Frankreichs First Lady besingt Heroin
Es ist noch nicht mal auf dem Markt, da gibt es schon den ersten Skandal: Auf dem neuen Album von Carla Bruni soll es um Drogen gehen. Außerdem wurde Sarkozys Liebster die Konzert-Tournee verboten.
Als Ex-Model hat sie bereits zwei Alben veröffentlicht, nun will Carla Sarkozy ihre erste CD als Präsidentengattin auf den Markt bringen. Wie französische Medien am Mittwoch berichteten, wird das Album mit dem Titel «Comme si de rien n'était» (Als ob nichts gewesen wäre) am 21. Juli in Frankreich erscheinen. Es ist das erste Mal, dass die Ehefrau eines amtierenden europäischen Staatsoberhaupts eine Solo-CD herausbringt.
Der Albumtitel geht sowohl auf ein Lied der berühmten Chanson-Sängerin Juliette Greco, als auch auf einen gleichnamigen Film von Pierre-Olivier Mornas aus dem Jahr 2003 zurück. Ein Stück sei die Vertonung eines Gedichts vom französischen Autor Michel Houellebecq. Außerdem gebe es auf der Platte einen italienischen Titel, einen amerikanischen Folk Song und ein Stück des Musikers Julien Clerc.
Angst vor Anschlägen
Brunis Musikstil gehe mehr in Richtung Folk. Eine Tournee ist aus Sicherheitsgründen nicht vorgesehen. Lediglich einige Videos sollen produziert werden. «Die Bühne fehlt ihr», sagte ein Freund Brunis der Zeitung «Le Parisien». Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich die Sängerin allerdings nicht beklagen: In den vergangenen Monaten durfte sie Nelson Mandela und englische Queen treffen. In dem Blitzlichtgewitter wirkte die eigentliche Hauptperson der Treffen, ihr Mann, fast ein wenig verloren. Unter welchem Namen sie ihr neues Album herausbringt - als Carla Bruni oder als Carla Sarkozy - ist noch nicht bekannt.
Ein Song sorgt schon jetzt für Aufregung
Nach Angaben der britischen Zeitung «Mirror» ist der erste Skandal bereits vor der Veröffentlichung der neuen Platte perfekt: Bruni soll darauf bestanden haben, einen Drogen-Song namens «Ma came» darauf unterzubringen. «Came» ist ein Slang-Ausdruck für die Droge Heroin. Der Song soll aber - so wie laut Brunis Agent Bertrand de Labbey 95 Prozent der neuen Titel - bereits vor der Beziehung zu Nicolas Sarkozy entstanden sein. «Natürlich sind wir auf alle Titel gespannt, aber am meisten eben doch auf jene fünf Prozent, die nach dem ersten Treffen der beiden entstanden sind», schrieb Sarkozys Hausblatt «Le Figaro» dazu. «Nichts zieht uns mehr an als das Romantische.»
Bekannt für Texte über Liebhaber
Es wäre nicht das erste Mal, dass die Sängerin mit ihren freizügigen Texten für Schlagzeilen sorgt: «Raphaël sieht aus wie ein Engel, aber er ist ein Teufel in der Liebe, mit seinen Hüften und seinem Samtblick», sang sie über einen ehemaligen Liebhaber, mit dessen Vater sie zuvor ebenfalls eine Affäre gehabt hatte. «Ich bin exzessiv, ich liebe es, wenn alles aus dem Ruder läuft», heißt es in einem anderen Stück ihres Albums «Quelqu'un m'a dit» (Jemand hat mir gesagt). Oder: «Liebe, das ist nichts für mich. Ich mag es lieber ab und zu, den Geschmack des Windes und der Haut meiner Liebhaber.»
Alle Einnahmen spenden
Wie das Schweizer Nachrichtenportal «Blick Online» berichtete, will Carla Bruni-Sarkozy alle Einnahmen von «Comme si de rien n´était» für karitative und humanitäre Zwecke spenden. Die Sängerin, die in den Neunzigern zu den bestbezahlten Models der Welt gehörte, brachte 2000 ihr Debütalbum «Quelqu´un m´a dit» heraus. Mit rund zwei Millionen verkauften Exemplaren wurde es ein Überraschungserfolg. Ihre zweite Platte «No Promises» verkaufte sich letztes Jahr nur 380.000 mal. Den französischen Staatschef hatte sie kurz nach dessen Scheidung von Cécilia Sarkozy letzten Herbst kennen gelernt - bei einem Abendessen mit gemeinsamen Freunden. Brunis Angebot, auf einen Kaffee mit raufzukommen, habe er am ersten Abend allerdings noch abgelehnt. Nur drei Monate später heiratete das neue Glamour-Paar im kleinsten Kreis im Élyséepalast. (nz/dpa)