Emmys: "Breaking Bad" beste Drama-Serie

Premieren, Wiederholungstäter und Überraschungen: Die 65. Emmy Awards hatten wieder einige Highlights in petto. Darunter den Sieg der Drama-Serie "Breaking Bad" in der Königskategorie und den Gewinner des Abends, "Behind the Candelabra" mit Michael Douglas. Eine deutsche Teilnehmerin ging hingegen leer aus.
Los Angeles - Mit der steigenden Bedeutung des Fernsehgeschäfts wächst natürlich auch die Bedeutung der jährlichen Preis-Verleihungen in diesem Bereich. Kein Wunder, dass die diesjährigen TV-Showbiz die Klinke des Nokia Theaters in die Hand drückte.
Als einer der großen Gewinner der von Neil-Patrick Harris ("How I Met Your Mother") moderierten Show konnte sich das Team von "Breaking Bad" fühlen; die Serie gewann in der Kategorie "Beste Dramaserie" unter anderem gegen Vorjahressieger "Homeland" und "House of Cards". "Das ist die Antwort auf meine Wünsche und Gebete. Ich war gesegnet in der Vergangenheit, aber was ich wollte ist, was wir nun endlich haben", sagte Hauptdarsteller Bryan Cranston nach dem Triumph und ergänzte: "Das ist der Höhepunkt von allem. Was für ein Weg, abzutreten."
"Homeland", im vergangenen Jahr noch in drei Topkategorien erfolgreich, ging neben "Bestes Drama" auch beim besten Hauptdarsteller in einem Drama leer aus. Nur Claire Danes konnte ihren Titel in der Kategorie "Beste weibliche Hauptrolle in einer Drama-Serie" verteidigen. "Ich denke, alle Schauspieler wissen, welch großen Dank wir unseren Autoren schulden, vor allem im Bereich Fernsehen", bedankte sich Danes. Bei den Männern siegte Jeff Daniels für seine Rolle in "Newsroom", für die beste Nebenrolle wurden Anna Gunn ("Breaking Bad") und Bobby Cannavale ("Boardwalk Empire") ausgezeichnet.
Im Bereich Comedy setzte "Modern Family" seine Serie fort und gewann zum vierten Mal in Folge den Award für "Beste Comedy-Serie". Allerdings verpasste die Show mit Ed O'Neill und Sofia Vergara erstmals seit ihrem Bestehen einen Preis in den Darsteller-Kategorien. Stattdessen heimste Jim Parsons aus "Big Bang Theory" den Preis für die beste männliche Hauptrolle in einer Komödie ein, Julia Louis-Dreyfus ("Veep") bekam das weibliche Pendant. Für die besten Nebenrollen wurden ihr "Veep"-Kollege Tony Hale und Merrit Weaver aus "Nurse Jackie" ausgezeichnet.
Der große Gewinner des Abends war aber in einer dritten Kategorie zu Hause: "Behind the Candelabra", der Biopic über den homosexuellen Pianisten Liberace, räumte in der Kategorie Film/Miniserie ab und gewann insgesamt elf Preise, darunter "Beste Regie" für Steven Soderbergh und "Bester Hauptdarsteller" für Michael Douglas. Dieser bedankte sich bei der Preisübergabe nicht nur bei seiner "anderen Hand", Co-Darsteller Matt Damon, sondern auch bei seiner mittlerweile von ihm getrennt lebenden Frau Catherine Zeta Jones. Apropos Frau: Den Preis für die "Beste Hauptdarstellerin in einem Film/Miniserie" erhielt Laura Linney für "The Big C: Hereafter".
Einige Serien verließen auch mit wesentlich weniger Preisen als erhofft den Saal. Die Internet-Serie "House of Cards" mit Kevin Spacey und Robin Wright, welche immerhin 14 Mal nominiert war, durfte sich nur über den Regie-Preis für David Fincher freuen. Auch die hoch gehandelten "American Horror Story: Asylum" (Bester Nebendarsteller Film/Miniserie, Tonschnitt) und "Game of Thrones" (Visuelle Effekte, Make-Up) gewannen trotz 16 Nominierungen "nur" zwei Emmys.
Im Bereich "Reality" war sogar eine Deutsche nominiert: Doch Moderatorin und Model Heidi Klum musste sich mit "Project Runway" geschlagen geben. Doch nicht der Dauerssieger der vergangenen Jahre, "The Amazing Race", sondern die Casting-Show "The Voice" siegte in dieser Kategorie. Auch im Bereich "Variety" gab es eine faustdicke Überraschung, hier beendete "The Colbert Report" die 10-Jahre-Siegesserie der "Daily Show".