Ein eigenes Museum für Helmut Dietl, Gerhard Polt und Loriot in München

Dieses Trio prägt(e) die bayerische Komik – jetzt sollen die drei Größen ein eigenes Haus bekommen. Die AZ verrät, was und wer hinter den Plänen steckt.
von  Kimberly Hoppe
"Der bayerische Humor war sein Thema": Tamara über Helmut Dietl.
"Der bayerische Humor war sein Thema": Tamara über Helmut Dietl. © dpa

München - Loriot. Polt. Dietl. Drei Namen, die Lachmuskel-Programm sind. Die bei jedem Münchner sofort Assoziationen hervorrufen – und für besonders gute Schmunzel-Laune sorgen. Schließlich sind alle drei absolute Humor-Größen und haben unser Lachen geprägt. Zwei von ihnen sind bereits tot.

Aber stirbt mit Bayerns vielseitigen Humoristen auch der bayerische Humor? Genau deshalb haben sich Gerhard Polt (74, "Man spricht deutsch“), Susanne und Bettina von Bülow, die Töchter von Vicco von Bulöw alias Loriot († 87, "Ödipussi“) und Tamara Dietl, Witwe von Kultregisseur Helmut Dietl († 70, "Monaco Franze“, "Schtonk!“) zusammengetan. Damit diese Art von bayerischer Komik nicht ausstirbt.

Nach AZ-Informationen soll es in München bald ein Museum für Dietl, Loriot und Polt geben. "Komische Pinakothek“, war zunächst als Arbeitstitel angedacht, aber wieder verworfen worden. Momentan hoch im Kurs bei allen Beteiligten: "Haus der komischen Künste“.

Tamara Dietl: "Helmut hätte sich gefreut"

Erst vor wenigen Tagen trafen sich die Mitglieder des Fördervereins bei Elmar Zorn, der als Kurator fungiert. Ebenfalls engagiert dabei: Bau- und Brau-Löwin Alexandra Schörghuber und Marianne Wille (Dallmayr), die dem geplanten Museum finanziell unter die Arme greifen wollen.

"Als ich von der Idee hörte, war ich sofort begeistert“,sagt Tamara Dietl zur AZ. "Helmut hätte sich genauso gefreut. Obwohl: Er wäre bestützt gewesen, wenn er erfahren hätte, dass es hier noch kein Museum für den bayerischen Humor gibt. Das war ja genau sein großes Thema.“ Zuletzt sorgte die Dietl-Ausstellung im Literaturhaus für Besucheranstürme, genauso wie die Ausstellungen von Loriot und Polt zuvor.

"Es gibt ein riesiges Bedürfnis bei den Münchnern“, bestätigt Kurator Elmar Zorn, ehemaliger Mitarbeiter des Münchner Kulturreferats, der AZ. "Gerade in der heutigen, teilweise sehr unlustigen Zeit. So wurde auch die Idee geboren. Polt ist ein noch lebender glühender Verfechter des Vorhabens. Und ich freue mich, auch die Hinterbliebenen von Dietl und Loriot im Boot zu haben. Das Museum wird großartig werden.“

Nur wann und wo es genau eröffnet, ist noch unklar. "München wäre allen Beteiligten natürlich am liebsten“, so Kunst-Experte Zorn weiter. "Von Seite der Stadt wurde uns signalisiert, dass es schon genug Museen gäbe. Allerdings nicht so eines. Wir kämpfen also weiter und schauen, dass wir es auch so hinkriegen. Genügend Förderer haben wir bereits. Wir lassen uns nicht bremsen. Im Gegenteil. München braucht ein Humor-Museum.“

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