Gefallener Held: Moderator Elmar Hörig ist abgedriftet – welche Parolen er von sich gibt

Elmar Hörig arbeitete in den 80er- und 90er-Jahren als Radiomoderator und machte sich beim Sender SWF3 einen Namen. Er war geliebt und gefürchtet für seine kecke Art und seiner bösen Witze. Doch Hörig trieb es zu weit. Er verlor nach und nach Jobs. 1999 wurde er von seinem Arbeitgeber gekündigt, nachdem er sich homophob geäußert hatte. Es wurde still um den heute bald 75-Jährigen. Seit ungefähr sieben Jahren präsentiert sich Elmar Hörig aber wieder regelmäßig – zumindest auf Facebook. Und im Netz verbreitet er radikale Äußerungen und Verschwörungstheorien, berichtet der "Spiegel".
Elmar Hörig: Der ehemalige Radiomoderator betreibt Hetze auf Social Media
Sticheln und empören will Elmar Hörig nach wie vor. Wie der "Spiegel" berichtet, betreibt Hörig auf Facebook unregelmäßig Hetze. Diese bezieht sich auf die deutsche Politik. Der Mittsiebziger schießt verbal gegen Ausländer und Flüchtlinge. Zudem wird berichtet, der ehemalige Moderator äußere sich diskriminierend und rassistisch.
In einem Posting habe er Angela Merkel als "die Wuchtbrumme aus der Uckermark" bezeichnet. Und in einem anderen Facebook-Beitrag habe er sich homophob gegen den ehemaligen Bürgermeister Berlins Klaus Wowereit geäußert. Die Beiträge sind auf der Social-Media-Plattform mittlerweile nicht (mehr) auffindbar. Aber auch im Interview mit dem "Spiegel" hält sich Hörig nicht zurück.
"Andere Parteien haben Angst": Das sind Elmar Hörigs politische Ansichten
Elmar Hörig erklärt im Gespräch, dass er kein Mitglied der AfD sei. "Aber ich finde gut, dass es sie gibt", äußert er. Der bald 75-Jährige meint: "Ich finde gut, was sie bewirkt. Die anderen Parteien haben Angst. Sie merken, dass sie uns nicht alles verbieten können." Hörig sagt, er habe die politische Partei mal "aus Protest" gewählt.
Elmar Hörig: Der ehemalige Radiomoderator trifft homophobe Aussagen
An einer anderen Stelle im Interview äußert sich Elmar Hörig – erneut – homophob. Er ist der Meinung, die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 sei "versaut" worden, weil die deutschen Spieler "diese Sche**-Regenbogenbinde" tragen sollten. Eine Entschuldigung lässt sich Hörig nicht entlocken. Er meint lediglich: "Ich will provozieren. Ich haue Sachen raus, egal ob sie jemand gut findet."
"Glauben an die Menschheit verloren": Elmar Hörig über sein Aus als Radiomoderator
Elmar Hörigs Ehefrau Andrea erklärt: "Wenn man ihm etwas verbietet, tut er es erst recht." Der einstige Radioheld fügt als Beispiel hinzu: "Wenn du mir sagst, ich soll nicht Hitler parodieren, mache ich dir den Goebbels obendrauf." Dass Elmar Hörig 1999 von seinem Arbeitgeber gekündigt wurde, kratzte ihm seiner eigenen Aussage nach sehr am Ego. "Damals habe ich den Glauben an die Menschheit verloren", äußert er.
"Angst, nicht mehr stattzufinden": So erklärt Elmar Hörig seine radikalen Social-Media-Äußerungen
Elmar Hörig bezeichnet seine Online-Präsenz und seine fragwürdigen Aussagen als "eine Art Selbsttherapie". Im Weiteren meint er: "Es hat mit der Angst zu tun, nicht mehr stattzufinden." Hörig gibt im Interview zu, dass er sich manchmal frage, ob er sein eigener größter Feind sei. "Ich bin ein 'Fallen Hero'. Ein gefallener Held", ist er sich aber trotzdem sicher.
"Ich kann nicht verstehen, dass er sich so menschenverachtend äußert": Einstiger Freund von Elmar Hörig enttäuscht
Peter Stockinger ist ein Mitgründer von SWF3 – dem Radiosender, durch welchen Elmar Hörig bekannt wurde. Stockinger stellte den ehemaligen Radiomoderator damals ein. Er war ein Freund von Hörig, ist es heute aber nicht mehr. Peter Stockinger erklärt: "Was er auf Facebook tut, macht mich traurig. Ich kann nicht verstehen, dass der einst so großartige und Menschen zugewandte Elmar Hörig sich so menschenverachtend äußert."
Außerdem stellt er die Frage: "[Hörig, d. R.] verehrt die Beatles, wie kann man die Texte von John Lennon lieben und dann solche Sachen schreiben?" Stockinger ist wohl nicht die einzige Person, die Elmar Hörigs Verhalten nicht nachvollziehen kann.