"Fernsehgarten"-Star Andrea Kiewel mit Zigaretten: ZDF reagiert auf unverschämtes Fake-Foto
Mit leerem Blick steht Andrea Kiewel vor einem Hauseingang, eine Hand in der Hosentasche, in der anderen eine Zigarette. Darüber steht geschrieben: "Andrea Kiewel nach jedem ZDF-Fernsehgarten." Dass es sich bei dem Facebook-Post der Seite "Kranke Videos 18+" keinesfalls um einen realen Schnappschuss der Moderatorin handelt, dürfte auch einem ungeübten Auge recht schnell auffallen. Jedoch nehmen einige User diese (ziemlich schlechte) Fotomontage als echt wahr. Könnte dadurch der Ruf von Kiwi in Mitleidenschaft gezogen werden? Was sagt ihr Arbeitgeber dazu? Die AZ hat das ZDF kontaktiert und bei einem Medienexperten nachgefragt.
Rauchender "Fernsehgarten"-Star? Netz pöbelt gegen Andrea Kiewel
Während viele Follower das Fake-Foto von Andrea Kiewel als "schlecht gemachte Fotomontage" erkennen, glauben andere wiederum, dass es sich tatsächlich um den "ZDF-Fernsehgarten"-Star mit einer Zigarette in der Hand handelt. "Was sie nach der Arbeit macht, ist ganz allein ihre private Angelegenheit und geht niemanden etwas an", schreibt etwa ein Fan. Ein Kritiker jedoch pöbelt: "Die kleidet sich aus demselben Container wie die Tante von RTL, die immer Leutchen sucht." Darauf folgen noch weitere negativen Kommentare.
Fake-Foto von Andrea Kiewel: ZDF reagiert auf AZ-Anfrage
Ob Andrea Kiewel nach ihrem Job beim "ZDF-Fernsehgarten" eine Zigarette raucht oder nicht, sollte ihre Privatsache sein. Jedoch zeigt diese Montage eindrucksvoll, wie schnell sich eine Diskussion in der Anonymität im Netz ausweiten kann. Die AZ hat beim ZDF nachgefragt, wie Sender und Moderatorin mit derartigen Fakes umgehen. Eine Sendersprecherin teilt dazu knapp mit: "Es handelt sich hierbei um eine eindeutige Fotomontage, die wir nicht kommentieren."
Und wie geht es Andrea Kiewel selbst mit dem Fake-Foto, das sich über sie lustig macht? Kann sie darüber lachen oder ärgert sie sich? Eine Anfrage blieb bislang unbeantwortet.
Medienexperte über "ZDF-Fernsehgarten"-Star Kiwi: "Toll oder absolut unsympathisch"
Wie schätzt ein Experte den Facebook-Trubel um Andrea Kiewel ein? Die AZ hat darüber mit Publizist und Medienkritiker Prof. Dr. Lutz Frühbrodt gesprochen, der an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt Fachjournalismus, Wirtschaftsjournalismus, Corporate Media und Mediensoziologie lehrt. Für ihn ist klar: "Das Foto ist zwar eine ziemlich schlecht gemachte Montage, und dennoch entfacht es eine heftige Diskussion zwischen Hunderten von Facebook-Nutzern." Dabei gehe es "weniger ums Rauchen, das ist nur der Anlass, sondern darum, ob Kiwi toll oder absolut unsympathisch ist, was sie alles machen darf und was sie gefälligst sein zu lassen hat."

Tatsächlich könnte das gefälschte Foto der rauchenden Andrea Kiewel negative Auswirkungen auf ihren Ruf haben. "Kiwi ist ja eh eine umstrittene Medienpersönlichkeit. Die einen lieben sie, die anderen lehnen sie ab", erklärt Prof. Dr. Lutz Frühbrodt dazu. "Dazwischen gibt es kaum etwas. Solche Fotomontagen heizen natürlich die Sympathiedebatte an und lenken von ihren eigentlichen Fähigkeiten oder Unzulänglichkeiten als Moderatorin ab."
Gefährliche Foto-Fakes? "Man muss heute besonders aufpassen"
Andrea Kiewel ist nicht die einzige bekannte Persönlichkeit, auch hochrangige Politiker werden immer wieder mit KI-generierten Montagen falsch dargestellt. Wie gefährlich sind derartige Fake-Fotos mit Blick auf Gesellschaft und Politik? Kann und darf man seinen eigenen Augen noch trauen? Für den Medienprofi ist klar: "Es wird ja immer schlimmer, denn mithilfe von Künstlicher Intelligenz lassen sich relativ leicht sogenannte Deep Fakes erstellen, die mitunter schon täuschend echt wirken. Als Mediennutzer muss man heute besonders aufpassen, wenn Fotos kursieren, auf denen Prominente sehr unwahrscheinliche Dinge tun. Wenn zum Beispiel der gebrechliche Papst Benedikt in einer protzigen Designer-Daunenjacke gezeigt wird, dann steckt wohl ein unlauteres Motiv des 'Foto-Monteur' dahinter, etwa um gegen die Kirchensteuer zu wettern."
Doch welchen Informationsquellen kann man dann noch trauen? Prof. Dr. Frühbrodt betont: "Ich empfehle deshalb, sich besser an den guten, alten Mainstream-Medien zu orientieren. Da weiß man, was man hat: Zu annähernd 100 Prozent keine Fälschungen."