"Diffuse Debatte" kann Flüchtlingen Lebensmut nehmen

Herbert Grönemeyer sieht in Deutschland die Stimmung kippen. Bei einer Benefiz-Gala in Köln zeigte sich der Sänger tief besorgt - die derzeitige Debatte könne den Flüchtlingen den letzten Lebensmut nehmen.
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Herbert Grönemeyer beim Literaturfestival Lit.Cologne.
dpa Herbert Grönemeyer beim Literaturfestival Lit.Cologne.

Köln - Herbert Grönemeyer hat zu einer Fortsetzung der Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen aufgerufen. "Ich finde es wirklich enttäuschend, wie jetzt die Stimmung kippt", sagte der 59 Jahre alte Sänger am Donnerstagabend bei einer Benefiz-Gala in Köln.

Man dürfe den Flüchtlingen jetzt nicht mit einer "diffusen Debatte" ihren letzten Lebensmut nehmen, sagte Grönemeyer. Die Not dieser Menschen, die alles zurückließen, um sich auf eine lebensgefährliche Reise über das Meer zu begeben, sei für saturierte Mitteleuropäer wohl gar nicht nachzuvollziehen. Es sei eine selbstverständliche "menschliche Geste", den Flüchtlingen zu helfen. Er persönlich betrachte ihr Kommen als "Geschenk", weil es endlich mal eine echte Herausforderung darstelle. Jedes Engagement dafür lohne sich.

Mit der Benefiz-Gala in der Kölner Lanxess-Arena sammelte das Literaturfestival Lit.Cologne für Flüchtlinge. Mit dem Erlös des Abends sollen Sprachkurse finanziert werden. Spracherwerb sei der Schlüssel zur Integration, sagte Moderator Matthias Opdenhövel.

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Der Schriftsteller Frank Schätzing sagte: "Sprache ist die Brücke, die wir alle bauen müssen. Wenn wir eine gemeinsame Sprache haben, können wir uns Geschichten erzählen und feststellen, dass uns viel mehr verbindet als uns trennt."

Die Schauspielerin Annette Frier las einen Text von Hannah Arendt, die zur Nazizeit nach Amerika floh, aber nicht gern als "Flüchtling" abgestempelt wurde. Grönemeyer entschied sich für einen "Aufruf zum Leben" von Carl Zuckmayer ("Der Hauptmann von Köpenick"), den dieser ebenfalls im amerikanischen Exil verfasste. Die Musikeinlagen wurden unter anderem von Cro und Thomas D bestritten.

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