Gregor Meyle: "Auf die Hälfte meines linken Daumens könnte ich verzichten"

Der Finalist aus Raabs Castingshow über Essen, guten Wein und schlechte Erfahrungen in der Küche
von  (jb/spot)
Gregor Meyle ist Musiker, Hobbykoch und  zum Teil auch Weinkenner
Gregor Meyle ist Musiker, Hobbykoch und zum Teil auch Weinkenner © Facebook/bordeauxwein/Eva Hartmann

In seinen Büchern vereint Gregor Meyle alles, worauf es bei einem perfekten Abend ankommt: gutes Essen, guten Wein und gute Musik. Anfang Oktober brachte der ehemalige Kandidat von Raabs Castingshow SSDSDSSWEMUGABRTLAD bereits den zweiten Band seiner "Songs für Feinschmecker"-Reihe heraus. Bei der Apéros Bordeaux-Party im Münchner Szene-Treff Ganghofer68 heizte er musikalisch ein und sprach er über Musik, edle Tropfen und Unfälle in der Küche.

Berlin - Gutes Essen, guter Wein und dazu noch gute Musik, so sieht für viele der perfekte Abend aus. Einer, der das Ganze Repertoire sogar einem Buch vereint ist Gregor Meyle (35). "Die besten Songs sind vermutlich mit einer guten Flasche Bordeaux nebendran geschrieben worden", sagt der Sänger der auf der Apéros Bordeaux-Party in München , wo er das hohe Lied auf den edlen Tropfen sang.

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Der 35-jährige Meyle überraschte 2007 bei Stefan Raabs Castingshow SSDSDSSWEMUGABRTLAD das Publikum Runde um Runde mit seinen eigenen Songs und sang sich am Ende sogar bis in die große Abschluss-Show. Nur wenige Tage danach stürmte er mit der Finalsingle "Niemand" die Charts. Der Titelsong seines ersten Albums "So Soll Es Sein" schaffte es sogar bis in den Soundtrack von Nikolai Müllerschöns Film "Der Rote Baron".

Nur wenige Jahre später kochte sich der Musiker gemeinsam mit zwei Sterneköchen jetzt schon zum zweiten Mal durch die ganze Welt. Anfang Oktober erschien die Fortsetzung zu "Songs für Feinschmecker". Auch wenn er verrät, dass man getrost das Goethe-Zitate "Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken" auf seinen Grabstein schreiben könnte, möchte sich Meyle trotzdem nicht als Weinkenner bezeichnen. Dann eher als Kenner der italienischen Küche, schließlich hat er auf seinen Reisen einiges gelernt.

"Ich lerne immer noch und wir veranstalten Kochshows, wo wir Musik machen und nebenbei im kleinen Rahmen fünf bis sechs Gänge kochen. Die Zuschauer können Fragen stellen und müssen auch mitarbeiten", schwärmt der Musiker über seine Arbeit. Privat hört er am Herd aber wenig Musik, weil er, wie er sagt, "immer irgendetwas" vergisst. "Sobald ich Musik höre, verliere ich mich darin. Und dadurch, dass ich viel auch selber produziere, fange ich an zu analysieren. Das ist wie, wenn ein Winzer einen Wein schmeckt, dann kann er eine Stunde darüber philosophieren und so geht es mir mit der Musik." Nur das morgendliche Kaffeekochen wird untermalt - von Jazzmusik, denn Meyle hört am liebsten Musik, die nichts mit seiner eigenen zu tun hat, um sich weiterzuentwickeln.

Dass es beim Kochen durchaus voller Konzentration bedarf, zeigt eine Narbe an seinem Finger. "Ich habe mir einmal die Fingerkuppe komplett abgesäbelt, weil ich nämlich die große Schnitttechnik vom Meisterkoch üben wollte, man aber auf den Daumen dabei einfach nicht aufpasst", erzählt er. Zum Glück "ist der linke Daumen ohnehin der unwichtigste Finger zum Musikmachen und Gitarre spielen", auf den könne er deshalb auch zur Hälfte verzichten.

Worauf Meyle allerdings nicht verzichten möchte, sind die Reifungsprozesse, die man als Musiker durchmacht. Bei ihm waren das verschiedene Band- und Castingshow-Erfahrungen. "Genau wie Wein einen Charakter haben muss, muss auch Musik einen haben", weiß er. An viele Themen, die er heute besingt, habe er sich früher nicht herangetraut, "an solchen Sachen muss man wachsen", schlussfolgert er.

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