DSDS: Sem Eisinger siegt bei "Deutschland sucht den Superstar"

Sem Eisinger hat das Finale von "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) gewonnen - und Katja Krasavice den letzten öffentlichen Showdown auf dem gemeinsamen Parkett gegen Dieter Bohlen. Überschattet wurde das alles von einem Störenfried, der zu Beginn der Sendung auf die Bühne eilte.
von  Jürgen Winzer
Er ist der neue Superstar: Sem Eisinger (29) wurde um Mitternacht zum Sieger der Jubiläumsstaffel von "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) gekürt.
Er ist der neue Superstar: Sem Eisinger (29) wurde um Mitternacht zum Sieger der Jubiläumsstaffel von "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) gekürt. © 2023 Getty Images/Andreas Rentz

Dieter Bohlen (69) kann man mögen oder nicht. Oder ignorieren. Im Finale der 20.Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) brachte Katja Krasavice (26) ihre Abneigung gegen den Pop-Titan überdeutlich zum Ausdruck. Sie stichelte mehrfach gegen ihn. Und als Bohlen als "Gaststar" auftrat, flegelte sie sich im Jury-Stuhl, holte ihr Handy raus und postete eifrig.

Von all dem ließ sich Sem Eisinger (29) nicht beirren. Er wurde um Mitternacht im Coloneum zu Köln zum neuen "deutschen Superstar" gekürt und sang, unter Tränen und umringt von den im Finale bezwungenen Monika Gajek (21), Lorent Berisha (19) und Kiyan Yousefbeik (25) sein Siegerlied "Don't Let M Go". Der Song enterte, wie auch die drei anderen Finaltitel, noch während der Show unter den Top 15 der deutschen Download-Charts.

Erster Final-Aufreger: Ein "Flitzer" versucht Laura Wontorras Mikro zu klauen

Gleich zu Beginn gab's Krawall. Ein ver(w)irrter "Flitzer" enterte (zum Glück voll bekleidet) die Bühne und versuchte, einer sichtlich erschrockenen Moderatorin Laura Wontorra (34) das Mikro zu klauen. Die Live-Kameras schwenkten dezent auf betretene Gesichter der Finalisten, während Security-Leute den Störenfried ins Abseits führten, der wohl in jüngster Zeit bereits des Öfteren prominente TV-Sendungen crashte - darunter "Schlag den Star". Dann endlich konnte es mit dem finalen Gesangswettstreit um den Siegerpokal, 100.000 Euro Siegprämie, einen Plattenvertrag und die Chance, bei der morgen startenden Tour von Dieter Bohlen dabei zu sein, losgehen.

Laura Wontorra verglich das anstehende Programm mit einem Menü: "Wir bieten Klassisch, Exotisch, International und alles auf Sterneniveau", meinte sie und bat dann in Richtung Jury-Pult: "Aber wir verzichten auf Beef, okay?" Es blieb ein frommer Wunsch, denn Katja Krasavice hatte etwas dagegen.

Katja Krasavice stichelte wiederholt gegen den Pop-Titan und ignorierte seinen Auftritt, spielte lieber an ihrem Handy.
Katja Krasavice stichelte wiederholt gegen den Pop-Titan und ignorierte seinen Auftritt, spielte lieber an ihrem Handy. © 2023 Getty Images/Andreas Rentz

Juroren-Streit auf dem Rücken der DSDS-Finalisten?

Gute Tradition in den Live-Shows: Katja verweigerte Bohlen bei dessen Einzug - im als "Bohlen-Mobil" papstmäßig zweckentfremdeten Golf-Cart mit "Titanchen" Pietro Lombardi (30) an Bord - erneut den Applaus. Dann setzte sie gleich beim ersten Auftritt von Monika Gajek zum Sticheln gegen Bohlen an. Weil der sich im Vorfeld ein wenig hämisch gegenüber Helene Fischer geäußert hatte, übernahm Rapperin Krasavice deren "Verteidigung" und verglich Gajeks Show und die ihrer Tänzerinnen mit "der wundervollen Helene Fischer". Der DSDS-Community stieß die Aktion bei Instagam sauer auf: "Die nervt. Den Streit auf dem Rücken der Kandidaten auszutragen - zum Kotzen", postete ein User. Das war aber nur der Aufgalopp für die streitbare Rap-Amazone.

Als der Schweizer Lorent Berisha drei Songs später eine siegeswürdige Performance lieferte, lästerte Krasavice erneut. "Wenn du gewinnst, gehst du ja mit Dieter auf Tour. Ich habe gehört, was es da an Gagen gibt - da würde ich noch mal nachverhandeln." Teflon-Dieter ließ auch diesen Seitenhieb abperlen. Oder hat ihn einfach nicht gehört? Er hatte wiederholt Probleme mit seinem Kopfhörer.

Dieter Bohlen trat als Gaststar mit voller Kapelle und vollem Playback in der Final-Liveshow auf und machte den "Brother Louie".
Dieter Bohlen trat als Gaststar mit voller Kapelle und vollem Playback in der Final-Liveshow auf und machte den "Brother Louie". © 2023 Getty Images/Andreas Rentz

Bohlen spielt Playback - und Krasavice an ihrem Handy

Als die vier Finalisten in der dritten Runde ihre potenziellen Siegersongs vorstellten - alle vier Titel wurden von Jurorin Leony (25) und deren Komponisten- und Producer-Team geschrieben - nutzte Krasavice alle Bohlen-Bemerkungen zur Opposition. "Ich hätte eine Ballade erwartet", meinte Bohlen nach Monikas Up-Tempo-Nummer "Deep End" - Krasavice verkündete, der Song sei perfekt. Als Bohlen zwar Lorents Leistung mit "Complicated" lobte, nicht aber unbedingt den Song (hatte er Probleme damit, dass nicht er, wie früher jahrelang, alle Sigertitel produzierte?), stieg Krasavice mit einem forschen "der Song passt wie die Faust aufs Auge" in den Ring.

Der Höhe- und Tiefpunkt war ihr ostentatives Desinteresse an Dieter Bohlens Gastauftritt. Während sich die Fans in den letzten Minuten die Finger wund voteten, gab Bohlen mit "Brother Louie" einen seiner größten Hits zum Besten. Mit voller Kapelle (drei Synthi-Männern, Schlagzeug, Bass, Backgroundsänger und Tänzerinnen) und mit vollem Playback. Da stand er da auf dem Podest, mit der typischen Gitarre und der noch typischeren Bohlen-Faust und einem "Playback-Level 10.000", wie ein Kommentator postete. Das hatte durchaus etwas von Selbstkarikatur. Aber schrägen Humor hat er ja, der Pop-Titan. Und Krasavice? Sie spielte auch noch während des Kurzinterviews von Wontorra mit Bohlen an ihrem Handy.

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Sem Eisingers erster Job: Im Learjet zum Start der Bohlen-Tournee?

Rein Musikalisch war der Sieg von Sem Eisinger keine Überraschung. Da waren sich sogar Krasavice und Bohlen einig. Sie hatte schon nach dem ersten Auftritt gesagt "Du gewinnst heute", er warnte ihn schon mal vor, dass er morgen vielleicht im Learjet abgeholt und zum Start der Bohlen-Tour nach Berlin verfrachtet werden könnte. Auch Leony und Lombardi favorisierten den Frankfurter.

Insgesamt war das Finale auf ordentlichem Niveau. Allen Finalisten, das sahen auch die Juroren so, wäre der Sieg zu gönnen gewesen. Das Sanges-Quartett zeigte auch eine große Kameradschaft. Als Sem seinen Siegersong nochmals performte, unterstützten ihn die anderen drei - alle im Konfettiregen und in Tränen vereint.

Nun muss sich zeigen, wie die Karrieren weitergehen. Als Sem den Siegerpokal überreicht bekam, war es gut, dass Wontorra den Namen des Glücksboten nannte. Es war Harry Laffontien, seines Zeichens DSDS-Vorjahressieger. Der hat es nach dem Finale 2022 mit keiner seiner drei Singles in die Charts geschafft. Toi toi toi für Sem und seine Final-Kollegen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.