Fränkische Städte - die Heimat der Biere

"Heimat der Biere" - so nennt sich Franken ganz selbstbewusst. Und nicht zu Unrecht: Mit rund 300 Brauereien weist die Region die weltweit größte Brauereidichte auf. Rund um Hopfen und Malz hat Franken mit Erlebnisrouten, geselligen Bierfesten und urigen Brauereigasthöfen touristisch viel zu bieten.
Highlights neben thematischen Rad-, Wander- und Erlebnisrouten: Museen wie das Bayerische Brauereimuseum Kulmbach, wo Besucher auch eine Zapferprüfung absolvieren können. Die Kulmbacher Spezialität, das Eisbock-Bier, verdankt ihre Entdeckung dem Zufall: Um die Jahrhundertwende vergaß ein Brauereilehrling an einem strengen Wintertag mit Bockbier gefüllte Fässer in die Brauereikeller zu tragen. Die Fässer wurden erst nach Schneeschmelze wieder entdeckt und enthielten nun einen flüssigen Bockbier-Extrakt mit kräftigem Geschmack und hohem Alkoholgehalt.
Neben den Städten ist auch die Fränkische Schweiz bekannt für ihre Biervielfalt Foto:FrankenTourismus/FRS/Hub
In Bamberg haben neun Brauereien in der Stadt - und über 90 im Landkreis - insgesamt 50 verschiedene Sorten im Angebot. Das "Stärk' antrinken" ist ein dort alter Brauch, der zum Jahreswechsel gepflegt wird. Dieses Ereignis rund um Bock-, Weihnachts- und Festbiere findet stets am Vorabend des 6. Januars statt und besitzt eine jahrhundertealte Tradition. Bis 1691 markierte dieser Tag nämlich den Beginn eines neuen Jahres.
Die Erlanger Bergkirchweih, das älteste Bierfest der Welt, wird gar zur fünften Jahreszeit. Dann heißt es "der Berch ruft" - zu den historischen Kellern auf dem Burgberg. Dort wird unter Kastanienbäumen das Festmärzenbier aus dem steinernen "Seidla"-Krug ausgeschenkt.
Nicht nur wegen seiner zahlreichen Biergärten ist Bayreuth eine Bierstadt. Schon die Stadtchronik von 1623 nennt 83 Braustätten. Heutzutage bekräftigen das umfangreichste Biermuseum der Welt und die Weißbierspezialitäten der Brauerei Maisel diesen Ruf.
Bierfest, Straßenkirchweih und Bierfeen
Über 40 der besten handwerklichen und privat geführten Brauereien präsentierten auf dem Fränkischen Bierfest in Nürnberg ihre Spezialitäten. Hier finden Fans ihre Kult-Marke und Liebhaber echte Geheimtipps. Bei der 17. Auflage ließen sich zuletzt rund 100.000 Besucher im Schatten der berühmten Nürnberger Kaiserburg die knapp 100 feinen Bierspezialitäten aus dem Land der Brauereien schmecken.
Im benachbarten Fürth zieht sich als größte Straßenkirchweih Bayerns die Michaeliskirchweih mit über 3,5 Kilometern Länge durch die Innenstadt. Auch in den Gaststätten und Biergärten sind das offizielle Michaeliskirchweih-Festbier und die Biere von rund 25 verschiedenen Brauereien im Ausschank.
Und auch das gibt es nur in Franken: Vier Braumeisterinnen - auch als fränkische Bierfeen bekannt - stellen Bier von Frauen für Frauen her. Unter dem Label "Holladiebierfee" entwickelten sie mit Sommernachtstraum und Herbst-/Winterfee zwei Biere, die sich speziell an Frauen wenden. Die Saison für Sommernachtstraum, ein orange-rotes Starkbier, ist die warme Jahreszeit. Die von Oktober bis Weihnachten vertriebene Herbst/Winterfee ist ein rotfunkelndes Starkbier. Mehr Frauen-Power: Carmen Fiedler wurde 2011 als erste Frau in Franken im Verband der Diplom-Biersommeliers aufgenommen wurde. Inzwischen gibt es eine Reihe von Expertinnen, die den Gästen das passende Bier zu den Mahlzeiten empfehlen.