Fischers Prostituierten-Beichte: „Ich war schlichtweg blöd“

HAMBURG - Das Bekenntnis nach der Affäre um käufliche Damen: Ottfried Fischer versucht gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Simone B. sein Image geradezurücken - und wählt dafür einen Auftritt bei „Beckmann“. Was Fischer sagte - und wie Simone ihm verzieh.
Für mich war das keine Prostitution, sondern sie war sehr nett, und ich habe es für eine Freundschaft gehalten.“ Ottfried Fischer erklärt Montagabend in der ARD-Sendung „Beckmann“, wie er von einer Prostituierte um rund 32000 Euro erleichtert wurde. „Ich war von meiner Freundin getrennt, habe Zerstreuung gesucht“, sagt er. Es sei aber nie eine Geschichte gewesen, wo es ums Geld ging. Ihm sei zwar bewusst gewesen, dass seine Bekanntschaft „aus dem Milieu war“. Aber sei das „ja noch kein Grund, jemanden zu diskriminieren. Mir war nicht klar, was sie vorhat, ich war ein bisschen blauäugig und schlichtweg ein bisschen blöd.“
Der Schreck kam mit seiner Kreditkarten-Abrechnung. Er habe Abbuchungen größerer Summen bemerkt, ohne dass er einen der Belege unterschrieben habe. „Nach diesen Abbuchungen an manchen Tagen hätte ich ein Bordell kaufen können – obwohl ich nie im Bordell war.“
Aber warum spricht Fischer jetzt ausgerechnet im TV darüber? „Ist doch klar. Er muss ganz dringend sein Image geraderücken“, meint Diplom-Psychologin Dorothea Böhm. Zum einen, weil er als tragende Werbefigur auf sein Saubermann-Image angewiesen sei. „Mit seinen Skandalen überfordert er das Verständnis des kleinen Mannes“, sagt Böhm.
Der Kabarettist fordert Gerechtigkeit: „Ich musste was unternehmen. Ich habe einfach nicht eingesehen, so etwas durchgehen zu lassen. Das ist mein niederbayerisches Gemüt: von einem Gerechtigkeitsgefühl beseelt, das ich auch durchsetzen will“, gibt Fischer verschmitzt zur Protokoll, der in dem Gespräch recht souverän und glaubwürdig wirkt.
Das Geld habe er zurück. Angst, seinen guten Ruf zu verlieren, hat er nicht: „Ich wollte verhindern, dass das Unrecht sich durchsetzt – auf meine Kosten. Ich sehe nicht ein, mich erpressen zu lassen. Und wenn der gute Ruf es nicht aushält, dass ich das Richtige tue, dann ist er kein guter Ruf. Wenn ich es nicht gemacht hätte, hätte jeder gesagt, es wird schon stimmen.“
"Ich stehe zu ihm“
Dann kommt seine Lebensgefährtin Simone B. ins Studio: „Ich will klarstellen, dass ich keine Dame des Gewerbes bin“, sagt die attraktive Blondine gleich zu Anfang. Und: „Er war zu dem Zeitpunkt Single – was soll ich ihm da vorhalten?“ Das Paar wirkt sehr vertraut. Simone B.: „Ottfried ist ein Mann – mit allem was dazugehört. Wir sind zusammengewachsen. Ich stehe zu ihm.“
Dorina Herbst