Ehemalige Dschungelcamp-Kandidaten: Die fünf tragischsten Schicksale

Ab 19. Januar heißt es bei RTL wieder "ich bin ein Star – Holt mich hier raus". Zum 17. Mal kämpfen Kandidaten, die, bis auf wenige Ausnahmen, eher der Kategorie B- oder C-Promi zuzuordnen sind, um die Dschungelkrone. Viele von ihnen sind mit ihrer Karriere an einem Tiefpunkt angekommen und hoffen auf eine Wiederbelebung, andere wollen erst so richtig einem breiten Publikum bekannt werden und wieder andere wollen mit der TV-Gage ihre Schulden oder wenigstens Teile davon begleichen.
Eins haben aber fast alle der 179 Kandidaten, die bisher bei der deutschen Version des Dschungelcamps teilgenommen haben, gemein: So richtig aufwärts ging es mit der Karriere danach auch nicht. So manch einer sorgte nach dem Ende der Show eher für Negativschlagzeilen oder erlitt ein richtig trauriges Schicksal. Hier fünf Fälle die nach der Dschungelcamp-Teilnahme so richtig abstürzten oder gar nicht mehr am Leben sind.
Daniel Küblböck

2002/2003 nahm Küblböck an der ersten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" teil, bei der er am Ende den dritten Platz belegte. Ein Jahr später, 2004, war Küblböck Kandidat bei der ersten Staffel des Dschungelcamps. Daniel Küblböck war in dieser Zeit stark in den Medien präsent. Dies änderte sich erst mit seinem Kino-Flop "Daniel, der Zauberer".
Im Februar 2004 verursachte Küblböck, der damals noch keinen Führerschein hatte, einen Verkehrsunfall, bei dem er sich zahlreiche Verletzungen zuzog und im Juni des Jahres zu einer Geldstrafe und gemeinnütziger Arbeit verurteilt wurde. Danach widmete sich Küblböck wieder vermehrt der Musik. Er investierte in eine Solaranlage, die ihm hohe Gewinne einbrachte.
Mit der Zeit wurde es immer ruhiger um Küblböck, erst im September 2018 sorgte der Sänger für traurige Schlagzeilen. Auf einer Kreuzfahrt von Hamburg nach New York ging Küblböck, der zu dieser Zeit psychische Probleme gehabt haben soll, am 9. September 2018 in der Labradorsee, mitten im Nordatlantik, über Bord und gilt seitdem als verschollen. Am 22. Februar 2021 wurde Daniel Küblböck von einem Gericht offiziell für tot erklärt, als Todeszeitpunkt wurde der 9. September 2018 um 8.55 Uhr Ortszeit festgestellt.
Nadja Abd el Farrag

Wie Daniel Küblböck nahm auch Nadja Abd el Farrag, auch bekannt als Naddel, an der ersten Staffel von "Ich bin ein Star – Holt ich hier raus" teil. Doch nach Ende der Show erlebte die Ex von Dieter Bohlen eine regelrechte Achterbahnfahrt, eine Negativschlagzeile folgte der nächsten.
Leberzirrhose und wiederholter Alkoholmissbrauch, Schulden und Missmanagement, bei Naddel folgte Tragödie auf Tragödie. 2019 trat sie für 1.000 Euro pro Gig im Mallorca-Klub "Krümels Stadl" auf, doch auch da war schnell wieder Schluss, die Entertainerin verlor eine ihrer wenigen regelmäßigen Einkünfte. Als Grund für ihren Ausstieg in "Krümels Stadl" nannte ihre damalige Managerin, dass Naddel nun eine "seriöse" Karriere anstreben würde.
Doch die sollte ausbleiben. Immer wieder verlor Nadja Abd el Farrag Jobs, mit denen sie sich gerade so über Wasser halten konnte. Mittlerweile hat sich die Bohlen-Ex von ihrer Managerin getrennt und lebt in Hamburg. Dort nahm sie der Multi-Millionär Andreas Ellermann unter seine Fittiche, der versuchte, der an ADHS leidenden Naddel wieder auf die Beine zu helfen, mit mehr oder weniger Erfolg.
Willi Herren

Auch der einstige "Lindenstraßen"-Star Willi Herren kämpfte im Jahr 2004 um die Dschungelkrone. Zwar hatte Herren eine große Fangemeinde auf seiner Seite, doch so richtig sollte seine Karriere nach dem Dschungelcamp nicht mehr in Fahrt zu kommen, einige Negativschlagzeilen waren daran nicht ganz unschuldig. So trat er bei einer Kundgebung in Köln neben dem Salafistenpredigers Pierre Vogel auf und bezeichnete diesen als "herzensguten Menschen".
Als Herren im Sommer 2019 an der Show "Sommerhaus der Stars" teilnahm, gewann er dabei auch keine Sympathiepunkte. Vielmehr sorgten seine Attacken gegen Michael Wendler, Laura Müller und Johannes Haller bei den TV-Zuschauern für genervtes Stirnrunzel. Bei "Rosins Fettkampf" erklärte Herren auf seine angeblichen Alkoholprobleme angesprochen, dass er diese nie gehabt hätte, sondern "nur" Diazepam-abhängig gewesen sei.
Im April 2021 wurde Herren im Alter von 45 Jahren tot in seiner Kölner Wohnung aufgefunden, was die Ermittlungsbehörden, Medien und seine Fans monatelang beschäftigte. Im Anschluss an die Obduktion schloss die Staatsanwaltschaft ein Fremdverschulden aus.
Eike Immel

Als Profifußballer (Borussia Dortmund, VfB Stuttgart, Manchester City und deutsche Nationalmannschaft) verdiente Eike Immel Millionen. Als der Ex-Torhüter im Jahr 2008 am Dschungelcamp teilnahm, war von dem Geld aber nichts mehr da, vielmehr hatte Immel über die Jahre einen riesigen Schuldenberg angehäuft, den er mit der TV-Gage ein bisschen abbauen wollte.
Doch die Reality-Show sollte Immel nicht aus der Negativspirale herausholen. Immel musste Insolvenz anmelden, 2012 stand er wegen Drogenbesitz und nicht gezahlten Unterhalt für seine Kinder vor Gericht und wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.
2018 schätzte Immel seine Schulden auf 700.000 bis 800.000 Euro. In einem Interview mit "t-online" sagte Immel im Jahr 2022, dass er einer erneuten Teilnahme am Dschungelcamp nicht abgeneigt wäre.
Martin Kesici

Im Jahr 2003 wurde Martin Kesici einem breiten Publikum bekannt, als er die TV-Castingshow "Star Search" auf Sat.1 gewinnen konnte. Sein Song "Angel of Berlin" wurde ein Nummer-1-Hit in Deutschland, das dazugehörige Album "Em Kay" schaffte es in den Albumcharts immerhin auf Platz 2.
Doch danach geriet seine Karriere schnell ins Stocken. Bei seinem Auftritt auf dem Wacken Open Air 2005 wurde er vom Publikum ausgebuht und beschimpft. Sieben Jahre später, im Jahr 2012, war Kesici dann Teilnehmer der sechsten Staffel von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus", die er allerdings als Erster freiwillig wieder verlassen hatte.
In den Jahren danach tingelte Kesici durch die verschiedensten TV-Formate wie das ProSieben-Promiboxen (2012), "Die große ProSieben Völkerball Meisterschaft" (2016 und 2017) , die Nackt-Verkuppelshow "Adam sucht Eva – Promis im Paradies" (2017) und "Get the F*ck out of my House" (2019).
Anschließend ließ sich der Sänger und ehemalige Radiomoderator wegen Depressionen in eine Klinik einweisen. "Ich habe nur noch rumgelegen, worunter auch meine Musik sehr gelitten hat. Es ging stetig bergab", so Martin Kesici in einem Interview mit RTL.