Fake-Wirbel um beliebten Royal: Der Palast schreitet ein

Wenn ein Royal für gewinnbringende Geldanlagen wirbt, sollte man da einfach blind vertrauen? Immerhin wissen die meisten Königshäuser sehr gut, wie man den angehäuften Reichtum für die Zukunft sichert. Vor allem der luxemburgische Adel kann offenbar sehr gut mit den eigenen Finanzen haushalten. Wie das ARD-Format "Brisant" im April 2024 berichtete, wird das Vermögen von Henri, Großherzog von Luxemburg – der im deutschen Sprachgebrauch auch oft Heinrich genannt wird – auf 3,3 Milliarden Euro geschätzt. Im Netz tauchen jetzt vermehrt Anzeigen mit dem 69-Jährige auf, in der für eine Investmentplattform geworben wird. Der Palast warnt jedoch eindringlich vor dubiosen Geldanlagen. Was steckt dahinter?
Betrüger nutzen Herzog Heinrich von Luxemburg für Fake-Werbung
Tatsächlich will Herzog Heinrich keine Anleger zu fragwürdigen Investitionen verleiten. Bei den Werbungen in den sozialen Medien handelt es ich um Fälschungen. "Das Haus des Großherzogs hat eine Zunahme von Facebook-Konten festgestellt, die die Identität von Familienmitgliedern und Großherzoglichen Gerichtshofs nachweisen", teilt der großherzogliche Hof Luxemburg entsetzt via Instagram mit. In dem Statement wird betont, dass "Familienmitglieder und das Haus des Großherzogs weder Geschenke noch Zuschüsse im Namen eines Regierungsmitglieds anbieten".
Luxemburger RTL-Sender will Fake-Werbung mit Herzog Heinrich entfernen lassen
Es wird weiter darauf hingewiesen, dass derartige Werbung sofort als Betrug gemeldet werden sollte. "Angebote, die von diesen Konten und Beiträgen hervorgehoben werden, sind betrügerisch und müssen dem betreffenden sozialen Netzwerk gemeldet werden." Das Problem: Die Anzeigen wirken täuschend echt. Es werden Original-Fotos von Herzog Heinrich verwendet, die mit reißerischen Titeln wie "Enthüllt: Parlamentarier nutzen Insiderinformation für persönliche Bereicherung" oder "Beunruhigende Neuigkeiten erschüttern das Land" locken.
Um den Eindruck zu erwecken, bei den Fake-Artikeln handle es sich um offizielle Nachrichten, wird das Logo von RTL Télé Lëtzebuerg verwendet. Der Sender erklärt dazu gegenüber "Luxemburger Wort": "RTL Lëtzebuerg versucht, diese Seiten so schnell wie möglich zu schließen, und sie bei den jeweiligen Providern zu melden."
Auch deutsche Promis werden Opfer von dreister Masche
Diese Anzeigen führen in den meisten Fällen zu einem gefälschten Interview mit Herzog Heinrich, das höchstwahrscheinlich mithilfe von künstlicher Intelligenz generiert wurde. Darin macht das (falsche) Staatsoberhaupt des Großherzogtums Luxemburg auf eine dubiose Investmentplattform aufmerksam. Mit diesem Problem wird allerdings nicht nur der 69-Jährige konfrontiert, auch deutsche Promis wie Daniela Katzenberger, Yvonne Catterfeld oder Judith Williams wurden bereits Opfer von dreisten Betrügern, die mit den VIP-Gesichtern Werbung schalteten.
Um nicht auf eine derartige Masche hereinzufallen, gibt es einen guten Tipp vom luxemburgischen Palast: "Facebook-, Instagram- und X-Konten (ehemals Twitter) des Hofes werden von den Plattformen mit einem blauen Abzeichen (grau für X) verifiziert, das neben dem Namen der Seite oder des Kontos erscheint. Jedes Konto, das dem großherzoglichen Hof zugewiesen wird, das dieses Abzeichen nicht trägt, ist gefälscht." Auch bei den deutschen Promis gilt: Genau hinschauen und abwägen, ob eine Daniela Katzenberger tatsächlich Finanztipps geben würde oder nicht. Bei berechtigten Zweifel sollte man lieber die Finger davon lassen.