Georg Kofler: Wie der "Löwe" das Brüllen lernte

Der nächste Clou: Georg Kofler plant mit seiner Social Chain AG den Börsengang. Wie tickt der "Die Höhle der Löwen"-Investor eigentlich?
(atj/spot) |
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Will mit seiner Social Chain AG in fünf Jahren auf mehr als eine Milliarde Euro Umsatz kommen: Georg Kofler
imago images / Future Image Will mit seiner Social Chain AG in fünf Jahren auf mehr als eine Milliarde Euro Umsatz kommen: Georg Kofler

Erst vor Kurzem platzte ihm der Kragen. Georg Kofler (62) ertrug in der VOX-Sendung "Die Höhle der Löwen" die Geldgier einiger junger Gründer nicht mehr: "Fünf Jahre Geldstreik, aber jetzt Multimillionär werden wollen. Tun Sie nicht so, als wären Sie bessere Menschen, ich kann dieses Gewäsch nicht mehr hören", schimpfte Kofler. Es ging um zwei Gründer, die Lebensmittel retten wollten, aber eine überhöhte Bewertung ihrer Firma einforderten. Kofler unterstellte "moralisierendes Schöngerede". Der "Löwe" hatte gebrüllt - und hat nun ein neues Börsenprojekt. Das muss man über den Unternehmer wissen.

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"Mitglied im Verein für klare Aussprache"

Georg Kofler ist ein Mann der klaren Worte. "Für die Diplomatenstunde der UNO wäre ich eher nicht geeignet", sagte er dem "Handelsblatt". Er bevorzuge Bodenständigkeit und Direktheit. "Ich bin Mitglied im Verein für klare Aussprache."

Seit 2017 ist der gebürtige Südtiroler als Investor und Juror in der VOX-Sendung "Die Höhle der Löwen" dabei, auch weil er ein unternehmerisches Vorbild ist: Er rettete die Fernsehsender ProSieben und Premiere einst vor dem Aus. Mitte 2020 will er nun mit seiner neuen Social-Media-Firma The Social Chain AG die Frankfurter Börse und die New Yorker Nasdaq erobern. Doch fangen wir vorne an.

Steiler Aufstieg

1957 wird der Medienmanager als Sohn eines Holzfällers geboren, der Vater stirbt, als Kofler vier Jahre alt ist, und hinterlässt einen dringenden Wunsch: "Die Kinder müssen was lernen!" Mutter Kreszenz "Zenzi" muss die Familie als Näherin durchbringen. Schnell lernt der Junge, wie Hartnäckigkeit voranbringen kann. Als Chefspüler in Hotels, Skilehrer und Ofenwerker einer Aluminiumhütte bessert er sein Taschengeld auf.

Er studiert Publizistik und Kommunikationswissenschaften, wird Assistent des ORF-Intendanten Gerd Bacher (1925-2015) und Büroleiter von Leo Kirch (1926-2011). Mehrfach wird Kofler gerufen, wenn es brenzlig wird: Der erst 31-Jährige saniert den maroden Privatsender Eureka, später ProSieben, baut ihn zu einer großen Sendergruppe aus und bringt ihn 1997 an die Börse. Danach päppelt er den Bezahlsender Premiere (heute Sky) auf und legt 2005 mit einem Volumen von 14,5 Milliarden Euro den bis dahin größten Börsengang eines Medienunternehmens hin.

Große Ambitionen

2007 zieht sich der Südtiroler aus der Fernsehbranche zurück, kann sich jedoch nicht ganz vom Mediengeschäft trennen. Kofler erkauft sich die Mehrheit an der Glow Media Group, die inzwischen als Social Chain AG Influencer wie Stefanie Giesinger (23) vermarktet. Seit 2016 ist er dort Hauptaktionär und Chairman. "Das unternehmerische Adrenalin ist uneingeschränkt vorhanden", sagte er dem Medienmagazin "DWDL". Sein Umsatz-Ziel: mehr als eine Milliarde Euro in fünf Jahren. Das Unternehmen werde sein "neues ProSieben im Zeitalter von Social Media".

Auch privat hat der Unternehmer ein neues Kapitel aufgeschlagen: Nach der Trennung von 9live-Gründerin und Ehefrau Christiane (53) sei er neu verliebt. Der "Bild" sagte der dreifache Vater: "Ich bin in einer neuen Beziehung. Ich betrachte das als großes Glück." Es sei wichtig, "dass man die Vergangenheit in positiver Erinnerung behält und nicht zu viel negative Energie in sein Herz lässt".

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