„Ein Schreckensschrei“
Uwe Ochsenknecht veröffentlicht am 28. November eine neue CD. Der Schauspieler über Gesang unter der Dusche, Vorbilder und Auftritte mit seinen Söhnen
Uwe Ochsenknecht schiebt sich gerade ein Salatblatt in den Mund, als die AZ ihn beim Mittagessen stört. Er stellt die Schüssel in eine Ecke und wischt sich den Mund ab. Dieses Gespräch ist Ochsenknecht wichtig: Um Musik soll es gehen und um sein neues Album „Match Point“.
AZ: Guten Appetit, Herr Ochsenknecht, haben Sie heute morgen geduscht?
Ja.
Und dabei gesungen?
Unter der Dusche ertappe ich mich oft beim Singen. Vielleicht ist es der Schock.
Welcher Schock?
Ich dreh’ die Temperatur von heiß zu eiskalt. Das ist dann kein Lied, dass ist mehr so ein Schreckensschrei. Klingt so: „Laaaaaaaaaaaa“ (er singt).
Schlimm.
Würde ich nicht sagen. Hat nur noch keine richtige Form.
Im Gegensatz zu Ihrem Album. Verraten Sie uns mal, wie man einen Song schreibt?
Beim „Dreaming“ hab’ ich rumprobiert. Wir hatten Pause, unser Gitarrist hat geklimpert. Ich hab das gehört und sag’ ,mach das nochmal’ und dann ist daraus eine Melodie geworden. Rauchen Sie?
Nein. Rauchen ist schlecht für die Stimme.
Für meine nicht.
Passt ja auch zum Rocker.
Das sind doch Klischees. Ich hab einfach den Vorteil, dass ich während meiner Schauspielausbildung vier Jahre Gesangsunterricht hatte. Meine Stimme kann was ab, wenn es ins Extreme geht.
Haben Sie extreme musikalische Vorbilder?
Vorbild ist ein blödes Wort.
Wieso?
Vorbild heißt oft, dass man einer Personen nacheifert.
Dann anders: Welche Musiker mögen Sie?
Da hab’ ich ganz viele. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der alle Musik gut war. Da gab’s die Beatles, die Stones, Led Zeppelin.
Wie ihm die Musik seiner Söhne gefällt
Mit wem würden Sie gerne mal ein Duett singen?
Mit Chaka Khan.
Dem Bollywoodschauspieler? Der kann singen?
Ich glaube Sie meinen Jackie Chan.
Nein, ich meine diesen Inder: Shahrukh Khan.
Ne, na gut, ich seh’ schon, nächste Frage.
Wie gefällt Ihnen die Musik Ihrer Söhne?
Gefällt mir gut, die sollen ihr Ding machen.
Wann bringt Ihre Tochter Cheyenne Savannah ihr erstes Album raus?
Die ist acht. Die soll erst mal richtig auf die Welt kommen.
Gibt’s bald die Ochsenknecht Family als Band?
Eher nicht. Ich versuche zu verhindern, dass wir als Familie wahrgenommen werden. Jeder von uns ist ein eigenständiges Individuum.
Naja, aber Sie sind nun mal der Vater von Wilson Gonzalez und Jimi Blue.
Ja, aber wir machen nicht nur Gemeinschaftssachen. Die Jungs finden das auch blöd, wenn dauernd der Vater mit drin hängt.
Wann haben Sie das letzte Mal zusammen gesungen? Vergangenes Jahr unterm Weihnachtsbaum?
Weihnachten gehen die Jungs lieber auf ihre Parties. Die sind nur kurz zu Hause.
Wann gehen Sie auf Tour?
Im Frühjahr. Live spielen ist das Beste.
Besser als Schauspielerei?
Kommt drauf an. Beim Film hat man keine Atmosphäre. Im Theater schon. Konzert ist noch direkter. Mehr Party.
Interview: Takis Würger
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