"Eiskalt rausgemobbt": TV-Ärztin Antje-Katrin Kühnemann spricht über BR-Rauswurf

Sie verliert niemals ihr Strahlen. Antje-Katrin Kühnemann kommt auf Einladung von Intendantin Dr. Katja Wildermuth zum Jahresabschluss des Bayerischen Rundfunks. Ihr zarter Körper wirkt noch zerbrechlicher. In der AZ spricht die TV-Ärztin über das ambivalente Verhältnis zum BR nach ihrem Rauswurf.
von  Steffen Trunk
Tapfer trotz Schmerzen: Antje-Katrin Kühnemann
Tapfer trotz Schmerzen: Antje-Katrin Kühnemann © imago/B. Lindenthaler

Beim Bayerischen Rundfunk hat man bereits am Montag das laufende Fernsehjahr ausklingen lassen. BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth und die Geschäftsleitung haben mit 300 Gästen beim "Budenzauber" auf dem Sendergelände in Freimann gefeiert.

BR-"Budenzauber": Promis feiern TV-Jahresabschluss

Unterhaltsames und musikalisches Highlight: ein kleines Exklusivkonzert mit einer Promi-Band aus den Schauspielern Ferdinand Hofer und Stephan Zinner, Kabarettistin Eva Karl Faltermeier, Kabarettist Martin Frank sowie den Moderatorinnen Susanne Wiesner und Sophie Grund. Für viel Blitzlicht sorgte auch das Gipfeltreffen der Münchner "Tatort"-Kommissare: Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec sowie Ferdinand Hofer und dem "Neuen" Carlo Ljubek, der ab 2026 als Hauptkommissar Nikola Buvak ermitteln wird.

Antje-Katrin Kühnemann moderierte zuletzt 2007 die BR-Sendung "Die Sprechstunde"

Ganz auffällig in Pink und mit einem Gehstock zeigte sich Antje-Katrin Kühnemann. Manche Promi-Gäste staunten über ihren tapferen Auftritt. Denn: Kühnemanns unrühmliches BR-Aus nach 34 Jahren führte zu einem Zerwürfnis. Bis 2007 war die heute 79-Jährige das Gesicht der wöchentlichen BR-Sendung "Die Sprechstunde".

Schikane und Mobbing: Antje-Katrin Kühnemann erfährt aus Presse von BR-Aus

"Mich hat man damals eiskalt rausgemobbt. Das war wirklich schlimm", sagt Antje-Katrin Kühnemann der AZ. 2006 hätten die Schikanen in Redaktion und Sender angefangen. "Ich hatte nach dem Tod meines Bruders stark abgenommen. Ich wurde immer dünner und bestand vor Kummer nur noch aus Haut und Knochen", blickt Kühnemann zurück. "Dann ging intern das Gerede los: 'Wie kann so jemand Dünnes eine Gesundheitssendung haben?'" Die damalige BR-Moderatorin erinnert sich auch an einen bestimmten Vorfall: "Fotos von meinem Rücken mit knochigen Schulterblättern wurden intern mit gehässigen Botschaften rumgeschickt."

Beim BR-"Budenzauber": Carolin Reiber mit Antje-Katrin Kühnemann
Beim BR-"Budenzauber": Carolin Reiber mit Antje-Katrin Kühnemann © imago/B. Lindenthaler

Die Absetzung ihrer "Sprechstunde" hat man Antje-Katrin Kühnemann nicht persönlich mitgeteilt: "Das musste ich aus der Presse erfahren und hat mich sehr verletzt." Noch heute bekomme die 79-Jährige regelmäßig Dankesbriefe von Zuschauern: "Ich habe mit meiner Sendung schon viele Menschenleben gerettet."

BR-Besuch: "Fällt mir schon etwas leichter"

Im vergangenen Jahr besuchte Antje-Katrin Kühnemann erstmals wieder den BR und das "Budenzauber"-Event. Damals aber mit gemischten Gefühlen. Heuer wirkt sie gefasster. Eine emotionale Kühnemann meint zur AZ: "Dieses Jahr ist es mir schon etwas leichter gefallen." Doch Frieden hat sie mit dem BR offenbar noch nicht gänzlich geschlossen. Das ambivalente Verhältnis zum Sender bleibt bestehen. "Ich freute mich aber sehr über die Einladung der neuen Intendantin Wildermuth."

Antje-Katrin Kühnemann: "Bin quasi schwer behindert"

Antje-Katrin Kühnemann leidet unter chronischen Schmerzen und ist bis zum Hals versteift: "Ich bin quasi schwer behindert." Über 40 OPs musste die TV-Ärztin in den vergangenen Jahren über sich ergehen lassen. Auf der Wiesn sagte sie exklusiv zur AZ: "Ich habe keine Angst vor dem Tod und sehne ihn herbei. Wenn mein Mann mich holt, füge ich mich. Dann sind endlich meine permanenten Schmerzen vorbei."

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