Engel, Bienen, Knoblauchzehen
Zum Geburtstag des Modelabels Diesel feiern 2000 Gäste im Haus der Kunst durch die Nacht
Wenn Andrea Sawatzki sich von einer Frau im gleichen Kleid nicht beeindrucken lässt, wenn Daniel Brühl gut gelaunt über Mode spricht und andere Promis lächelnd, aber vergeblich versuchen, ein Getränk zu ergattern – dann zeugt das von einer entspannten Ausgelassenheit, die typisch ist für große Partys. Und eine solche, ohne Zweifel, war die Diesel-Geburtstagsfeier.
2000 Menschen wandelten im Haus der Kunst auf angelegten Torfwegen und ausgelegten Rasenflächen, zwischen verkleideten Bienen, Engeln und riesigen Knoblauchzehen umher. Sie waren Gäste einer Party, die um die Welt ging. In 17 Städten wurde 24 Stunden gefeiert: Von Peking bis Dubai, von Paris, München, Kopenhagen, London und Sao Paolo bis nach New York.
Einer der ersten Ankömmlinge des langen Münchner Abends: Daniel Brühl. Natürlich im Diesel-Hemd. „Ich bin 30, genau wie Diesel. Wir kennen uns also ein ganzes Leben lang“, sagte er gut gelaunt der AZ. Brühl, das Fashion Victim? „Nein, gar nicht. Mein Interesse für Mode ist begrenzt.“
Für Shopping war dennoch Zeit
Weitgehend unbegrenzt dagegen die Feierlaune des Jungschauspielers, der demnächst für Quentin Tarantino mit Brad Pitt vor der Kamera steht: Brühl blieb bis in die frühen Morgenstunden – und mit ihm lange an seiner Seite Alexandra Neldel. Die kam im schwarzen Minikleid eigens von Dreharbeiten aus Prag angereist. „Ich weiß gar nicht mehr, was in der echten Welt los ist“, gestand sie. „Ich drehe nur noch.“ Für Shopping war dennoch Zeit. „Ich kann bei vielen Sachen nicht widerstehen“, erzählte sie – und tanzte dann ausgelassen weiter.
Das taten auch die anderen Promis, die hier, genau wie das Fußvolk, um Alkohol und einen Platz vor dem Männer-Klo kämpfen mussten. Es gab kaum Abtrennungen, Vips feierten mit Normalos. Und wie: 70 Flaschen Champagner waren nach einer guten Stunde leer, nach vier Stunden gab es keine Gläser mehr, die Society musste von Ramazotti Sour auf Bier umsteigen.
Der Stimmung tat das keinen Abbruch: Als Oliver Korittke und das kultige DJane-Duo „Queens of Noize“ die hallenhohen Räume zum Beben brachten, wippten selbst Klums Hausstylist Boris Entrup und Tatort-Kommissarin Friedrike Kempter mit den Füßen. Gestärkt wurde sich am Buffet mit Äpfeln, Schwarzwälderkirschtorte und Cabanossi, die vom Baum baumelten.
Andrea Sawatski sorgte für eine Überraschung
Eher als Mode-Muffel entpuppte sich übrigens Götz Otto, der mit Frau gekommen war. Im weißen Plüschanzug schlängelte er sich bald nach Hause. Lange blieb dagegen Andrea Sawatzki, die, ganz nebenbei, auch für die Überraschung des Abends sorgte: Die Schauspielerin erschien im modisch dunklen Straight-Bob – und sinnierte darüber, wie „irrsinnig schwer“ es für eine Frau sei, die perfekte Jeans zu finden. „Beim Anprobieren denkt man immer, der eigene Körper ist so komisch, dass nichts passt.“ Deshalb habe sie 20 Jeans im Schrank. „Man möchte gut aussehen“, sagt die 45-Jährige. An diesem Abend ist ihr das gelungen.
Anne Kathrin Koophamel