Flüchtlingshilfe: Til Schweiger ist "ganz schön abgekämpft"
München - Til Schweiger ist nicht nur erfolgreicher Schauspieler, sondern auch Regisseur und Produzent. Die meisten würde das allein wohl schon überfordern. Seit einigen Wochen hat sich der 51-Jährige allerdings noch zwei ganz besondere Missionen auf die Fahne geschrieben: Flüchtlingshilfe und Kampf gegen Fremdenhass.
Doch die Doppelbelastung geht auch an dem deutschen Multitalent nicht spurlos vorbei: „Ich bin ganz schön abgekämpft. Die letzten Tage hing ich durchgehend am Telefon“, sagte er in einem Interview der Illustrierten "Bunte". Hinzu kämen anstrengende Dreharbeiten. „Gleichzeitig bin ich völlig überwältigt von der Dynamik, die die Sache aufnimmt.“
Anschlag auf sein Haus
Am Sonntagabend wurde auf Schweigers Wohnhaus in Hamburg zudem ein möglicher Anschlag verübt. Eine Tochter des "Tatort"-Kommissars alarmierte gegen 19.50 Uhr die Polizei. Ein Unbekannter habe an dem Haus das Kabel einer Außenbeleuchtung durchtrennt. Die Polizei rückte mit etwa 20 Streifenwagen und einem Personenspürhund an. Auch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera war im Einsatz. Die Fahndung blieb erfolglos.
Jetzt ermittle der Staatsschutz, sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin. "Denn möglicherweise war es eine politisch motivierte Tat." Schweiger war nach einem Aufruf zur Hilfe von Flüchtlingen im Internet angefeindet worden.
Für Gabriels Wahlkampf instrumentalisiert?
Für sein Engagement in Sachen Flüchtlingsunterbringung wird Schweiger hart angegriffen. Sein Treffen mit Sigmar Gabriel, bei dem sich die beiden über die Pläne für ein Vorzeige-Flüchtlingsheim unterhielten, erntete statt Unterstützung und Zuspruch nur Spott.
Die Möglichkeit, dass er für den Wahlkampf instrumentalisiert wird, sieht Schweiger durchaus. „Die Gefahr besteht. Aber ich frage mich, wo ich da instrumentalisiert werde, wenn ein Mann wie Sigmar Gabriel kommt, der sich über das Thema der Kaserne in Osterode genauestens informiert hat, mir gleich den Ansprechpartner nennt und mich mit Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius zusammenbringt.“ Beide Männer sagten, wir bräuchten das Ding. „Das ist praktische Hilfe, nicht Instrumentalisierung.“
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