Dominik Graf: "Schiller als Privatmann hat mich sofort elektrisiert"

Zwei Schwestern und ein Schriftsteller, das ist die Besetzung von Dominik Grafs Historiendrama "Die geliebten Schwestern". Der Mann ist Friedrich Schiller, die Schwestern ihm beide verfallen. Eine fragile Ménage-a-Trois, von der Graf "sofort elektrisiert" war, wie er spot on news sagte.
(ili/jb/spot) |
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Zwei Schwestern und ein Schriftsteller, das ist die Besetzung von Dominik Grafs Historiendrama "Die geliebten Schwestern". Der Mann ist Friedrich Schiller, die Schwestern ihm beide verfallen. Eine fragile Ménage-à-Trois, von der Graf "sofort elektrisiert" war, wie er spot on news sagte.

"Die geliebten Schwestern" hat Regisseur Dominik Graf (61) seinen neuen Film genannt, der am heutigen Donnerstag in den deutschen Kinos anläuft. Ein Drama, das oberflächlich betrachtet die Dreiecksbeziehung zwischen zwei Schwestern und einem Schriftsteller thematisiert. Nur ist der junge Autor niemand geringeres als Friedrich Schiller (Florian Stetter), dessen Biografie in der Produktion anhand der Liaison zwischen den Schwestern Charlotte (Henriette Confurius) und Caroline (Hannah Herzsprung) und ihm selbst entblättert wird. Drehbuch und Regie lagen in Grafs Hand. "Die reine, unschuldige Utopie dieser drei, die sich wirklich gegenseitig alle herzlich liebten und sich keinesfalls wehtun wollten" faszinierte ihn an dem Stoff, wie er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt. Zudem sei ihm Schiller als Privatmann "völlig neu" gewesen. Seine Produzentin Uschi Reich habe ihn auf die Idee gebracht. "Ich war sofort elektrisiert" lautet sein Fazit.

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Der Film beruht auf Fakten, Briefe belegen die innige Beziehung Schillers zu den beiden Frauen. Dennoch sei er "in manchen zeitlichen Abläufen" von den Begebenheiten abgewichen, sagt Graf. Doch nicht nur die Gefühlswelt der drei legt die Produktion offen, auch Randereignisse werden angesprochen. So beispielsweise die Weiterentwicklung des Buchdrucks, eine Erfindung, die für Graf - "wenn man mal antike Selbstverständlichkeiten wie das Rad und die Wasserpumpe beiseite lässt" - neben dem Schießpulver eine der persönlich größten ist. Denn in beiden Fällen habe die Menschheit mit den daraus resultierenden Erfindungen ihre wahre, zutiefst gespaltene Natur noch erfolgreicher ausleben können: "einerseits sich selbst auszurotten, andererseits klüger zu werden".

Caroline ist eigentlich verheiratet, die Liebschaft mit dem Schriftsteller also eine verbotene Lust, die von ihrer jüngeren Schwester Charlotte, Schillers späterer Frau, gedeckt wird - eine Ménage-à-trois, deren zartes Gleichgewicht dann doch zu bröckeln beginnt. Die Geschichte spielt im 18. Jahrhundert zu Zeiten des Sturm und Drang. Das historische Material zu produzieren hat Graf laut eigenen Angaben großen Spaß gemacht, da er versuche "eine Nähe zu einer vergangenen Wirklichkeit zu spüren, als würde man durch einen Spiegel in eine andere Welt treten". Mühsam findet er es nicht, den historischen Stoff in Szene zu setzen, im Gegenteil: "Die Gegenwart zu inszenieren ist schwieriger", erklärt der Münchner Regie-Star.

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