Die Träume seines Lebens wurden wahr

Er bezeichnete sich als glücklich und «nicht so deprimiert, wie ich vielleicht sein sollte»: Mit 47 Jahren ist der Computerwissenschaftler Randy Pausch seiner Krebserkrankung unterlegen. Sein Vermächtnis ist der Bestseller «Last Lecture».
von  Abendzeitung
Randy Pausch
Randy Pausch © dpa

Er bezeichnete sich als glücklich und «nicht so deprimiert, wie ich vielleicht sein sollte»: Mit 47 Jahren ist der Computerwissenschaftler Randy Pausch seiner Krebserkrankung unterlegen. Sein Vermächtnis ist der Bestseller «Last Lecture».

Der krebskranke US-Computerwissenschaftler Randy Pausch, dessen ergreifendes Buch «Last Lecture - Die Lehren meines Lebens» weltweit zu einem Bestseller wurde, ist mit 47 Jahren gestorben. Er erlag seiner Krankheit am Freitag in seinem Haus im US-Bundesstaat Virginia, teilte seine Universität auf ihrer Internetseite mit.

Bei Pausch war im September 2006 Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert worden, eine der heimtückischsten Krebsarten überhaupt. Ein Jahr später hielt er in der Carnegie Mellon University in Pittsburgh (Pennsylvania) seine Abschiedsvorlesung - eine witzige und selbstironische Aufarbeitung seiner Kinderträume und ihrer Verwirklichung. «Ich bin nicht so deprimiert, wie ich vielleicht sein sollte», hatte er gleich zum Auftakt gesagt. Kurz zuvor hatte Pausch erfahren, dass er trotz Operation und aggressivster Chemotherapie nicht mehr lange zu leben hatte. Gleichwohl nutzte er seinen Auftritt in der Universität zu einem witzigen und selbstironischen Rückblick auf sein Leben. Ohne jede Larmoyanz erzählte er von seinem Kampf gegen den Krebs, der Beziehung zu seiner Frau und dem Schmerz, sich von seinen drei Kindern Dylan, Logan und Chloe verabschieden zu müssen. Trotz seiner Krankheit sei er ein glücklicher Mann gewesen, fasste er zusammen, «weil ich meine Träume verwirklicht habe.»

«Wir können die Karten nicht ändern»

Zusammen mit dem US-Journalisten Jeffrey Zaslow reicherte Pausch diese «Last Lecture» mit weiteren Anekdoten und Details an und veröffentlichte sie als Buch. In den USA schaffte es diese persönliche Erinnerung auf Anhieb auf Platz eins der Bestsellerliste in der Ratgeber-Sparte. In Deutschland landete das Buch ebenfalls auf den Bestseller-Listen und galt als ermutigendes Beispiel für den Umgang mit Krebs. Pauschs zentrale Botschaft: «Wir können die Karten nicht ändern, die wir bekommen, aber die Art, wie wir sie ausspielen.»

In Internetblogs wurde dem Computerwissenschaftler gelegentlich vorgeworfen, sein Sterben öffentlich zu inszenieren. Doch die Mehrheit der Leser, vor allem ebenfalls krebskranke Menschen, fühlten sich durch sein Vorbild ermutigt. Pausch sei ein brillanter Forscher und begnadeter Lehrer gewesen, der einen bleibenden Einfluss auf die Carnegie Mellon Universität haben werde, erklärte Uni-Präsident Jared Cohon. Pausch hatte an seinem Institut entscheidenden Anteil an der Entwicklung des Computerprogramms Alice, mit dem vor allem junge Menschen spielerisch den Umgang mit dem Computer lernen können. (dpa)

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