Fünf Geheimnisse um den legendären Apple-Gründer Steve Jobs

Ende März erscheint eine neue, bereits im Vorfeld viel diskutierte Biografie über eine der außergewöhnlichsten Persönlichkeiten unserer Zeit: Steve Jobs, der Erfinder und Begründer von Apple.
von  (ln/spot)
Der ehemalige Apple-Boss Steve Jobs bei einer Präsentation im Jahr 2008
Der ehemalige Apple-Boss Steve Jobs bei einer Präsentation im Jahr 2008 © ddp images

Ende März erscheint eine neue, bereits im Vorfeld viel diskutierte Biografie über eine der außergewöhnlichsten Persönlichkeiten unserer Zeit: Steve Jobs, der Erfinder und Begründer von Apple. Darin erzählt der neue Chef des Konzerns, dass er seinem an Krebs verstorbenen Freund Steve einst ein Organ spenden wollte.

Er war todkrank. Inselzellenkrebs. Der bösartige Tumor hatte bereits Bauchspeicheldrüse und Leber befallen. Es sah nicht gut aus für Steve Jobs (1955-2011), den legendären, charismatischen Chef und Gründer von Apple. Konnte sein Konzern den Ausfall des genialen Bosses verkraften? Dieser Gedanke und die enge Freundschaft zum Chef haben seinen Stellvertreter Tim Cook (54), heute der erste Mann bei Apple, bewogen, Steve einen Teil seiner Leber anzubieten. So steht es zumindest in der neuen Biografie "Becoming Steve Jobs", die am 24. März in den USA erscheint.

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Cook hatte 2009 festgestellt, dass er die gleiche seltene Blutgruppe wie sein Chef hatte. Bei einem Besuch am Krankenbett von Jobs bot sein Stellvertreter ihm an, einen Teil der eigenen Leber zu spenden. Medizinisch betrachtet ist das kein großes Problem. Das Organ des Spenders regeneriert sich wieder, und beim Empfänger wächst der transplantierte Leberteil zu funktionsfähiger Größe heran. Die Erfolgsquote ist hoch.

"Jobs habe die Idee aber sofort und unmissverständlich abgelehnt, erzählte Cook den Buchautoren", berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". "Steve hat mich nur vier oder fünf Mal angebrüllt in den 13 Jahren, die wir uns kannten - und das war eines davon", so Cook in der neuen Biografie. Zwei Jahre später starb Jobs an der tückischen Krankheit.

Bereits die erste (und offizielle) Biografie über den Apple-Gründer, mit der Steve Jobs noch zu Lebzeiten den Schriftsteller Walter Isaacson beauftragt hatte, zeichnet das Bild eines gleichermaßen sensiblen und rücksichtslosen, versponnenen und zielstrebigen, fanatischen und intelligenten Mannes, der eine der erstaunlichsten Karrieren der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte machte. Das Isaacson-Buch, das Jobs autorisiert hatte, enthüllt Geschichten, die aus einem Hollywood-Drehbuch stammen könnten.

 

Seine geheimnisvolle Herkunft

 

Der Gründer des wertvollsten Unternehmens der Welt, eine uramerikanische Ikone, hat arabische Wurzeln - und deutsche. Steven Paul Jobs wird am 24. Februar 1955 in San Francisco geboren. Seine leibliche Mutter ist Joanne Carole Schieble aus einer deutschstämmigen Familie in Wisconsin, sein leiblicher Vater heißt Abdulfattah Jandali; er kommt aus einer überaus reichen syrischen Familie. Sie haben sich während des Studiums kennengelernt. Da die Eltern des Paares strikt gegen eine Ehe sind, beschließt die schwangere Joanne das Kind als "Sozialwaise" zur Adoption freizugeben. So kommt es kurz nach der Geburt zu Clara und Paul Jobs.

 

Seine Drogenexperimente

 

Sein Vater, ein ehemaliger Matrose, findet im Auto des jungen Steve Rauschgift. Er fragt: "Was ist das?" Der Sohn antwortet ungerührt: "Marihuana." Es kommt zum Streit, Steve soll versprechen, das Zeug nie wieder anzurühren. Doch das tut er nicht - und der Vater akzeptiert das. Er raucht weiter Marihuana und Haschisch, nimmt LSD, wegen dessen bewusstseinserweiternder Wirkung. Steve ist ein echtes Kind seiner kalifornischen Heimat und liebt den Mix aus unbekümmertem Größenwahn, Meditation und transzendentalem Lebensgefühl.

Er reist nach Indien, sucht Erleuchtung im Zen-Buddhismus und befeuert seine Spiritualität mit Rockmusik und LSD. Und der Buddhist Steve Jobs wird Vegetarier. Er verzichtet auch auf Milch, Brot, Reis und Getreide und ernährt sich von Äpfeln, Karotten, Blattgemüse und viel Wasser. Auch äußerlich hält Jobs Abstand zu Normalmenschen - bzw. die von ihm. Er wäscht sich kaum, benutzt kein Deo, hat schulterlanges Haar und einen Zottelbart. Das ändert sich, als er Ende 1980 mit Apple an die Börse geht. Da wird er mit 25 Jahren Millionär.

 

Seine Frauen

 

Seine erste große Liebe findet er bei der Journalistin Chrisann Brennan. Als er 1978 mit 23 erstmals Vater wird und die Tochter Lisa Brennan-Jobs auf die Welt kommt, verlässt er die junge Mutter. "Er, der verlassen wurde, wiederholt diesen Vorgang an seinem Kind", schreibt sein Biograf Isaacson. In den 1980er-Jahren hat er eine Beziehung mit der berühmten Protestsängerin Joan Baez, dann lernt er die attraktive Laurene Powell kennen, die er am 18. März 1991 heiratet. Mit ihr hat er die Kinder Reed, Erin und Eve, später zieht auch seine Tochter Lisa aus der Beziehung mit Chrisann Brennan in sein Haus in Palo Alto.

 

Sein erster Geniestreich

 

1976 sitzen zwei langhaarige Typen in einem VW-Bus im Silicon Valley. Steve Jobs und sein Studienfreund Steve Wozniak. Sie haben in der Garage des Vaters von Jobs einen Computer mit einem Holzgehäuse zusammen geschraubt. Nun geht es darum, eine Firma zu gründen. Doch wie soll sie heißen? Da hat Steve eine jener bescheuerten Ideen, die sich als Geniestreich erweisen sollte. "Nennen wir die Firma doch Apple Computer." Warum um alles in der Welt Apfel? Steve kommt gerade von seinen Hippie-Freunden auf der All-One-Farm in Oregon. Er hat dort Apfelbäume beschnitten. Er liebt Äpfel; immer wieder macht er Apfeldiäten, um seinen Körper innerlich zu reinigen. Er glaubt an die Kraft der Äpfel. Also Apple! "Der Name klang freundlich, schwungvoll und nicht einschüchternd. Apple nahm dem Begriff Computer die Schärfe. Zudem würden sie künftig vor Atari im Telefonbuch stehen", sagt der junge Jobs.

 

Seine Krankheit

 

2003 wird bei ihm Krebs diagnostiziert. Doch Jobs will sich nicht operieren lassen, er verweigert die medizinisch wirksame Therapie. Stattdessen versucht er es mit einer Brachialdiät aus Äpfeln, Karotten und Obstsaft. Dazu lässt er sich akupunktieren. Seine Frau sagt: "Er hat die Fähigkeit, alles zu ignorieren, was er nicht sehen will." Der Krebs streut Metastasen, Jobs erhält eine neue Leber, kehrt völlig abgemagert in die Firma zurück. Und wird erneut todkrank. Am 5. Oktober 2011 stirbt Steve Jobs zu Hause im Kreise seiner Familie. Er wird im Alta Mesa Memorial Park in Santa Clara beigesetzt.

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