Die unsichtbaren Tränen der Jennifer Hudson

Am Sonntag wird in Florida der «Super Bowl» ausgespielt. Dazu gibt es ein riesiges Unterhaltungsspektakel, das diesmal von Molltönen begleitet wird - dank des Comebacks einer Künstlerin, die die US-Amerikaner seit langem bewegt.
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Jennifer Hudson
Sony Jennifer Hudson

Am Sonntag wird in Florida der «Super Bowl» ausgespielt. Dazu gibt es ein riesiges Unterhaltungsspektakel, das diesmal von Molltönen begleitet wird - dank des Comebacks einer Künstlerin, die die US-Amerikaner seit langem bewegt.

Alle Augen werden auf ihr sein. Werden jede Gefühlsregung verfolgen, jede Schwäche registrieren. Es gibt einfachere Orte für ein Comeback als den Auftritt beim Finale des US-«Super Bowls». Aber Jennifer Hudson hatte es eigentlich nie so ganz einfach. Die Tochter eines Busfahrers aus Chicago fiel der US-Öffentlichkeit zunächst bei einer Talentshow auf. Die US-Variante von «Deutschland sucht den Superstar» heißt «American Idol», dort versucht die damals 23-Jährige ihr Glück. Sonderlich weit kam sie nicht, weit vor dem Finale wurde sie abgewählt. Am meisten im Gedächtnis blieb noch ihre Interpretation des Whitney-Houston-Klassikers «I have nothing» aus dem Filmdrama «The Bodyguard».

Ein amerikanischer Traum

Wenige Monate später allerdings gelang ihr ein überraschender Triumph. Beim Casting für den Film «Dreamgirls», einer Umsetzung der gleichnamigen Broadway-Geschichte über eine Gruppe junger farbiger Sängerinnen, setzte sie sich gegen hunderte anderer Bewerberinnen durch - und schlug dabei auch die Frau, die bei «American Idol» 2004 tatsächlich gewonnen hatte. Offenbar bekam sie die Rolle zurecht. Als «Effie White» wurde Huson nach Erscheinen des Films für nahezu jeden ernstzunehmenden Darstellerpreis nominiert. Tatsächlich erhalten hat Hudson etwa den Golden Globe als beste Nebendarstellerin, im Februar 2007 kam dann noch der Oscar für die beste weibliche Nebenrolle dazu.

Ein typisch amerikanischer Traum, der da wahr wurde. Nie zuvor war die Teilnehmerin einer TV-Reality-Show im US-Showbusiness so weit gekommen. Zumal die kräftig gebaute, immer wieder auch mächtig füllige Afroamerikanerin nicht dem klassischen, durch die Medien vermittelten Schönheitsideal entspricht. Es folgten diverse kleinere Rollen, unter anderem in der Filmvariante von «Sex and The City», während Hudson gleichzeitig ihr schlicht «Jennifer Hudson» betiteltes Debüt-Album aufnahm. Das Werk erreichte Platz zwei der US-Charts, und bekam vier Nominierungen für den Musikpreis «Grammy». Die Nachricht jedoch, die am 24. Oktober 2008 durch die US-Medien ging, schien die die ganze märchenhafte Erfolgsgeschichte auf grausame Art und Weise zu karikieren: In einer Wohnung in Detroit wurden Hudsons Mutter, ihr Bruder und ihr kleiner Neffe ermordet aufgefunden. Der Tat verdächtigt wurde der Schwager der Sängerin, gegen den mittlerweile auch Anklage erhoben wurde.

Für vier Grammys nominiert

Tage-, ja wochenlang beschäftigte die Familientragödie die US-Medien. Die Oscar-Peristrägerin selbst hat sich seitdem völlig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, und auch keine öffentliche Stellungnahme zu ihrem großen Verlust abgegeben. Umso drängender dürften ihre Fans den kommenden Sonntag erwarten. Dann wird Hudson in Tampa, Florida die US-Nationalhymne singen, mit der traditionellerweise das Endspiel der US-Football-Liga eröffnet wird. Ein TV-Comeback, bei dem Millionen Menschen zuschauen. Die Arbeit wieder aufgenommen hat die 27-Jährige übrigens erst vor wenigen Tagen. Da drehte Hudson ein neues Musikvideo, für die Single «If It Isn't Love» von ihrem Debütalbum. Zu sehen sein wird der Clip vom 9. Februar an. Auch für die anstehende Verleihung der Grammys ist Hudson mit einem Auftritt angekündigt. Ob sie dort auch einen der vier Preise - unter anderem bestes R&B Album - bekommt? Ganz Amerika wird es wissen wollen, und wieder einmal mit Jennifer Hudson mitfiebern. Das Album «Jennifer Hudson» ist bei Sony Music/Arista erschienen.

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