Gender-Kritik: Ruth Moschner konfrontiert wütenden Zuschauer

Für ihre gendergerechte Moderation hat Ruth Moschner eine Nachricht von einem erzürnten Zuschauer erhalten. Der TV-Star will sich die Kritik aber nicht gefallen lassen und feuert zurück.
Sven Geißelhardt
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Übertreibt es Ruth Moschner mit ihrer gendergerechten Moderation? Ein erzürnter Fan kritisiert die Münchner Moderatorin. Mit einer lustigen Ansage feuert sie aber zurück.
Übertreibt es Ruth Moschner mit ihrer gendergerechten Moderation? Ein erzürnter Fan kritisiert die Münchner Moderatorin. Mit einer lustigen Ansage feuert sie aber zurück. © Paul Zinken/dpa

Nur das männliche Publikum ansprechen? Nicht mit Ruth Moschner! Die Sat.1-Show "Buchstaben Battle" hat sie in gendergerechter Sprache moderiert - sehr zum Missfallen eines Zuschauers, der sich bei ihr darüber beschwerte. Die Kritik kontert die Moderatorin aber gekonnt.

Via Instagram hat Ruth Moschner die Nachricht des Zuschauers veröffentlicht. "Grundsätzlich finde ich Sie klasse, allerdings haben sie heute 'Zuschauer*innen' sehr nervig gegender", schreibt der Kritiker. Deshalb werde er (oder sie) die Sendung zukünftig nicht mehr anschauen. "Bitte das Gendern lassen und unsere Sprache nicht weiter 'filetieren", lautet das Fazit des Fans.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Nach Gender-Kritik: Ruth Moschner empfiehlt wütendem Fan "Konfrontationstherapie"

Die Münchnerin hat für die Beanstandung ihrer gendergerechten Moderation kein Verständnis. Auf Instagram konfrontiert sie den Zuschauer (oder die Zuschauerin): "Ich selbst hätte auch gerne eine neue ebenbürtigere Wortschöpfung, betrachte aber das Gendern als ersten Schritt, die Ladies mit ins Boot zu holen. Frauen gehören nun mal zur Gesellschaft dazu."

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Dann legt Ruth Moschner nach und kann sich einen kleinen Seitenhieb auf die getroffenen Gefühle des Fans nicht verkneifen: "Männer können das doch aushalten. Sollten Sie also Ihre Männlichkeit nach meinem verbalen Filetieren wiedergefunden haben, freue ich mich, wenn Sie wieder einschalten." Er oder sie solle das als "Konfrontationstherapie" betrachten und sich der "Angst" stellen.

Promis feiern Ruth Moschner für Reaktion auf Gender-Kritik

Für ihren Instagram-Post wird Ruth Moschner von prominenten Kollegen und Kolleginnen gefeiert. Jochen Schropp schreibt dazu: "Ich finds toll, dass Du das machst!" Auch Paula Lambert kann die Kritik an der gendergerechten Moderation nicht verstehen: "Ich werde nie verstehen, warum Leute sich aktiv Zeit nehmen, um ihre Negativität in die Welt rauszublasen." Die Komiker von Mundstuhl haben für Ruth Moschner einen witzigen Vorschlag: "Die Sternchen-Sprechpause sollte halt lang sein. Also nicht nur so 2, sondern eher so 12 Sekunden lang. Dann ist es nicht nur sinnvoll, sondern auch noch lustig."

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4 Kommentare
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  • Heide Fröttmaninger am 26.02.2021 14:08 Uhr / Bewertung:

    Ich kenne zwar weder Frau Moschner noch eine einzige Sat1-Sendung, aber dieser Hype um freiwillig Sprachbehinderte erschließt sich mir nicht. Wer hat eigentlich diese Sprechstörung mit den Denkpausen erfunden, seit wann gibt es das, und wer außer den Medien und der Düdin glaubt vorschreiben zu müssen, dass man so zu schreiben und zu sprechen habe? Im Ausland lachen sich Deutschlandkundige gewiss scheckig angesichts der lächerlichen deutschen Selbstgeißelung. Genau so gut könnten wir nach jedem Substantiv "lalala" sagen.

  • Sapere aude! am 11.02.2021 21:40 Uhr / Bewertung:

    Selbstverständlich gehören Frauen zur Gesellschaft dazu. Gehörten sie schon immer, auch zu Zeiten, als Moderatoren, auch weibliche, das generische Maskulinum noch kannten.

  • Guidomuc am 12.02.2021 15:42 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Sapere aude!

    Richtig. Das generische Maskulinum ist eine Besonderheit der deutschen Sprache, die andere Sprachen auch kennen. Z.B. Französisch. In Frankreich wacht die Académie Francaise seit 1653 über die Sprache und hat das Gendern abgelehnt. Seither darf man es verwenden, aber nicht in Schulen oder in offiziellen Texten. Und das ist auch richtig so, ich müsste quasi noch mal von vorn anfangen mit Französisch und das ginge allen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, auch so. Es gäbe so Wortkreationen wie "cheffe" anstatt "Madame le chef" oder „écrivaine“ statt „écrivain“ oder so Schreibweisen wie „Les femmes et les hommes sont divisé·e·s.“ mit Pünktchen. Das ist lächerlich und im Deutschen ist es das auch. Wenn man konsequent gendert, sind Texte nicht mehr lesbar bzw. nur schwer verständlich. Das Ganze kommt ja wohlmeinend aus der Ecke der Gleichstellung der Frau. Die ist eine ganz wichtige Sache, dieses Gendern jedoch erweist ihr einen Bärendienst, weil es das eigentliche Ziel lächerlich macht.

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