Dschungelcamp: RTL von Zuschauern beim Tricksen ertappt
Unvergessen bleibt Joey Heindle, der 2013 dachte, das Dschungelcamp werde in einem Kölner TV-Studio gedreht. Der Sänger wurde eines Besseren belehrt, als er sich tatsächlich unter freiem Himmel im australischen Busch wiederfand – und sich am Ende gar die Dschungelkrone holte.
Drehort vom Dschungelcamp: Keine Wildnis, sondern ein Privatgrundstück
Die prominenten Kandidaten schlafen auf Feldbetten mitten im Wald. Ein Urwald und ein echter Dschungel ist es aber nicht. Das Dschungelcamp befindet sich am Rande eines dichten Waldes auf einem Grundstück, das ein privater Eigentümer alljährlich für den Dreh vermietet. RTL teilt mit, dass die nächstgelegene Stadt Murwillumbah (an der Ostküste Australiens) sei und man daher nicht wirklich ganz abgeschieden von der Zivilisation sei. Das Gelände befindet sich 120 Kilometer südlich von Brisbane, die nächste Schule ist etwa fünf Kilometer entfernt.
Holz für Lagerfeuer wird von RTL im Dschungel verteilt
Mehrmals pro Woche werden die Prominenten zur Holzsuche in den Dschungel geschickt. Schließlich muss das Lagerfeuer immer brennen. Doch weit müssen die Teilnehmer von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" nicht laufen.

Wirklich anstrengend gestaltet sich die Suche nach geeignetem Brennholz nicht. Die Kandidaten sammeln zugesägte und bereits getrocknete Holzscheite ein. Diese findet man wohl kaum in einem echten Wald – schon gar nicht, wenn es zuvor tagelang geregnet hat. RTL gibt den Trick auf AZ-Anfrage zu: "Das Brennholz wird zur Verfügung gestellt." Die Produktion verteile passendes Holz unweit des Camps.

Plane schützt Kandidaten im Dschungelcamp vor Sonne und Regen
Die Baumkronen bilden im Regelfall das natürliche Dach eines Waldes. Doch auch dies überlässt RTL nicht dem Zufall. Der Sender gibt in der AZ zu, dass "über dem Camp eine große Plane gespannt" sei, "die die Stars zum einen vor Regen, aber auch vor der Sonne schützt". Feuerstelle, Schlafplätze und technisches Equipment werde so vor Nässe zusätzlich geschützt, heißt es.
Ebenfalls ist das eigentliche Camp als künstliches Setting mit natürlichen Materialien aufgebaut. Um die Feuerstelle herum wurde von der Produktion beispielsweise Rindenmulch ausgelegt, damit die Promis nicht über Wurzeln oder Steine stolpern.
Kandidaten im Dschungelcamp: Arzt und Psychologe kann jederzeit gerufen werden
Die Promis sind nicht von der medizinischen Versorgung abgeschnitten. Sie sind auch nicht zwei Wochen auf sich allein gestellt. Nach Cora Schumachers freiwilligen Auszug aus dem Dschungelcamp 2024 sagte Verena Kerth zur AZ: "Man kann jederzeit einen Arzt rufen. Als ich 2023 im Dschungel gesessen bin, war manchmal zwei Mal am Tag ein Mediziner da." Auch Ex-Teilnehmerin Jolina Mennen teilt diese Erfahrung und sagte bei RTL, dass man 24 Stunden am Tag Ansprechpartner hätte. "Die Produktion hat sich wirklich sehr gut um uns alle gekümmert." Über Coras angebliches krankheitsbedingtes Aus meinte Jolina: "Wenn es den Zweifel gegeben hätte, dass die krank ist, dann wäre sie schon früher raus."

Deko-Pflanzen im australischen Dschungel: RTL arbeitet in den Prüfungen mit zusätzlichem Grün
Eine weitere Schummelei: Manche Pflanzen sind allein zur Deko platziert. Vor allem bei Dschungelprüfungen kommen regelmäßig Topfpflanzen zum Einsatz. 2016 kam es gar zu einem kuriosen TV-Moment, als ein zu euphorischer Dr. Bob eine Palme samt Topf umstieß.
"Ich bin ein Star – Holt mich hier raus": Wasserfall schaltet RTL in der Nacht ab
RTL greift auch teilweise auf unechte Spinnenweben zurück. Und mancher Ekel-Schleim wird aus hygienischen Gründen künstlich hergestellt. Ebenso nicht real ist der Wasserfall. "Um den Prominenten die Möglichkeit zum Duschen zu geben", heißt es bei RTL. Und weil der Wasserfall in der Nacht nicht benötigt wird, schaltet ihn die Produktion gar komplett aus. Der Bach ist dagegen echt und plätschert rund um die Uhr.
Teich im Dschungelcamp: Weiher nicht natürlich entstanden
Der Teich am Rande des Dschungelcamps hat sich ebenso nicht natürlich geformt. Die Produktion hat den Bach angepasst, damit am Seitenarm ein Pool entstehen konnte. Obendrein gibt es im RTL-Dschungelcamp künstliche Steine und Felsen aus Fiberglas.

RTL gibt die Trickserei selbst zu: "Wir versuchen, die für diese Produktionen notwendige Technik bestmöglich der Umgebung anzupassen. Kameras und sonstige notwendige Produktions-Technik werden im Camp aus optischen sowie Sicherheitsgründen teilweise in Fiberglas verpackt."
Klar ist aber auch, dass jede TV-Show mit diverseren Tricks arbeitet, um Zuschauer zu unterhalten und eine hohe Einschaltquote zu generieren. Zudem soll gerade in einem Live-Format stets ein reibungsloser Ablauf gewährt werden.
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