Faber-Castell mit einem Kuss für Kate
Andreas Anton Graf von Faber-Castell heiratet seine Freundin Kate Jennifer Stahl in der Martin-Luther-Kirche von Stein. 300 Gäste schauen dem Traumpaar zu. Graeter weiß mehr.
München / Nürnberg - Die Braut mit der Grace-Kelly-Anmut erscheint mit 16 Minuten Verspätung in der Martin-Luther-Kirche von Stein am Stadtrand von Nürnberg. Bräutigam Anton Andreas Graf von Faber-Castell scheint keineswegs nervös zu sein, dreht an seinem schwarzen Zylinder. Er – zusammen mit seinen Vettern Charles und Patrick von Faber-Castell the next Generation – kennt seine Freundin Kate Jennifer Stahl seit 15 Jahren, fast aus dem Sandkasten in Australien, wo sie aufwuchsen. Tony, der mit ihr am Viktualienmarkt in München wohnt, streicht ihr vorsichtig den Schleier aus dem Gesicht. Als er vor dem Altar gerade zum Kuss ansetzen will, weicht sie zurück.
Sie lächelt und wirkt wie ein widerspenstiges Kätzchen. Bella Kate trägt eine weiße bodenlange Traumrobe mit französischer Spitze, eines der schönsten Kleider, das man in den letzten Jahren bei VIP-Hochzeiten sah. Eine „letzte Distanz“ hat das Paar auch in der Nacht vor der Hochzeit im Carlton-Sheraton-Hotel in Nürnberg in separaten Zimmern praktiziert. Nach dem urigen Polterabend auf dem Faber-Castellschen Schloss, in dem die fränkischen Windsors mit ihrer neuen Traumlady Kate und 300 Gästen in Tracht feierten, saß die Braut im Shuttle-Bus hinter mir auf der Fahrt vom Schloss zum Hotel. „Da sind wir streng“, erläutert der smarte Graf Tony, der drei Tage auf dem Familien-Chateau seine Hochzeit zelebriert, Sitz des Bleistift-Imperiums, dessen Produkte in aller Welt in den feinsten Shops liegen, trotz Laptops und elektronischen Schnickschnacks. Made in Germany signalisiert erfolgreich die Schreibgeräte der Faber-Castells.
Über allem thront souverän Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell, das Gesicht des Konzern, der im Schloss-Park auf dem Weg zum Empfang auf die großen Fabrik-Renovierungen hinweist. Angesichts der prachtvollen, geschichtsträchtigen Schlösser-Anlage, wo während der Nürnberger Prozesse auch mal Ernest Hemingway war, antwortet cool auf meine Frage, in welchem der Chateaus er wohne? „Nicht hier, ich lebe gemütlich auf dem Land“, sagt der Firmen-Chef, verheiratet in zweiter Ehe mit der Amerikanerin Mary.
Daneben fallen zwei Mörder-Girls auf, bei denen der liebe Gott neben des unermesslichen Flieders nichts an Schönheit, Raffinesse und Temperament ausgelassen hat. Es sind seine längst flügge gewordenen Zwillingstöchter Victoria und Sarah von Faber-Castell, zwei inzwischen gefürchtete Party-Amazonen, die am Vortag noch in der Internationalen Schule am Starnberger See ihr Abitur machten, und sich der Verehrerschaft kaum erwehren. Ein lattendünner Youngster, in enganliegendem Gala-Dress am Abend in den Fest-Sälen im zweiten Stock des großen Schlosses, läuft Sarah hinterher wie ein Hündchen. Selbst die Sensoren abgeklärter Senioren laufen heiß. Die Bleistift-Prinzessinnen sind die Smaragde der Familie und mit Braut Kate das Beauty-Biotop der Faber-Castells.
Zu dem eleganten Fest, wo viele Köche – darunter Herd-Hero Dieter Koschina („Vila Joya“), der ein Champagner-Süppchen mit Kaviar serviert – kaum den Brei verderben, gesellen sich Blacky Fuchsberger und Frau Gundel dazu. Er überquert den halben Saal, um bei mir nachzufragen, wie das Spiel Bayern gegen Dortmund gelaufen sei. Zuckerbäcker Bodo Müller, der im Berliner Stadion sitzt, hat mir gerade das 2:0-Ergebnis für die Roten durchtelefoniert. Fuchsberger stößt einen lauten Jubelschrei aus und verweilt noch ein bisschen am Tisch von Chirurg Bernd Rosemeyer mit Lebensgefährtin Elisabeth Ott.
Bernd ist Sohn von Rennfahrer Bernd Rosemeyer und Rekordfliegerin Elly Beinhorn. Sein Junior Bernd leistet sich beim Polterabend einen kleinen schmerzhaften Abflug. Er übersieht eine Treppe, fällt auf den Kopf und verletzt sich an der Stirn.
Als Caterer fungiert Stephan Kuffler mit seiner blaublütigen Ehefrau Stephanie, der seinen Apparat so im Griff zu haben scheint, dass er mit seiner besseren Hälfte als Gast dabei ist. Gerd und Michael Käfer wollten anfangs die Faber-Castell-Hochzeit ausrichten und schlugen dann bei zwei Groß-Partys des FC Bayern in Berlin zum Pokal-Finale, mit 3000 und 500 Gästen, inklusive Uli Hoeneß, zu
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