Ein Playboy unter der Haube

„Er weiß, dass ich ein Gottesgeschenk bin“, sagte die neue Signora Briatore mit dem Lächeln einer Siegerin. Wie sich ein 30 Jahre jüngeres TV-Sternchen den Playboy Flavio Briatore (58) geangelt hat.
Jeden Morgen neben der gleichen Frau aufzuwachen, könnte für ihn zum Problem werden, sagte er noch kürzlich. Wie mag’s Flavio Briatore (58) am Sonntag ergangen sein, als er, der allerletzte Playboy der Formel 1, sich im Badezimmer-Spiegel in die Augen sah: Ist’s wunderbar, dass er die Ex-Miss-Wonderbra Elisabetta Gregoraci (28) aus dem Verkehr gezogen hat? Oder ist dem Frauensammler gedämmert, dass er sich untreu geworden ist? Ausgerechnet Bonvivant Briatore, der nach einer frühen Sieben-Tage-Ehe seine Heiratsphobie pflegte, hat sich einfangen lassen.
„Glamour muss sein, gerade in der Formel 1“, sagte er, als er 2002 den Renault-Rennstall übernommen hat. Und wenn er einmal sterben müsse, dann solle der liebe Gott doch bitte dafür sorgen, dass er nicht im Fahrerlager dahinscheide, „sondern in einem Nachtclub“.
Einen Nachtclub hat er inzwischen selbst, dazu u.a. ein Nobelhotel in Kenia, die 43-Meter-Jacht „Blue Force“, ein Penthouse in New York, ein eigenes Mode-Label und einen Anteil am Fußballverein Queens Park Rangers. Ein Workaholic mit geschätztem 450-Millionen-Euro-Vermögen, der bisher dennoch keine Party ausgelassen hat und kaum eine Sonnenbank. „Ich habe alles, was mir zusteht“, so sein Credo. Inklusive getönter Brille, dicker Goldkette, Kräuselhaar unterm offenen Hemd und Bauchansatz. Kein Bild von einem Mann – dafür schmückte er sich mit bildhübschen Begleiterinnen, meist Models. Wie Naomi Campbell – sie ließ er angeblich schon zum Frühstückmachen in High Heels anstöckeln – oder Heidi Klum. Als sie im sechsten Monat war, trennte sich das Paar. Er bestritt die Vaterschaft, jetzt gibt Sänger Seal den Superdaddy.
Finito! Der PS-Milliardär, der Weltmeister wie Michael Schumacher und Fernando Alonso im Team hat(te), schaut nach vorn, scheint auf der Amore-Zielgerade. Im Schatten des Petersdoms, in der Kirche Santo Spirito in Sassia, hat der Süditaliener seiner „Topolina“ das Jawort gegeben. „Mäuschen“ Elisabetta fuhr mit 40-minütiger Verspätung im Rolls vor – und in einer elfenbeinfarbenen Robe von Roberto Cavalli. Der sieben Meter lange Schleier war mit einem Diadem gekrönt. „Damit wird klar, dass das Aschenputtel aus Kalabrien zu einer Prinzessin des Jet Sets geworden ist“, lästerte „La Stampa“. Und während die 400 Gäste, darunter die Trauzeugen Grand-Prix-Impressario Bernie Ecclestone und Designer Luciano Benetton, sowie Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi, das Paar feierten, mutmaßten die bunten Gazetten – wie das TV-Sternchen den Playboy gezähmt hat. Ist er einfach spielmüde oder etwas altersweise? Sieht er in ihr die Pflegerin für spätere Jahre?
„Er weiß, dass ich ein Gottesgeschenk bin“, sagte Signora Briatore vorab mit dem Lächeln einer Siegerin. Ein Schicksalsschlag, sein Nierentumor 2006, habe sie zusammengeschweißt und ihn geläutert. „Wir sprechen schon über Kinder“, wird sie in „Vanity Fair“ zitiert. „Wir streiten nur über Namen. Einen Jungen will er Falcon nennen. Und ein Mädchen Kenia. Ich weiß nicht so recht.“
Hauptsache, die Bambini kommen schnell. Elisabetta ist jetzt 28. Als ihr Ehemann noch Lebemann war, galt für ihn die Regel: „Mädchen über 32 sind zu aggressiv.“ rs