sie Ihre Haare färben und was ist Ihre natürliche Haarfarbe?
Cantz: Alle vier Wochen etwa. Eigentlich sind sie rot-blond, so wie bei Boris Becker.