Die Toten Hosen erinnern an Nazi-Terror
Leider ausverkauft - das gilt nicht nur für normale Konzerte der Toten Hosen, auch für die drei Abende in Folge, an denen die Punk-Band zusammen mit einem Sinfonieorchester von den Nationalsozialisten geächtete Musik präsentieren. Das Auftaktkonzert am Samstag in Düsseldorf war ein voller Erfolg.
Fast 2000 Zuschauer kamen am Samstag in der Düsseldorfer Tonhalle in einen ganz besonderen musikalischen Genuss, einen, der auch nachdenklich stimmte. Die Punk-Band Die Toten Hosen gaben das erste von drei aufeinanderfolgenden Konzerten, bei denen Campino und Co. gemeinsam mit dem Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf Lieder und Stücke präsentierten, die während der Herrschaft der Nationalsozialisten geächtet worden waren.
Begleitet vom Orchester spielten die Hosen unter anderem Filmmusik des in die USA ausgewanderten Erich Wolfgang Korngold. Campino intonierte sozialkritische Lieder der geflüchteten Komponisten Kurt Weill und Hanns Eisler. Auch Klezmer-Musik und Lieder von KZ-Häftlingen wurden präsentiert.
Ein besonders berührender Moment: Sopranistin Linda Hergarten sang das Schlaflied "Wiegala" von der Komponistin Ilse Weber. Kuddel von den Toten Hosen und der rumänische Klassik-Gitarrist Mircea Gogoncea begleiteten die Künstlerin unplugged auf der Gitarre. Ein Abend der unterhielt, aber auch sehr nachdenklich stimmte. Am heutigen Sonntag sowie Montag wird dieses besondere Konzert wiederholt - leider ausverkauft!