Florian David Fitz genervt von vorgegebenen Geschlechterrollen für Kinder: "Mich regt das auf"
Kinderwagen und Puppen für Mädchen, Rennautos und Werkzeug-Spielkoffer für Jungen – dieses Bild der klassischen Rollenverteilung wird oft bereits im Kindesalter vermittelt. Davon hält Florian David Fitz überhaupt nichts. Wie geht er bei diesem Thema mit seinen eigenen Kindern um? Die AZ hat bei dem Schauspieler nachgehakt.
Wie handhabt Florian David Fitz das Thema Geschlechterrollen bei seinen Kindern?
Aktuell promotet Florian David Fitz seinen neuen Film "Oskars Kleid". Darin spielt er einen geschiedenen Polizisten, der nicht mit der Geschlechtsidentität seiner Tochter klarkommt. Lilli wurde eigentlich als Oskar geboren, fühlt sich aber als Mädchen – was für den Vater zu Beginn ein Problem darstellt. Fitz hat für den Film selbst das Drehbuch geschrieben und sticht damit ins Wespennest einer gesellschaftspolitischen Diskussion.
Inzwischen ist der Schauspieler und Autor selbst Vater von Zwillingen. Normalerweise hält er sein Privatleben aus der Öffentlichkeit heraus, der AZ hat er bei der Premiere von "Oskars Kleid" trotzdem einen kleinen Einblick gegeben. Wie handhabt Florian David Fitz das Thema Geschlechterrollen bei seinen eigenen Kindern? "Noch gar nicht", erklärte er dazu und fügte an: "Also, mich regt das auf!" Der 48-Jährige kann nicht verstehen, dass Kinder bereits in jungen Jahren festgelegt werden sollen. "Ich hab' in Spanien vor kurzem in einem Spielwarenladen ein Putz-Set mit einem Wägelchen gesehen. Und wer sitzt da drauf? Ein Mädchen", erklärt er dazu.
Florian David Fitz stellt klar: "Diese Rollenbilder nerven mich total"
Für derartige Rollenbilder hat Florian David Fitz absolut kein Verständnis. "Hat ein Mädchen Bock, ein Putz-Set zu haben? Ich verstehe das nicht. Diese Rollenbilder nerven mich total." Anders sieht es für ihn aus, wenn Kinder sich freiwillig für das Spielzeug ihrer Wahl entscheiden – wie etwa bei seinen Zwillingen. "Andererseits muss ich auch sagen, dass ich überrascht bin, wieviel davon tatsächlich genetisch schon eingebaut ist. Bei meinen Kindern ist Bagger gerade das Thema. Das kommt nicht von mir, ich hab' kein Interesse an Baggern."
Ganz anders sieht es bei Florian Davids Fitz' Rolle in "Oskars Kleid" aus, die sein Kind gerne ändern würde. Für den Polizisten, der Probleme mit der Trans-Identität seines Kindes hat, bringt der Schauspieler aber auch Verständnis auf. "Vielleicht hat er auch zurecht Angst, denn alles ändert sich. Man muss den Eltern auch mal zugestehen, dass sie ein Kind jahrelang kennengelernt haben und plötzlich heißt es: 'Ich bin aber ganz anders!' Das ist traumatisierend."
Mit seinem Film "Oskars Kleid" hat der Münchner definitiv einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um Transgender-Kinder geschaffen, durch den Eltern vielleicht einen neuen Blickwinkel in Bezug auf ihren Nachwuchs bekommen.
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