Für einen Fitz ganz ungewöhnlich

Nach dem Filmpreis feiert Kino-Newcomer Florian David Fitz aus dem großen Künstler-Clan mit seiner Familie in Krailling
von  Tina Angerer
Florian David Fitz
Florian David Fitz © dapd

München - Von Berlin Friedrichstadtpalast zur Brauerei Krailling: Die Gäste wunderten sich, dass der Mann, den sie noch unlängst abends im Smoking und mit Lola im Fernsehen gesehen hatten, am Samstag in dem gutbürgerlichen Wirtshaus saß. Florian David Fitz, Abräumer beim Deutschen Filmpreis mit „Vincent will meer” reiste nach einer langen Nacht zum Familientreffen des Künstlerclans Fitz. Eine Cousinade, wie es Lisa Fitz gerne nennt. Sie war es, die zusammen mit Florian Davids Mutter Gabi zu der Zusammenkunft geladen hatte. Mehr als 60 Fitze waren da, auch aus weiteren kunstfreien Familienzweigen.

Die Münchner Künstler-Familie, abstammend von Schauspieler Hans Fitz, brachte unter anderem die Volksschauspieler Gerd und Walter hervor, „Hausmeisterin” Veronika, Kabarettistin Lisa und Liedermacher und Schauspieler Michael Fitz.

Die Familie ist freilich nicht frei von Clan-Clinch, von größeren und kleineren Zerwürfnissen. Man beäugt das professionelle Wirken der Familienmitglieder durchaus kritisch. Es ist eben eine Gruppe von Individualisten. „Jeder von uns spinnt vielleicht ein bissl”, so nennt es Lisa Fitz, deren Vater der Cousin von Florians Vater war.

Karlhans Fitz führte ein Hotel, bei seinem Sohn Florian David schlug das Fitz-Gen dann wieder woll durch. Fernab des Clans studierte er in den USA Schauspiel, doch auch künstlerisch gab es immer wieder Kontakt zu den Fitzens. 2000 spielt er mit Lisa im „Bullen von Tölz”.

Und Drehbuchautorin Ariela Bogenberger („Marias letzte Reise”) Tochter von Veronika, gab ihm den Tipp, mit seiner Idee zur Münchner Drehbuchwerkstatt zu gehen – dort entstand dann „Vincent will meer”. Florian David bedankte sich bei seiner Cousine auch im Abspann des Films.

Überhaupt sind sie alle begeistert vom 36-Jährigen Überflieger. „Er ist bei allem Erfolg so nett und bescheiden”, sagt Veronika Fitz, die auch beim Familientreffen war. Und fügt nicht ohne Selbstironie hinzu: „Er hat überhaupt nicht angegeben – für einen Fitz direkt ungewöhnlich.” 

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