Ehemann von Michael Link: Andreas Link will Adoption durch reiche Dame

Es geht um Liebe, Geld und Gefühle: Andreas Link hat zwar eine Mutter, möchte aber eine andere – eine vermögende Dame. Von der will er sich adoptieren lassen. Deren Tochter sagt zur AZ: "Ich bin entsetzt."
von  Kimberly Hoppe
Die Hochzeit – im Kreise der Familie: Andreas Melcher (r.) und Michael Link in Aschau 2015. Rechts: Fanny, die Andreas gern als Mutter hätte.
Die Hochzeit – im Kreise der Familie: Andreas Melcher (r.) und Michael Link in Aschau 2015. Rechts: Fanny, die Andreas gern als Mutter hätte. © GettyImages/Privat

Andreas Melcher (37) und Michael Link (50) lassen die Welt gerne an ihrem Glück teilhaben. Warum auch nicht? Bisher waren sie auf der Sonnenseite. Zwei smarte Männer, glücklich, verliebt. Jetzt sind sie Hauptbestandteil in einem bizarren Adoptions-Streit, bei dem es um (verletzte) Gefühle und Geld geht.

Promi-Paar füllte jahrelang Klatschmagazine

Vor zwölf Jahren haben sich die Männer ineinander verliebt, ihre Hochzeit 2015 wurde zum Medienspektakel. Immerhin waren die beiden in Promi-Kreisen keine Unbekannten. Zusammen führten sie das Restaurant No.5 im Lehel, galten als gut vernetzt. Michael war zuvor der Manager und Lebensgefährte von Sänger Patrick Lindner. Beziehung und Trennung füllten deutschlandweit die Klatschmagazine.

Sabine Meyer van den Bergh (60) liest diese Blätter nicht. Sie kannte weder Michael Link noch seinen Mann Andreas, der nach der Hochzeit dessen Nachnamen angenommen hat. Trotzdem hat sie heute mit den Männern, die von München nach Aschau gezogen sind, mehr zu tun, als ihr lieb ist. Vor über drei Jahren, nach dem Tod ihres Vaters, fing es an, dass ihre Mutter, Ursula van den Bergh (85), immer häufiger Besuch von den zwei Männern bekam. Auf einer ihrer Ausstellungen hatten sie sich kennengelernt.

Andreas Link will sich von reicher Dame adoptieren lassen

Ursula van den Bergh, die alle Fanny nennen, ist körperlich und geistig fit. Jahrzehntelang hat sie als Antiquitäten-Händlerin gearbeitet. Mit Tochter Sabine war sie stets auf der "Heim + Handwerk" und anderen Messen. Das Grundstück, das sie in der Nähe von Rosenheim besitzt, ist sehr groß, die Dame gilt als äußerst vermögend. Seit Andreas und Michael Link in ihr Leben traten, verschwand Fanny für ihre Tochter Sabine immer mehr. Ging nicht mehr ans Telefon, reagierte kaum noch auf Faxe. Dafür unternahm sie viel mit den Männern. Sie kochten zusammen, gingen mit den Hunden spazieren, tauschten sich aus.

Sie will um ihre Mutter kämpfen: Sabine (r.) mit Mutter Fanny bei deren 80. Geburtstag. Foto:Privat

Sabine erfuhr durch Bekannte, dass Andreas Link auf Facebook Fotos ihrer Mutter postet, die den Eindruck erwecken, es handle sich um seine Mutter. Zum Muttertag gratuliert er beispielsweise – mit Foto von Fanny und Herzchen. Obendrein erfährt Sabine, dass Sachen von ihr aus ihrem Elternhaus in Münchner Auktionshäusern versteigert werden.

Leibliche Tochter "fiel aus allen Wolken"

Vor einem Jahr bekam Sabine einen Brief vom Amtsgericht Rosenheim. Darin stand, dass ihre Mutter und Andreas Link beantragt haben, dass dieser von ihr adoptiert wird. Falls die leibliche Tochter gemäß Paragraf 1769 BGB etwas dagegen habe, solle sie sich doch bitte melden. "Ich fiel aus allen Wolken", erzählt Sabine der AZ. "Das hatte meine schlimmsten Erwartungen übertroffen. Ich bin entsetzt. Von Anfang an sah ich das Verhältnis der beiden Herren zu meiner Mutter kritisch. Ich versuchte, meiner Mutter zu sagen, dass sie sich nicht aus reiner Nächstenliebe um sie kümmern. Aber da war es wohl schon zu spät. Was auch immer sie mit ihr gemacht haben, ich kam nicht mehr an sie ran."

Andreas Link, der nach der Adoption Link van den Bergh heißen wird, sieht das Ganze deutlich anders. Der AZ sagt er: "Fanny und ich haben uns nicht gesucht, aber gefunden. Wir haben wirklich eine Mutter-Sohn-Beziehung, eine Seelenverwandtschaft, wie ich sie zu meiner leiblichen Mutter leider nie hatte. Bei ihr fühle ich mich geborgen und geliebt – mit Geld oder Erbschleicherei hat die Adoption nichts zu tun."

Oberlandesgericht nicht vom Mutter-Sohn-Verhältnis überzeugt

Die Wahrheit? Muss nun das Oberlandesgericht in München herausfinden. Nachdem das Gericht in Rosenheim den Adoptionsantrag aus verschiedenen Gründen ("Das Gericht ist nicht überzeugt, dass ein echtes Mutter-Kind-Verhältnis entstanden ist") abgelehnt hat, legte Andreas Link dagegen Beschwerde ein.

Eine Anhörung aller Beteiligten findet im Februar in München statt. Tochter Sabine sagt: "Mittlerweile darf ich schon nicht mehr auf unseren Hof, die Herren rufen gleich die Polizei wegen Hausfriedensbruchs. Das Schlimmste an der Adoption wäre nicht, dass mein Erbe beeinträchtigt wäre, sondern dass mir meine Mutter weggenommen wird."

Andreas Link dazu: "Das Verhältnis von Fanny und ihrer Tochter ist seit Jahrzehnten schlecht. Es heißt immer, Familie könne man sich nicht aussuchen – ich möchte gerne beweisen, dass man sich die Familie schon aussuchen kann."

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