Erwin Schrott erobert die Mozart-Society

Salzburg im nockerlhaften Ausnahmezustand: Aufgehübschte Ladys fächern sich aufgeregt Luft zu, erwachsene Schaulustige kreischen wie Tokio-Hotel-Fans und selbst gestandenen Mannsbildern stockt der Atem. Schuld an der Hysterie ist er: Erwin Schrott (36).
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Gefühls-Spektakel: Anna Netrebko und Bassist Erwin Schrott.
dpa Gefühls-Spektakel: Anna Netrebko und Bassist Erwin Schrott.

Salzburg im nockerlhaften Ausnahmezustand: Aufgehübschte Ladys fächern sich aufgeregt Luft zu, erwachsene Schaulustige kreischen wie Tokio-Hotel-Fans und selbst gestandenen Mannsbildern stockt der Atem. Schuld an der Hysterie ist er: Erwin Schrott (36).

Der Nachname klingt nach Müllkippe - die Stimme nach Weltklasse. Erwin Schrott hat die Mozart-Society für sich erobert. In wenigen Sekunden machte der aus Uruguay stammende Bass-Bariton bei der heiß erwarteten „Don Giovanni“-Premiere (Karten: unbezahlbar, zehn Jahre Wartezeit) im Mozart-Haus aus seiner „Leporello“-Nebenrolle die Hauptattraktion der langen Festspiel-Nacht.

Das Promi-Publikum war sich ausnahmsweise mal völlig einig: Erwin Schrott ist mehr als der Lover von Operndiva Anna Netrebko, mehr als der Vater des gemeinsamen Buben (Geburtstermin im Herbst), mehr als ein gut aussehender Mucki-Mann. Er ist der neue Stern am Opernhimmel.

"Was für ein Sänger, was für ein Mann"

Stammgast Bianca Jagger, die zum Volumen-Kleid stets die coolste Miene von allen trägt, war für ihre Verhältnisse ganz aus dem Häuschen. Der AZ sagte sie verzückt: „Erwin Schrott ist fantastisch! Wundervoll! Was für ein Sänger, was für ein Mann. Er hat eine unglaubliche Präsenz. Anna ist zu beneiden.“ Celia Gräfin von Bismarck ergänzte: „Diese Augen, diese Stimme! Erwin Schrott ist grandios. Er verzaubert alle. Ein Star ist geboren.“

Und mit ihm der Tuschel-Talk. In der Pause, die den VIPs (u.a.: VW-Lenker Ferdinand Piech, Unternehmensberater Roland Berger, Maler Markus Lüpertz, Wolfgang Porsche mit Neu-Liebe Claudia Hübner, Muck und Corinne Flick, Audi-Vorstandvorsitzender Rupert Stadler, Max Greger samt Familie, Otto Wiesheu, Galerist Thaddaeus Ropac, Max und Gundel Schautzer, Poldi und Uschi von Bayern, Inge Fürstin Wrede-Lanz mit Ehemann Peter) gerade mal reichte, ein Glas Schampus hinunterzugurgeln, wollten all wissen – wo ist Erwins private Donna Anna?

Doch La Netrebko mit süßem Baby-Bauch unter der lila Escada-Robe sch(r) ottete sich ab. Sie war ausschließlich wegen ihres Freundes da, huschte wortlos an den Kamera-Teams vorbei. Dafür teilten sich andere mit. In der Pause wirbelte eine aufgekratzte Gloria Fürstin von Thurn und Taxis herum, die jeden zweiten weiblichen Gast mit einem lautstarken „Liiiiebling! Chériiiiie! Ist das nicht alles wunderbaahaaar!?“, begrüßte und beschmatzte. Sie drückte Baron Rothschild an sich, herzte Regine Sixt (trug Turnschuh zum Designer-Kleid – Kapselriss!). Dirndl-Durchlaucht im Opern-Rausch. Da schmunzelte auch Mietwagen-König Erich Sixt, frisch aus Bayreuth angereist, der die Premiere nach eigenen Massstäben bewertete: „Wenn ich nicht einschlafe, ist das ein gutes Zeichen. Momentan bin ich hellwach.“

Munter ging der nächste Akt über die Bühne. Beim Schlussapplaus ließ Erwin Schrott alles andere zum Nebenschauplatz werden. Die Buh-Rufe zur Wald-und-Drogen-Inszenierung? Egal. Die „Jedermann“-Premiere mit Buhlschaft Sophie von Kessel? Lange her. Nach „Don Giovanni“ ging die große Oper weiter – bei der „Audi Night“ im Restaurant „M32“ mit Wow-Ausblick aufs nächtliche Salzburg. Champagner, Edel-Häppchen und kubanische Zigarren wurden gereicht, als Mozart-Kontrast trällerte Robbie Williams aus den Boxen. Die glamouröse Weltkonzern-Unternehmerin Maria-Elisabeth Schaeffler wollte sich nach dem Continental-Wirbel der vergangenen Wochen nicht verstecken, im Gegenteil: Sie erschien im Signal-Rot-Dirndl und sagte zur AZ: „Ich stehe über allen Geschichten und Gerüchten. Drücken Sie mir die Daumen, dass alles gut läuft. Wichtig sind gesicherte Arbeitsplätze.“

Die Knatsch-Gerüchte weggeküsst

Wichtiger waren ab 23.30 Uhr: Erwin Schrott & Anna Netrebko. Das Liebes-Duett rauschte im Bodyguard-Tross an, verschanzte sich in einer hinteren Ecke. Sie nippte am Wasser, er genoss den Rotwein. Das Paar war der Blick- und Blitzlicht-Fang, hatte aber nur Augen für sich. Erwin und Anna küssten sich pausenlos und leidenschaftlich – und damit alle angeblichen Knatsch-Gerüchte weg. 400 Augenpaare beobachteten das etwa einstündige Gefühls-Spektakel.

Intendant Jürgen Flimm orakelte später: „Erwin, du hast einen Oscar verdient!“ Allerdings nicht in Sachen Redseligkeit. Wer immer den Mann des Moments ansprach, bekam als Antwort: „Thank You. And Bye!“ Private Fragen? Keine Chance.

Schon im Vorfeld hatte Erwin Schrott über seine Liebe zu bella Anna nur einen Satz verkünden lassen: „Solange wir nicht gemeinsam auf einer Bühne stehen, geht unsere Beziehung niemanden etwas an.“ Der Mann weiß eben, sich richtig zu inszenieren.

Kimberly Hoppe

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.