Ein George für alle Fälle

Mister Clooney und die Frauen: Was hat er, dass ihn alle haben wollen? Die AZ hat eine "kleine" Auswahl getroffen und stellt die verlockendsten Seiten des Superstars vor.
von  Abendzeitung

Mister Clooney und die Frauen: Was hat er, dass ihn alle haben wollen? Die AZ hat eine "kleine" Auswahl getroffen und stellt die verlockendsten Seiten des Superstars vor.

Der Mann hat graue Haare, macht keinen Hehl aus seiner Liebe zu harten Drinks und wechselt die Frauen wie andere ihre Hemden. Er ist 47, und anders als die fast gleichaltrigen Bubi-Beaus Brad Pitt und Tom Cruise sieht er keinen Tag jünger aus. „Keine meiner Beziehungen hat länger gedauert als drei Jahre", sagte er kürzlich, und „ich bin zum Heiraten nicht gemacht.“ Wer, in aller Welt, will so einen?

Die Antwort: Alle. Und nach der jüngsten Nachricht besteht sogar eine zumindest theoretische Chance: Clooney ist wieder Single. Vor einer Woche hat er seiner Bardame Sarah Larson den Laufpass gegeben – ja! Man darf wieder laut träumen! Aber von was eigentlich? Warum ist ausgerechnet Clooney (seine neuer Film „Ein verlockendes Spiel“ läuft gerade in Deutschland an) der Traummann für Millionen? Nun, weil die Liste seiner Super-Attribute nicht enden will! Eine AZ-Auswahl:

Ausdauer

Der Superstar musste über 30 Mal Geburtstag feiern, um überhaupt entdeckt zu werden. Er drehte 15 Pilotfilme für Fernsehserien, die nie ausgestrahlt wurden. Fünf Mal bewarb er sich für eine Nebenrolle in „Thelma und Louise“ – die dann Brad Pitt bekam! Erst der smarte Kinderarzt „Dr. Doug Ross“ in der Krankenhausserie „Emergency Room“ spielte sich in die Herzen der Amerikaner.

Frechheit

Um einen miesen Produzenten loszuwerden, rief er einmal alle Kollegen am Set auf, schlecht zu schauspielern - erfolgreich. Das brachte ihm den Titel „Che Guevara von Hollywood“ ein.

Charme

Als ihn ein Journalisten fragt, wann er zuletzt „Ich liebe dich" gesagt habe, kontert Clooney: „Gestern. Meine Mutter rief an."

Rückgrat

Papa Nicholas Clooney, TV-Moderator in Kentucky, brachte ihm bei, „der Macht immer die Wahrheit entgegenzusetzen“. Clooney kritisiert den Irak-Krieg, fordert Zivilcourage ein (in „Good Night an Good Luck“) und stellt sich offen gegen die Politik von US-Präsident George Bush.

Schlagfertigkeit

In einem Interview beantwortete er in 15 Minuten 100 knifflige Fragen – und stockt nur zwei Mal: als es um „schwule Männlichkeit“ ging und die ideale Haarfarbe einer Frau.

Bubenwitz

Weil Kumpel Brad Pitt ihm einen Streich gespielt hatte, bestückte er dessen Autoheck mit dem informativen Aufkleber: „Kleiner Penis an Bord“. Und das in Italien!

Stil

Als Wahlheimat erkor sich der einstige Fast-Food-Esser das Örtchen Laglio am Comer See. Für sieben Millionen Euro kaufte er das 25-Zimmer-Palais „Villa Oleandra“ mit Zypressenpark und Bootssteg, Antiquitäten und Alten Meistern. Seither schwärmt er von der Schönheit Italiens, zelebriert Essen (Steinpilz-Risotto) und Trinken (Brunello) und genießt die Sommer versonnen und sinnenfroh.

Kinderstube

Horden an Schaulustigen und Paparazzi fielen mehrmals in Laglio ein. Da entschuldigte sich der Ehrenbürger handschriftlich bei jedem der „freundlichsten und warmherzigsten Einwohner, die ich kenne“ – das Dorf war gerührt und versöhnt.

Selbstironie

„Sehe ich wirklich aus wie 50?“, fragt er empört einen seiner Ganovenfreunde in „Ocean’s Twelve“. Und lässt antworten: „Nur vom Hals aufwärts.“ In seinen abseitigen Filmen (wie in „From Dusk Till Dawn“ als Vampire jagender Gangster oder als Kettensträfling in „O Brother, Where Art Though?“) nimmt er sich nonstop selber auf die Schippe.

Und mit breitem Lachen nahm er einen Cartoon auf, in dem George Clooney den George-Clooney-Preis entgegen nimmt, „der alljährlich demjenigen verliehen wird, der George Clooney für den klügsten, sensibelsten, politisch weitsichtigsten Menschen der Welt hält“.

Ruhm und Reichtum

Gleich zwei Mal krönte ihn das People Magazin zum „Sexiest Man Alive“. Vier Mal war er für den Oscar nominiert (zuletzt als Hauptdarsteller in „Michael Clayton“) und bekam die Trophäe plus den Golden Globe als bester Nebendarsteller im Politthriller „Syriana“. Für eine Rolle, so wird kolportiert, kassiert er bis zu zehn Millionen Euro.

Understatement

Er prahlt nicht, er protzt nicht, er mischt sich, wo er nicht belagert wird, gern unters normale Volk und gibt dort, so heißt es, „nie den Mr. Wichtig“. „Clooney ist dermaßen liebenswürdig, das ist uns fast schon unheimlich“, soll ein italienischer Nachbar mal gesagt haben.

Coolness

Bodyguard? Wie langweilig. Wenn er mit Brad Pitt ausgeht, hängt er die Horden von Mädchen viel gelassener ab: Er zeigt einfach auf seinen Kumpel – und seilt sich ab. Pitts Konter: „Danke, du Arschloch.“

Engagement

Um Spendengelder für den Kongo zu sammeln, informierte er sich vor Ort und traf auf Kindersoldaten. „Da wird man mit einer Brutalität konfrontiert, die alles Verständnis sprengt“, berichtete er.

Diskretion

Was war denn nun mit Teri Hatcher, Salma Hayek und Renée Zellweger? Seit seinem Ehe-Aus mit Schauspielerin Talia Balsam 1993 werden ihm zig Techtelmechtel nachgesagt. Doch über die wenigsten spricht er laut. Über Kollegin Zellweger, die ernsthaft aber unglücklich in ihn verliebt war, verlautbart er nur: „Ich kenne sie seit gut zwölf Jahren. Sie ist eine wahnsinnig liebe Freundin.“

Fazit

George Clooneys Zauber – es ist das Leichte. Er kann ehrlich sein, ohne bloßzustellen. Politisieren, ohne zu predigen. Brillieren, ohne zu blenden. Umgarnen, ohne zu schmeicheln. Ein bisschen hysterisch wird man da doch werden dürfen.

Irene Kleber

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