Erste Reihe – letzter Schrei!
Zeitlos schick: Der Stuhl als Statussymbol – passt auch perfekt ohne Hungerkur und Size O
VIP, VIP, hurra – wer hier sitzt, ist wichtiger als der Rest der Welt (zumindest so lange die Show dauert) und hat wirklich keine Probleme (außer vielleicht mit dem Sitznachbarn): Die erste Reihe einer Modenschau ist begehrenswerter als alle vorgestellten Designer-Teile zusammen.
Klamotten? Egal. Schon heute – Achtung, Fashion-Week-Sprache – „so yesterday, honey“.
Ein Sitzplatz in der ersten Reihe – das ist der letzte Schrei. Trend du jour. Und kommt auch garantiert nie aus der Mode. Es ist der zeitlos-schicke Klassiker. Ein Stuhl als Statussymbol.
Nix poliert das Promi-Ego nachhaltiger auf.
Das Beste daran: Der Sitzplatz passt auch ohne Hungerkur und Size Zero.
Das Schlechte daran: Der Sitzplatz ist unerreichbar und unverkäuflich.
Dennoch gibt es immer ein paar Promi-Gäste, die so auffällig zwischen der „Strenesse Blue“-Modenschau von Gabriele, Viktoria und Gerd Strehle (siehe Foto rechts) und der Show von Michael Michalsky strahlen, dass schnell klar wird: Diese Promis sitzen in Reihe 1 – und fühlen sich damit als Nummer 1.
Wer bestimmt, wer wo sitzt?
Bekommen die exklusivste Sicht auf den Catwalk und die hübschesten Geschenke des Veranstalters (Tütchen mit Wasser und/oder Schampus, Gebäck und einem Lifestyle-Accessoire).
Doch wer bestimmt, wer wo sitzt? Der Designer selbst, die Marketing-Abteilung, die PR-Stelle der Fashion Week.
Häufigste Reihe 1-Gäste sind nach jetzigem Stand übrigens Boris Becker, Hannah Herzsprung, Julia Stegner, Anna Maria Mühe, Heike Makatsch und Alexandra Neldel.
Und überraschenderweise auch Herbert Knaup. Der Leinwand-Liebling gilt zwar so überhaupt nicht als Fashion-verrückt und ist bis dato modisch auch noch nie aufgefallen – doch damit ist er vielleicht der originellste Gast.
Wenn ein Mode-Muffel wie er eine Modenschau besucht, dann will das mal was heißen.
Kimberly Hoppe
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