Doris Day wird 90: Ein Happy End gab es nur in ihren Filmen
Doris Day war eine der bedeutendsten Hollywood-Schauspielerinnen der 50er- und 60er-Jahre. Mit ihren Filmen brachte sie Millionen von Menschen zum Lachen. Doch hinter den Kulissen herrschte nicht nur eitel Sonnenschein. Ihre Beziehungen scheiterten allesamt. Ihr einziger Sohn starb an Krebs. Heute hat sie ihr Glück bei den Tieren gefunden.
Los Angeles - Sie gehörte zu den ganz Großen der Unterhaltungsbranche: Doris Day. Heute feiert die US-Schauspielerin und Sängerin ihren 90. Geburtstag. Doch statt einer glamourösen Feier à la Hollywood hat Day nur einen Wunsch: Sie will "90.000 Dollar Spenden für bedürftige Vierbeiner" sammeln, teilte ihr Sprecher mit. Denn Tiere sind ihr mittlerweile das Wichtigste im Leben.
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Berühmt wurde sie durch Filme wie "Bettgeflüster" oder Alfred Hitchcocks "Der Mann, der zu viel wusste" zu dem sie auch den bekannten Filmsong "Que Sera, Sera" beisteuerte. So erfolgreich ihre Karriere auch verlief, privat musste sie viele Rückschläge einstecken. Geboren wurde sie 1924 als Doris Mary Ann von Kappelhoff in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio als Tochter eines deutschen Musiklehrers. Bereits mit 17 Jahren heiratete sie den Posaunisten Al Jordan, der ihr gegenüber jedoch handgreiflich wurde und sich schließlich aus dem Staub machte, als Day schwanger wurde. Ihr aus dieser Ehe hervorgegangener Sohn Terry Melcher starb im Jahr 2004 an Krebs. Er war ihr einziges Kind.
1946 trat sie erneut vor den Traualtar. Diesmal heiratete sie den Saxofonisten George Weidler, doch das Eheversprechen sollte nur ein Jahr halten. Beruflich ging es hingegen für die blonde Schönheit Stufe für Stufe nach oben. Nachdem sie 1947 von Hollywood-Produzenten entdeckt wurde, unterschrieb sie einen Vertrag beim Filmstudio Warner Brothers. Fortan drehte sie an der Seite von Stars wie Kirk Douglas, Frank Sinatra oder dem späteren US-Präsidenten Ronald Reagan.
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In dieser Zeit lernte sie auch ihren Manager Marty Melcher kennen, mit dem sie 1951 ihre dritte Ehe einging. Später verriet sie, dass diese Partnerschaft nur ein reines Zweckbündnis war. Vor allem Melcher profitierte, wie sich später herausstellte, von der Ehe - als er 1968 starb, hatte er ihr gesamtes Vermögen von mehr als 20 Millionen US-Dollar durch dubiose Geschäfte verjubelt.
Doch vor der Kamera wurde Day zu einer immer gefragteren Schauspielerin. An der Seite von Rock Hudson erlebte sie 1959 in der Komödie "Bettgeflüster" ihren endgültigen Durchbruch. Es folgten die gemeinsamen Filme "Ein Pyjama für zwei" (1961) und "Schick mir keine Blumen" (1964). Ihre Filme waren dafür bekannt, meist ein Happy End zu finden, doch privat blieb ihr dieses meist verwehrt. Nach dem Tod ihres dritten Ehemannes zog sich die verschuldete Day aus dem Filmbusiness zurück, war jedoch bis 1973 noch in der Sitcom "The Doris Day Show" im Fernsehen zu sehen.
Mitte der 70er-Jahre heiratete Day erneut. Doch auch Ehe Nummer vier mit Barry Comden hielt lediglich fünf Jahre und wurde 1981 geschieden. Einen Familienersatz fand Day schließlich bei den Tieren. Sie gründete die gemeinnützige Doris Day Animal Foundation, die bis heute aktiv ist und sich vor allem für Hunde und Katzen einsetzt. Zu ihrem 90. Geburtstag trennt sie sich zum Wohle der Tiere gegen eine Spende sogar von Erinnerungsstücken an ihre erfolgreiche Hollywood-Karriere.
Aus dem Rampenlicht ist Day beinahe gänzlich verschwunden. Letztmals konnte sie 2011 für Aufsehen sorgen, als ihr Album "My Heart" mit bis dato unveröffentlichten Tracks auf Anhieb in die Top Ten der britischen Album Charts einstieg. Damit ist sie die zweitälteste Künstlerin in der englischen Hitliste.
Heute lebt Day zurückgezogen in der Küstenstadt Carmel in Kalifornien und betreibt dort mit einem Geschäftspartner das kleine Hotel Cypress Inn, in dem natürlich auch Hunde gern gesehene Gäste sind. Ein Leben fernab des Hollywood-Rummels, vielleicht ist das ihr ganz persönliches Happy End.