"Earth Hour" setzt mit Dunkelheit ein Zeichen

Zum 13. Mal ruft die Umweltstiftung WWF zum Licht ausschalten auf - und Millionen Menschen machen mit. Die «Earth Hour» ist zu einer erfolgreichen Umweltschutzaktion angewachsen. Doch es gibt auch Zweifel daran, ob sie mehr ist als symbolisch.
dpa |
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Kinder auf den Philippinen haben mit ihren Taschenlampen einen Stern gebildet.
XinHua/dpa 7 Kinder auf den Philippinen haben mit ihren Taschenlampen einen Stern gebildet.
Noch strahlt der Westminsterpalast in vollem Glanze.
David Parry/PA/dpa 7 Noch strahlt der Westminsterpalast in vollem Glanze.
Zur "Earth Hour 2019" wurden die Lichter am Brandenburger Tor für eine Stunde abgeschaltet.
Paul Zinken/dpa 7 Zur "Earth Hour 2019" wurden die Lichter am Brandenburger Tor für eine Stunde abgeschaltet.
Das erleuchtete Brandenburger Tor vor Beginn der weltweiten Aktion "Earth Hour 2019".
Paul Zinken/dpa 7 Das erleuchtete Brandenburger Tor vor Beginn der weltweiten Aktion "Earth Hour 2019".
Die Hochhäuser der Frankfurter Skyline während der "Earth Hour" (Stunde der Erde). Bei der jährlichen Aktion verdunkeln viele Städte ihre Wahrzeichen.
Silas Stein/dpa 7 Die Hochhäuser der Frankfurter Skyline während der "Earth Hour" (Stunde der Erde). Bei der jährlichen Aktion verdunkeln viele Städte ihre Wahrzeichen.
Der Palast der Kommunikation in Madrid.
Alberto Sibaja/SOPA Images via ZUMA/dpa 7 Der Palast der Kommunikation in Madrid.
Im Palace of Westminster sind die Lichter ausgegangen.
David Parry/PA/dpa 7 Im Palace of Westminster sind die Lichter ausgegangen.

Berlin - An vielen Orten rund um die Welt sind am Samstag pünktlich um 20.30 Ortszeit die Lichter ausgegangen. Zum 13. Mal hatte die Umweltschutzorganisation WWF die "Earth Hour" (Stunde der Erde) ausgerufen, und Tausende Städte knipsten die Lichter an bekannten Wahrzeichen aus.

Den Anfang machte der Inselstaat Samoa - um 7.30 morgens nach deutscher Zeit. Schlusslicht beim Lichtlöschen waren die Cookinseln und Französisch-Polynesien. Mit der seit 2007 jährlich stattfindenden Aktion wollen die Teilnehmer ein Zeichen für mehr Klima- und Umweltschutz setzen. Auch Privatleute waren in ihren Häusern und Wohnungen zum Lichtverzicht aufgefordert.

In Spaniens Hauptstadt Madrid versank während der "Hora del Planeta", wie die "Earth Hour" dort genannt wird, der Palacio Real (Königspalast) in Dunkelheit. In Barcelona waren die Basilika Sagrada Familia und in Granada die berühmte Alhambra dabei. Moskau schaltete die Lichter am Kreml ab, London am Westminster Palace. Auch das höchste Bauwerk der Welt, der Burj Khalifa in Dubai, stand eine Stunde lang im Dunkeln.

In Deutschland hatten sich nach Angaben des WWF 384 Städte an der Aktion beteiligt, allein in Nordrhein-Westfalen waren es demnach 79. In Frankfurt wurden die Lichter unter anderem in den Bürotürmen der Skyline und am Römer ausgeschaltet. Im Südwesten sollte die Beleuchtung der Schlösser in Heidelberg, Ludwigsburg, Rastatt und Tettnang abgeschaltet werden. Das zentrale Event fand am Pariser Platz in Berlin statt, wo das Brandenburger Tor ungewohnt dunkel blieb. Auch am Berliner Rathaus, dem Funkturm und vielen anderen Gebäuden der Hauptstadt gingen die Lichter vorübergehend aus.

Der WWF mahnte die Bundesregierung, das Zeichen ernst zu nehmen und eine zielgerichtete Klimaschutzpolitik in Europa nicht länger zu blockieren. "Mit der Earth Hour in diesem Jahr verbinden wir den dringlichen Appell an die Bundesregierung, den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Tier in der EU voranzutreiben statt weiter zu blockieren", sagte Marco Vollmar von der Geschäftsleitung des WWF Deutschland laut Mitteilung. Die "Earth Hour", die ihren Ursprung in Australien hat, ist nach WWF-Angaben inzwischen die größte Umweltschutzaktion der Welt.

Der Künstler Hermann Josef Hack bemängelt, die Aktion komme viel zu spät und sei bloß eine "publikumswirksame Effektveranstaltung". "Sie birgt die große Gefahr, dass alle glauben, sie hätten schon einen Beitrag zur Rettung des Weltklimas geleistet, wenn sie für einen Moment das Licht ausknipsen", sagte Hack laut einer Mitteilung.

Hack hatte eine ähnliche Aktion schon 1995 unter dem Namen "Global Switch" organisiert - zur damals in Berlin stattfindenden Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Um zehn vor neun am Abend sollten die Berliner alle nicht unbedingt nötigen Energieverbraucher für mindestens zehn Minuten abschalten. Damals sei Klimawandel noch kein Thema gewesen, obwohl der Zeitpunkt der richtige gewesen wäre, um die jetzt sichtbaren Klimaveränderungen zu verhindern, so Hack.

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