Exklusiver Männerverein: Faszination Filser
München - Der Adlerflaum ist Pflicht und kann bis zu 1000 Euro kosten – damit der Edelfeder auch ja nichts passiert, wird sie in einer Küchenrolle im Kleiderschrank aufbewahrt. Doch jetzt kommt sie mal wieder auf den Hut und zum Einsatz. Beim legendären Filserball im Löwenbräukeller (ohne Tracht darf niemand rein!) bretzeln sich ausnahmsweise auch mal die Männer besonders auf – die Filser Buam, dieser verschworene, bayerische Männerverein mit dem ewig jungen Namen.
49 Mitglieder dürfen dabei sein, schunkeln, trinken und sich ab 23 Uhr bei der Filser-Show verrückt kostümieren. Diesjähriges Motto: Abba. Einer der vier Neu-Filser, Jung-Wiesn-Wirt Ludwig Reinbold, hat seinen Amerika-Aufenthalt so gelegt, dass er pünktlich zurück ist. Sein Vater Edi war lange Filser-Präsident – nun ist Ludwig erstmals als Mitglied dabei.
Die Faszination Filser erklärt er so: „Bei den Filsern fasziniert der Zusammenhalt, das gleiche Interesse an der Erhaltung, Pflege und Förderung des bayerischen Brauchtums. Wir stehen alle hinter dieser gemeinsamen Sache. Dies mag sich etwas bieder anhören, wer jedoch die Filser kennt, weiß, dass hier Brauchtum, Gemeinschaft und Spaß den gleichen Stellenwert haben. Bestes Beispiel ist – klar – der Filserball!“
Was muss man als neuer Filser eigentlich beachten? Neu-Filser Xaver Rattenhuber meint: „Die Filser san aus am Stammtisch aussa entstand’n und so werd des a heit no glebt. I und a die andern Jingern, mia ham uns etztat in die bestehenden Hirachie'n einzuordnen. A jeder griagt irgendwann a Funktion im Verein, I zum Beispiel derf die neie Fahna dragn, des Amt hab I vom Brandl Alex übernommen.“
Die Nicht-Filser-Gäste reißen sich um die Karten, seit Wochen ist der Löwenbräukeller ausgebucht. Neben Tradition und Brauchtum kommt das Flirten nicht zu kurz. Im Gegenteil. Neu-Filser Alexander „Mucki“ Deubl: „Als Filser Bua kommt man schon ganz gut bei den Mädels an. In einer Tracht schaut man immer sehr gut aus. Die Feder am Hut kommt besonders an! Spätestens nach dem Film ,40 Tage und 40 Nächte’ weiß man, was man damit alles schönes machen kann.“
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