Gina-Lisa Lohfink: Eklat im Gerichtssaal

Ein Eklat jagt den nächsten: Nun wurde der Prozess im Fall Gina-Lisa Lohfink unterbrochen. Das Model und ihr Anwalt verließen empört den Saal. Was war passiert?
von  (the/cam/spot)

Im Fall Gina-Lisa Lohfink (29) will vor Gericht keine Ruhe einkehren: Am Montagnachmittag kam es während des Prozesses zum Eklat. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, haben Lohfink und ihr Verteidiger empört den Gerichtssaal verlassen, sodass die Verhandlung unterbrochen werden musste. Ihren überstürzten Aufbruch sollen sie damit begründet haben, dass das Gericht die Öffentlichkeit nicht ausschließen habe wollen, als Szenen aus dem Sex-Video gezeigt werden sollten.

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Nackte Unruhestifterin

Laut "Bild" wäre der Bildschirm für das Publikum und die anwesenden Pressevertreter im Saal nicht sichtbar gewesen. Für den heutigen Verhandlungstag wäre eigentlich auch das Urteil angesetzt gewesen, wann der Prozess nun fortgesetzt werde, sei noch unklar. Doch das war nicht der einzige Zwischenfall.

Wie Bilder aus dem Gerichtsgebäude zeigen, war eine Femen-Aktivistin im Flur anwesend. Diese habe nach "Bild"-Informationen für lautstarken Lärm auf den Gängen gesorgt. Mit nacktem Oberkörper solidarisierte sich die Frau mit Gina-Lisa Lohfink. Auf ihrer Brust stand "Still Not Asking For It" (zu Deutsch: Ich fordere es immer noch nicht heraus), ihren Rücken zierte ein "No means No" (zu Deutsch: "Nein heißt nein"). Unter heftigem Protest musste sie von Justiz-Mitarbeitern hinausgetragen werden.

Aussage gegen Aussage

Im Fall von Gina-Lisa Lohfink geht es um eine ausgelassene Partynacht in Berlin vor vier Jahren, die mit einer angeblichen Vergewaltigung endete. Zwei Männer hätten gegen ihren Willen mit der 29-Jährigen Sex gehabt. Davon gibt es sogar ein Video, das von den Männern im Internet verbreitet und Redaktionen zum Kauf angeboten wurde. Lohfink erstattete Anzeige. Die Vergewaltigungsvorwürfe erhärteten sich in einem Verfahren gegen die vermeintlichen Täter allerdings nicht. Dann die Wende: Lohfink erhielt einen Strafbefehl über 24.000 Euro wegen des Vorwurfs der falschen Verdächtigung. Sie legte Einspruch ein.

Das Martyrium läuft nun schon seit vier Jahren. Die bisher ungeklärte Streitfrage: Sieht man auf dem Video Sex oder eine Vergewaltigung? Wer das Video gesehen hat, kann deutlich hören, wie Lohfink mehrmals "Hör auf!" sagt. Die Staatsanwältin sehe darin aber noch nicht den Beweis für eine Vergewaltigung. Schließlich könnten diese Worte auch im Zusammenhang mit einer anderen akuten Handlung gefallen sein. Das Video wurde übrigens erst vor Kurzem von der Pornoseite Pornhub entfernt.

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