Gregor Meyle: "Wir geben alle Gas!"

Xavier Naidoo, Sarah Connor und Co. versuchen sich in der heutigen Ausgabe von "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" an den Liedern von Nachwuchskünstler Gregor Meyle.
von  (thn/spot)
Gregor Meyle gibt auf der Bühne alles
Gregor Meyle gibt auf der Bühne alles © VOX/Stefan Menne

Xavier Naidoo, Sarah Connor und Co. versuchen sich in der heutigen Ausgabe von "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" an den Liedern von Nachwuchskünstler Gregor Meyle. "Du guckst zu, wie Superstars deine Songs trällern. Das kann man kaum beschreiben", schwärmt der Nachwuchskünstler im Interview.

Köln - 2007 nahm er an einer Casting-Show von Stefan Raab teil, heute glänzt Gregor Meyle (35, "New York - Stintino") neben Musikgrößen wie Xavier Naidoo (42, "Bei meiner Seele") oder Sarah Connor (33, "Real Love") in der erfolgreichen VOX-Show "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" (jeden Dienstag um 20:15 Uhr). In der heutigen Ausgabe versuchen sich seine prominenten Mitstreiter an den Songs des Nachwuchskünstlers. Wie er die Show erlebt hat, warum er Xavier Naidoo viel zu verdanken hat und was er von Casting-Shows heute hält, erklärt Meyle im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

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Sie sind aktuell in der TV-Show "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" zu sehen. Wie haben Sie sich mit den anderen Künstlern verstanden?

Gregor Meyle: Unfassbar gut! Ich glaube, das kommt auch in der Sendung rüber. Ich fand es gut, dass Klischees aufgeknackt wurden. In Deutschland gibt es viele musikalische Schubladen: Schlager, Pop, Hardrock. Und das haben wir alles in einen Topf geschmissen. Am Ende des Tages kommt Musik raus. Das war echt schön und hat sehr viel Spaß gemacht. Auch die Band hat so viel Arbeit da rein gesteckt. Das kommt in der Sendung leider zu kurz.

Wie war es, Ihre Songs von so großen Sängern interpretiert zu sehen?

Meyle: Es war ein bisschen so, als ob ich vorm Fernseher sitze. Du sitzt da im Olymp am Kap der Guten Hoffnung, trinkst einen Cocktail und guckst zu, wie Superstars deine Songs trällern. Das kann man kaum beschreiben! Ich fand aber, die Songs der anderen zu singen mindestens genauso aufregend und schön. Bei Xavier Naidoo war ich sehr nervös, weil ich ihm so viel zu verdanken habe. Es gibt aber Stellen, die ich verpatzt habe. Man regt sich dann eine Stunde lang auf, weil man sich so lange vorbereitet hat. Und man wollte es natürlich perfekt machen. Aber letztendlich sagt man sich, dass es einfach nur menschlich ist. Ich finde es schön, dass es in der Sendung auch gezeigt wird. Das Konzept war, mit nur einem Schuss zu filmen. Ich denke, dass die Zuschauer auch honorieren, dass nicht alles perfekt ist. Das finde ich ganz wichtig.

Xavier Naidoo ist ein großer Fan von Ihnen und Ihrer Musik. Ist es umgekehrt genauso?

Meyle: Es ist unfassbar: Er ist für mich ein wahnsinniger, krasser Sänger! Wir arbeiteten teilweise bis spät in die Nacht und er singt um 3 Uhr früh immer noch wie kein anderer. Da kommt keiner an ihn ran! Er hat so viele Songs geschrieben, viele davon "Nummer Eins-Platten". Er ist ein Workaholic. Das sind wir natürlich auch: Wir geben alle Gas! Durch die Sendung haben wir Blut geleckt: Sarah und Sasha zum Beispiel arbeiten an ihren neuen Platten. Das ist wirklich schön! Und wir sind auch alle viel unterwegs, aber ich möchte eine zukünftige Zusammenarbeit nicht ausschließen. So Leuten wie Xavier habe ich viel zu verdanken: Er hat mich in die Sendung geholt und mir auch so geholfen. Er hat mir sogar ein Jahr ein Auto geliehen, als meines kaputt gegangen ist! Er ist ein sehr toller Mensch, das muss man schon sagen.

Sie haben 2007 an einer Casting-Show von Stefan Raab teilgenommen. Hat Ihnen das damals geholfen, im Business Fuß zu fassen? Oder sind solche Formate eher schlecht für die Karriere?

Meyle: Wenn ich damals nicht teilgenommen hätte, würde ich heute professionell gar keine Musik machen. Songs zu schreiben war schon immer mein Hobby und bei der Show von Stefan Raab wollte man Künstler mit eigenen Songs. Deswegen bin ich da angetreten. Das erste Jahr danach ging ziemlich ab. Dann wurde es wieder etwas ruhiger. Jetzt sind die Konzerte wieder ausverkauft. Die Sendung "Sing meinen Song" hat dazu natürlich beigetragen, indem sie die Leute aufmerksam gemacht hat.

Im Zeitalter der Casting-Shows: Was würden Sie jungen Talenten raten, die an solchen Formaten teilnehmen?

Meyle: Sie sollten nicht zu viel erwarten. Man sollte außerdem schon relativ genau wissen, worauf man hinaus will und aufpassen, was man unterschreibt. Ich sag's mal so: Der bessere Weg ist spielen, spielen, spielen! Und sich weiterzubilden, wenn man ein Talent hat. Manchmal trifft man auch Leute, die dir mit dem iPhone einen Country-Song vorspielen, den sie im Flur aufgenommen haben. Das zieht dir die Fußnägel raus! Krass, wie manche Leute sich selbst einschätzen! Auf der anderen Seite gibt es unfassbare Talente, die diese Selbst-Übertreibung nicht haben. Also ich kann nur empfehlen, Konzerte zu spielen. Da merkst du ganz schnell, ob du Talent hast oder eben nicht. Das kann auch auf der Straße sein. Wenn sich die Leute sammeln, generiert man automatisch ein Publikum. Irgendwann kann man als Vorgruppe spielen. Ich finde zwar, dass YouTube Verbrecher sind, weil sie keinen Cent an die Künstler abdrücken. Dadurch ist es den Leuten aber möglich geworden, ohne große Vertriebs-Strategien ihre Songs an den Start zu bekommen. Wenn du dich auf den Arsch setzt, spielst und Gas gibst, musst du auch nicht bei einer dieser Casting-Geschichten mitmachen. Ich glaube auch nicht, dass der schnelle Weg ein Garant für eine langfristige Karriere ist.

Sie haben eine eigene Platten-Firma. Haben Sie die gegründet, um diesem schnelllebigen Musik-Business entgegen zu wirken?

Meyle: 2010 wollte niemand meine eigenen Songs rausbringen. Das heißt aber nicht, dass man nicht trotzdem Platten rausbringen kann. Mir war klar, dass ich es mit Freunden hinkriege. Und ich bin zwar jetzt Geschäftsführer des Labels, aber das heißt noch lange nicht, dass ich das alles alleine mache. Gerade ist viel los. Wir müssen organisieren und koordinieren. Ich bin bei jeder Entscheidung dabei. Es ist viel Arbeit, aber ich mache es gerne - mit Freunden und Leuten, die sich auskennen. Fast ein Drittel der Kosten für das Album haben die Fans finanziert, indem sie im Vorfeld schon eine CD gekauft haben. Man muss sich mit so einem Label eben ein paar Sachen einfallen lassen. In letzter Zeit habe ich komischerweise auch Angebote von anderen Platten-Firmen bekommen. Die habe ich aber alle erfolgreich abgelehnt. Ich habe einfach ein super Team und langsam wirft das Ganze auch Früchte ab.

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