Große Emotionen: Die AZ bei der "Roy"-Premiere

München - Vor dem Kino wurden an alle Gäste Taschentücher verteilt – was gut war. Schließlich bekamen die meisten schon wenige Minuten nach dem Filmstart feuchte Augen. Kabarettist André Hartmann hatte nicht übertrieben, als er in seiner Anmoderation geradezu warnte: "Dieser Film rührt zu Tränen."
Das tat das neue Opus von Regisseur (und Großunternehmer) Franz Meiller fraglos beim Premierenpublikum. Sein Film "Roy - Eine Legende geht zu Ende" ließ die Erinnerungen nur so hochkochen. Jene ans "Roy", an das unvergessene Münchner Plüschlokal beim Sendlinger Tor, in dem dereinst selbst Weltstars wie Michael Jackson, Tina Turner, Bryan Adams oder David Copperfield feierten.

Promi-Freundschaften aus dem Roy
"Ich kann manchmal selbst kaum glauben, wer alles im 'Roy' war", sagte dessen Gründer, Namensgeber und Ex-Gastgeber Roy Dubowy nach der Premiere in den Museum-Lichtspielen. Mit vielen seiner ehemaligen Gäste verbindet ihn nach wie vor eine enge Freundschaft, beispielsweise mit Herman van Veen oder Chris de Burgh. Der irische Sänger, der neben Promis und "Roy"-Fans wie Felicia Weathers, Thomas Gottschalk oder Monika Gruber auch im Film zu Wort kommt, machte Dubowy sogar zum Patenonkel seiner schönen Ex-Miss-World-Tochter Rosanna.
Die Geschichte des Kult-Lokals begann anno 1978. Damals übernahm der charismatische Roy das seit 1959 bestehende Café seiner Mutter. Mit Sitznischen, Mahagoni-Bar, Wandgemälden und stets wechselnder, sehr üppiger Deko schuf er seine Gastro-Legende.
"Das plüschige 'Roy' war ein Traum, einmalig", sagte nach der Premiere Stadtrat und Musiker Roland Hefter. Zustimmendes Nicken bei Caroline Reiber, Angela Wiedl und Ralph Siegel. "Es war wunderbar im 'Roy', hier kamen die unterschiedlichsten Menschen zusammen", erzählte Schauspieler und Ex-Stammgast Antoine Monot der AZ. Ottfried Fischer ergänzte: "Eine Wohlfühloase für alle. Schön war's!"


Prominentes Wiedersehen auf der Premiere
Für Roy Dubowy und seinen Nachfolger, den Entertainer Günther Grauer, der das "Roy" bis Ende 2020 fast zwei Jahrzehnte lang geführt hatte, gab es unzählige Umarmungen. Die Wiedersehensfreude bei den Stammgästen, die zuvor alle vier Kinosäle der Museum-Lichtspiele von Matthias Stolz gefüllt hatten, war groß.
Gemeinsam ging's dann zur fröhlichen Premierenfeier ins Hackerhaus der Wirte Lorenz und Christine Stiftl - zu Gulaschsuppe und Würstl-Bergen, wie einst zu später Stunde im "Roy". Wie dort sorgte auch Ex-Wirt Günther Grauer als Sänger für Stimmung. Travestiestar Peter Ambacher brachte es auf den Punkt: "Das Roy, diese Legende, lebt!"
AZ-Umfrage auf der "Roy"-Premiere
Die AZ fragte die anwesenden Prominenten: Was hat Ihnen das Roy bedeutet? Warum haben Sie die Kult-Bar Roy so geliebt?

Marc Rudolf (41), Schauspieler: "Das war ein 'Place to be', doch einer, wo's egal war, wer man ist. Es zählte nur der Mensch selbst. Ich lebe jetzt in Berlin. Zum Filmstart in meine Heimat zu kommen, war ein Muss: Das Roy ist eine Legende."

Peter Ambacher (72), Travestiekünstler: "Im Roy war jeder willkommen. Man kam rein und fühlte sich gleich daheim. Als 'Miss Piggy' bin ich dort jahrzehntelang aufgetreten. Unvergessen ist mir ein wunderbares Gespräch mit Chris de Burgh. Es war eine so schöne und lustige Zeit!"

Kathrin Kohlmann (43), Sängerin: "Das Roy war wie ein Wohnzimmer. Es fühlte sich immer wie Heimkommen an. Als Sängerin stand ich zur Wiesn-Zeit auch oft auf der kleinen Roy-Bühne. Die Stimmung war einmalig. Es tat weh, als es mit diesem Wohlfühlort vorbei war."