Florian David Fitz im Interview: „Arroganz find’ ich doof!“
Millionen Frauen schalten nur wegen ihm ein: In Doctor’s Diary spielt er den Super-Macho, doch privat ist Florian David Fitz gar nicht eingebildet. Warum ihm bei Fans der Schweiß ausbricht, erzählt er im Interview.
Am Mittwochabend startet die neue Staffel Doctor’s Diary auf RTL (20.15 Uhr), und Millionen Frauen werden nur wegen ihm einschalten: Florian David Fitz (36).
Der Münchner Schauspieler und Bambi-Preisträger mimt in der beliebten Serie den attraktiven und sprücheklopfenden Macho-Arzt Dr. Meier. Und den findet nicht nur Kollegin Gretchen Hase (Diana Amft) heiß. Fitz, der von der AZ mit dem „Stern des Jahres“ für seine schauspielerische Leistung im Film „Vincent will Meer“ ausgezeichnet wurde, ist im wahren Leben nicht annähernd so arrogant wie seine Serienfigur. Im AZ-Interview spricht der Sympathieträger über seinen Hund, kampierende Fans und furzende Kollegen.
AZ: Bei Dreharbeiten schlüpfen Sie monatelang in die Rolle von Dr. Meier. Wird man nach ein paar Wochen Macho-Spielen selbst einer?
FLORIAN DAVID FITZ: Oh ja, ein gewisser Grundzynismus und ein Hauch von Westentaschen-Machismo begleitet mich den gesamten Drehzeitraum.
Meier hat immer coole Sprüche drauf. Welcher Satz, den Sie in der neuen Staffel sagen, ist Ihr Lieblingssatz?
Der Virusträger in der ersten Folge ist ein Affe. Die Gattung heißt Macacca Mulatta. Darauf Meier: „Ist das die lateinische Bezeichnung für Nadja Abd el Farrag?“
Ist Ihnen am Set mal was richtig Peinliches passiert?
Nicht mir. Aber eine Kollegin sollte Wehen spielen und hat es sehr ernst gemeint. Es entkam ihr ein Furz. Sie hat es mit großem Humor genommen. Ich hätte wohl das Land verlassen.
Es gibt Frauen, die sehen sich Doctor’s Diary nur wegen Ihnen an, in Fan-Foren wird geschmachtet — trotzdem wirken Sie keine Spur arrogant. Wie kommt’s?
Weil ich Arroganz genauso doof finde wie alle. Ich glaube aber, bei Leuten die in der Öffentlichkeit stehen, hört man das Gras wachsen. Da sagt man schnell mal, sie seien arrogant, wenn sie in der S-Bahn mit Sonnenbrille rumhocken. Das man grade am Pissoir steht oder einem vielleicht grade die Frau davongelaufen ist, wird vom Gegenüber manchmal nicht ausreichend bedacht.
München ist gerade zugepflastert mit DD-Postern. Was denkt man sich, wenn man an der Tramhaltestelle neben einem überlebensgroßen Abbild von sich selbst steht?
Dann freu ich mich, dass wir Poster haben.
Werden Sie oft erkannt?
Momentan eher nicht. Es ist ja Mützen- und Schalwetter. Ich steh ja nicht im Polohemd da.
Gab es schon mal ein seltsames Erlebnis mit einem Fan?
Ach, da gibt es einige. Leute, die in der Garderobe Fotos machen und sagen, sie haben nur die Toilette gesucht. Leute die im Hausflur campieren. Neulich steckte ich in einem dieser überfüllten ICE’s fest, wo man Nase an Nase stand. Da haben mich Mädels erkannt und sind ein wenig ausgerastet. Mir ist der Schweiß ausgebrochen. Aber letzten Endes war es ganz lustig. Sie haben Sachen zum Unterschreiben durchgereicht, bis sie bei mir ankamen. In Aschaffenburg sind sie ausgestiegen und haben sich für die beste Zugfahrt ihres Lebens bedankt.
Sie wohnen in München aber drehen viel in Berlin — was genießen Sie an Berlin, wenn Sie dort sind?
Ach, Berlin schmeckt einfach gänzlich anders als München. Es hat einen maroden Charme. Etwas Improvisiertes. In zehn Jahren ist das wohl auch passé. Dann ist die Stadt auch gentrifiziert.
Und was hat München, was Berlin nicht hat?
München hat einen ganz klaren Standortvorteil. Die direkte Umgebung, die Berge und der Süden sind nahe.
Viele Stars leben im Glockenbachviertel. Sie auch?
Ich wohne in Neuhausen. Dort finde ich es schön und unaufgeregt. Viele Altbauten und gute Orte zum Essen.
Welche sind Ihre drei Lieblingsorte in München?
Der Englische Garten, der Nymphenburger Park, und geheimere Ecken, wie der Rosengarten in der Residenz.
Lassen Sie es mal auch so richtig im Nachtleben krachen?
Nein, eigentlich nie. Ich bin kein Party-Löwe.
Welche Musik hören Sie privat gerne?
Zur Zeit wieder viel Klassik. Bin immer noch auf meinem Prokofjew-Trip.
Sie sind oft unterwegs. Was macht denn ihr kleiner Hund, wenn Sie weg sind?
Dann ärgert er meine Eltern.
Hat der auch was zu Weihnachten bekommen?
Ich halte ihn nicht für sonderlich religiös.
Interview: Jennifer Köllen
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