Eigentlich scheu: Einflussreiche Promi-Frauen feiern in der Kunsthalle

Seit vier Jahren lädt Kunsthistorikerin Dr. Sonja Lechner zweimal im Jahr inspirierende Frauen in Führungspositionen zum Ladies Art Lunch in ein Museum - heuer in die Kunsthalle. Unter den Gästen, die nur selten öffentlich auftreten: Babette Albrecht (Aldi), Marina Meggle (Meggle) und Kristina Tröger (Präsidentin des Clubs der Europäischen Unternehmerinnen).
von  AZ
Dr. Sonja Lechner (Geschäftsführerin Kunstkonnex) und Dr. Roger Diederen (Direktor Kunsthalle München).
Dr. Sonja Lechner (Geschäftsführerin Kunstkonnex) und Dr. Roger Diederen (Direktor Kunsthalle München). © Stefan Heigl

Begonnen hat Lechner mit 40 Gästen, mittlerweile lädt die Kunsthistorikerin und Kunstkonnex-Geschäftsführerin bis zu 150 einflussreiche Frauen zum Netzwerken ein. Am Dienstag bat Dr. Roger Diederen als Co-Gastgeber der Kunsthalle in den Gartensalon zum Champagner-Empfang, ehe er die Damen mit den Werken kanadischer Impressionisten vertraut machte. Auf der Speisekarte beim Ladies Art Lunch: eine herbstliche Kürbissuppe, Kürbisrisotto und lauwarmer Wildlachs.

Die Gastgeberin wählte ein sehr persönliches Thema für ihre Rede. Nachdem sie kürzlich von einer ihr unbekannten älteren Dame öffentlich beschimpft worden war, beschloss Dr. Sonja Lechner, ihre Rede der Solidarität unter Frauen zu widmen: "Gleichberechtigung wird immer ein Abstraktum bleiben, wenn wir uns weigern, uns völlig unabhängig von der Altersfrage als das zu schätzen, was wir sind: starke Frauen, die durch Diversität punkten, nicht durch Konformität." Und weiter: "Ich mag keine Menschen, die andere klein machen, um sich selber Größe zu verleihen, ich schätze diejenigen, die in sich ruhen, die zufrieden sind, mit dem, was sie eigenverantwortlich in ihrem Leben schaffen und deshalb gönnen können, die andere Frauen nicht als Gefahr sehen, nicht als Vergleichsobjekt und nicht als Projektionsfläche des eigenen Unglücks."

Lechner rief zu Solidarität auf, um Gleichberechtigung endlich Wirklichkeit werden zu lassen: "Wenn in Deutschland Frauen im Durchschnitt immer noch 21 Prozent weniger verdienen für exakt die gleiche Tätigkeit wie Männer, wenn die Gender Pension Gap [Kennzahl, die den relativen Unterschied der Alterssicherungseinkommen von Frauen und Männern beschreibt, Anm. d. Red.] bei 53 Prozent liegt, dann können langfristig nur wir Frauen dies gemeinsam ändern, indem wir in den Positionen vertreten sind, in welchen wir den Rahmen der Erwerbstätigkeit anders gestalten können." Ein tosender Applaus ging durch die Kunsthalle...

Die Bilder vom Ladies Art Lunch gibt's oben zum Durchklicken. 

 

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