Franziska Schlattner: "Ich hasse diese Wegwerf-Mentalität"

In der Weihnachts-Komödie "Beste Bescherung" schlüpft Schauspielerin Franziska Schlattner zum dritten Mal in die Rolle der resoluten Dina.
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Franziska Schlattner mit Friedrich von Thun in der Weihnachts-Komödie "Beste Bescherung"
ZDF/ Christian Hartmann Franziska Schlattner mit Friedrich von Thun in der Weihnachts-Komödie "Beste Bescherung"

In der Weihnachts-Komödie "Beste Bescherung" schlüpft Schauspielerin Franziska Schlattner zum dritten Mal in die Rolle der resoluten Dina. Im Interview mit spot on news erzählt die sympathische TV-Darstellerin, was sie mit ihrer Rolle gemeinsam hat, was sie an ihrem Sohn besonders liebt und was sie an Weihnachten nicht leiden kann.

Nach "Das Beste kommt erst" und "In den besten Familien" feiert das ZDF ein erneutes Wiedersehen mit der Familie Mailinger. In "Beste Bescherung" verbringt diese ein turbulentes Weihnachtsfest auf einem Bauernhof. Wieder dabei ist auch Franziska Schlattner (42) in der Rolle der Moldawierin Dina. Im Interview erzählt die selbst in Rumänien geborene Schauspielerin, was sie mit ihrer Rolle gemeinsam hat und wie Weihnachten im Hause Schlattner gefeiert wird.

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Dina ist eine sehr taffe Osteuropäerin. Wieviel von Dina steckt in Ihnen selbst? Konnten Sie eigene Charaktereigenschaften in die Figur einfließen lassen?

Franziska Schlattner: Absolut. Ich konnte bei Dina wirklich mein ganzes Temperament ausleben. Für andere Rollen musste ich mich oft ein bisschen zurücknehmen. Ich rede gerne, bin temperamentvoll und schnell, und bei Dina musste ich mich so gar nicht zügeln. Das hat großen Spaß gemacht, und es hat mir eine wahnsinnige Freiheit gegeben. Außerdem hat Dina eine Fröhlichkeit und einen gewissen Pragmatismus, da sind wir uns sicher auch ähnlich. Ich bewundere Dinas Art, unaufgeregt und unkompliziert durchs Leben zu gehen. Sie ist in gewisser Weise mit sich im Reinen. Sie geht mit ihrem Mann sehr bestimmt um, ohne manipulativ zu sein.

Worin unterscheiden Sie sich?

Schlattner: Unser Rollenverständnis ist doch sehr unterschiedlich, das fällt bei ihr sehr traditionell aus. Dina hat viel Vertrauen in sich und auch ins Leben. Darin vertraue ich zwar auch, aber ich kann schon auch zweifeln. Was ich ebenfalls toll an ihr finde: Sie bewertet nicht. Das gelingt mir auch nicht immer. Man bewertet ständig, ganz automatisch, und ich versuche, das bewusst zu vermeiden. An manchen Tagen gelingt das besser, und interessanterweise sind das dann meistens die Tage, die schöner sind. Insofern konnte ich mir vielleicht ein bisschen was von Dina abschauen.

Wie verstehen Sie sich mit ihren Kollegen von "Beste Bescherung", mit denen Sie jetzt schon zum dritten Mal zusammengearbeitet haben?

Schlattner: Super. Es ist jedes Mal ein bisschen so wie ein Klassentreffen. Es gibt immer neue Erfahrungen. Früher war ich mit Annika immer auf dem Berg, diesmal war sie schwanger und musste sich schonen. Ich fand es ein bisschen schade, dass ich den Großteil des Geschehens über in Moldawien bin, da hab ich mich schon beschwert (lacht). Wir mögen uns wirklich alle sehr gerne. Wir sind zwar auch extreme Charaktere, aber uns Schauspielern gelingt es gut, den anderen ihren Raum zu lassen, und wir haben echt viel Spaß miteinander. Ich würde mich Freude, wenn es weitergeht, das wäre wunderbar!

Gibt es bei Ihner Familie den alljährlichen Weihnachtsstreit?

Schlattner: Diese richtig großen Streitereien kenne ich eigentlich nicht, auch wenn es bestimmt mal kleinere Auseinandersetzungen gab. Seit ich ein Kind habe, läuft das sowieso anders. Man feiert nicht mehr für sich, sondern eher für sein Kind. Mein Sohn ist vier, und ich bin durch ihn friedlicher und weniger perfektionistisch geworden. Es ist einfach wichtig, dass das Fest schön ist, da muss nicht alles nach Plan laufen.

Welchen Stellenwert hat Weihnachten bei Ihnen?

Schlattner: Ich freu mich schon immer darauf, ich finde die Vorweihnachtszeit sehr schön. Vor allem seit ich Mama bin. Wir backen Plätzchen, wir fahren Schlitten, gehen auf den Weihnachtsmarkt und lesen zusammen ein Buch ... das ganze Programm. Durch die Augen eines Kindes sieht man alles nochmal anders.

Muss es die klassische weiße Weihnacht sein, oder fahren Sie auch mal gern in den Süden?

Schlattner: Als ich schwanger war, war ich mit meinem Mann mal in Mexiko. Das war okay, aber ich finde es doch ganz schön, Weihachten hier zu sein. Mit unserem Kind fahren wir jetzt immer zu Freunden nach Österreich zum Skifahren. Ins Warme geht es erst danach: Im Januar fliegen wir für fünf Wochen nach Indien, mit der ganzen Familie.

Die Mailinger-Kinder im Film sind ja alle grundverschieden. Welche Eigenschaften schätzen Sie an Ihrem Sohn besonders?

Schlattner: Was ich sehr an ihm liebe, ist seine Sensibilität. Das macht manche Dinge vielleicht auch schwieriger, aber ich finde es schön, dass er ein weiches Herz hat und seine Gefühle zeigt. Darin ist er mir sehr ähnlich. Ich mag es auch sehr, mit welcher Neugier er auf die Menschen zugeht. Das trifft auf alle Kinder zu, aber bei ihm ist es extrem ausgeprägt. Mit seinen vier Jahren will er immer schon alles wissen und hat immer Fragen. Alles, was er tut, macht er mit hundert Prozent. Das liebe ich an ihm.

Welche Werte möchten Sie ihm noch mit auf den Weg geben?

Schlattner: Dass er selbstbewusst ist! Ich glaube, es ist unglaublich wichtig, Kindern eine gesunde Portion Selbstbewusstsein mitzugeben. Er soll seinen Weg gehen, an sich glauben und darauf vertrauen, dass es Menschen gibt, die ihn lieben. Und ich wünsche mir, dass er soziale Kompetenzen hat, dass er die Menschen immer gut behandelt.

Zum Thema Weihnachtsgeschenke: Was ist das schönste Geschenk, das Sie bisher bekommen haben?

Schlattner: Ich hänge eigentlich nicht so an Dingen. Mir wurde ein wunderschöner Ring zur Geburt meines Sohnes geschenkt, das hat mich sehr Freude. Da steckt natürlich auch Symbolik dahinter. Und das größte Geschenk ist natürlich immer ein Kind.

Was werden Sie selbst verschenken?

Schlattner: Mit dem Thema habe ich mich ein bisschen beschäftigt, weil ich merke, dass unsere Kinder sehr im Überfluss aufwachsen. Ich hasse diese Wegwerf-Mentalität. Letztes Jahr hat mein Sohn wahnsinnig viel bekommen, und dann hat er das Einzelne fast nicht mehr wahrgenommen. Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, das ein bisschen zu reduzieren. Ich versuche, da ein gewisses Bewusstsein zu entwickeln: Es kommt nicht auf die Quantität an, sondern darauf, dass es ein Geschenk aus Liebe ist.

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