Freiwilliger Abschied vom Leben: L’Atelier-Chef Thierry Leoncelli ist tot

Das L’Atelier ist das Wohnzimmer von Stars wie Witzigmann: Nun ist Thierry Leoncelli überraschend gestorben.
von  Kimberly Hagen
Gastgeber mit Herz: Thierry Leoncelli (M.) mit seinen Kollegen und Freunden Eckart Witzigmann und Hans Haas (r.) im L’Atelier.
Gastgeber mit Herz: Thierry Leoncelli (M.) mit seinen Kollegen und Freunden Eckart Witzigmann und Hans Haas (r.) im L’Atelier. © Petra Schramek

Das L’Atelier ist das Wohnzimmer von Stars wie Witzigmann: Nun ist Inhaber Thierry Leoncelli überraschend gestorben.

Das Savoir-vivre, also die Kunst, das Leben zu genießen, zelebrierte er seit elf Jahren täglich in seiner Brasserie L’Atelier zwischen Viktualienmarkt und Isartor.

L’Atelier-Chef Thierry Leoncelli: Tod mit 54 Jahren

Thierry Leoncelli war wie ein Fels in der Atlantik-Brandung – und versetzte seine Gäste in der Westenriederstraße nicht nur für ein paar Stunden in seine Heimat, die Bretagne, sondern gab ihnen zwischen Crémant Rosé von Gérard Depardieu, fabelhafter Quiche Lorraine und delikaten Meeresfrüchten stets das Gefühl, dass es das Leben gut, nein, vielmehr: bestens mit einem meinen kann.

Umso bestürzter reagieren nun seine Stammgäste, zu denen viele (Münchner) Gastrogrößen wie Hans Haas, Marc Haeberlin und Hans-Jörg Bachmeier gehören – allen voran Jahrhundert-Koch Eckart Witzigmann, der wie ein väterlicher Freund das L’Atelier wie sein Wohnzimmer frequentierte: Thierry Leoncelli hat sich am Montag mit 54 Jahren vom Leben verabschiedet.

Selbstmord: Letzte Instagram-Botschaft gibt zu denken

Wenn jemand unerwartet aus dem Leben scheidet und dann noch freiwillig – so ist das für seine Familie (mit seiner Frau Sylvie hat er zwei Söhne) und seine Freunde kaum zu verkraften. Enge Weggefährten wollen sich auf AZ-Nachfrage nicht äußern, zu tief sitzt der Schock.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Und wahrscheinlich auch diese bohrende Frage: Hätte man erahnen können, dass es ihm gar nicht gut geht? Sein letzter Beitrag auf Instagram vor wenigen Tagen gibt zu denken – mehr im Nachhinein: Da wünscht er seinen Freunden nicht nur eine schöne Woche, sondern teilt auch diesen Spruch: "Es ist verboten,Träume zu zertrampeln."

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Anmerkung der Redaktion:

In der Regel berichtet die AZ nicht über Selbsttötungen – es sei denn, die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie bei der Telefonseelsorge: 0800–111 0 111 und 0800–111 0 222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist kostenlos.

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