Elyas M'Barek: "Ins P1 bin ich früher nicht reingekommen"

Elyas M'Barek ist ein gefeierter Kino-Star, sein Gesicht kennt mittlerweile fast jeder. Jetzt nutzt Elyas M'Barek (35) seine Popularität, um Missstände aufzuzeigen. Im tiefsten Inneren brodelt es im gebürtigen Münchner.
von  AZ
Elyas M’Barek.
Elyas M’Barek. © dpa

München - "Für mich öffnen sich heute alle Türen." Als Teenager in München war das ganz anders: "Ins P1 bin ich früher nicht reingekommen." Warum?: "Migrationshintergrund", erzählt der Sohn einer Österreicherin und eines Tunesiers im Emotion-Interview. Sein Erfolg als Schauspieler und Kino-Star ruft Neider hervor: "Ich kenne all die nervigen Motivationssprüche und weiß, die Realität ist oft nicht einfach."  

In all ihrer Wut und ihrem Frust suchen manche einen Sündenbock, erklärt M'Barek, nachvollziehen kann er es aber nicht: "Ich verstehe diesen krassen Hass nicht. Uns geht es hier verhältnismäßig gut. Wir haben Sozialversicherung, Krankenkassen und keinen Krieg. Aber wissen wir wirklich, wie es ist Ängste und Abstiegssorgen zu haben? Ich hatte vor zehn Jahren auch kaum Geld, trotzdem hätte ich mir keinen Schuldigen gesucht. Nie an jemandem Hass und Wut ausgelassen."

Das aktuelle politische Klima in Deutschland, lässt Elyas M'Barek fassungslos im Interview fassungslos werden. Der gebürtige Münchner ist besorgt: "Du musst kein Vollnazi mehr sein, um dich problemlos rassistisch äußern zu können. Konservative, rechte Wähler halten sich für politisch korrekt und sprechen dennoch von uns 'Kanaken'. Das ist jetzt mit einer Partei wie der AfD und Konsorten leider alles wieder möglich. Heute stecken rechtsnationale Typen in der bürgerlichen Mitte. Du weißt nicht mehr, wen du vor dir hast und wie der tickt. Furchtbar."

Lesen Sie auch: Elyas M'Barek über plumpe Anmachsprüche & schlimme Weihnachtsgeschenke

Riemann unten ohne bei "Fack Ju Göhte 3"-Weltpremiere

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.