Die märchenhafte Magie

Der Kultklassiker „Krabat“ von Otfried Preußler fasziniert Generationen von Kindern. Nun kommt der Film in die Kinos – und wird heftig bejubelt
Natürlich geht es an diesem Abend zuallererst um Märchen, um was sollte es auch sonst gehen, bei diesem Stoff? Otfried Preußlers Kinderbuch „Krabat“ ist ein Werk, das bildgewaltig um schwarze Magie kreist, um Freundschaft und die Kraft der Liebe – und der Film zum Buch, der nun Premiere feierte, ist ebenso bildgewaltig.
Das liegt zuallererst am Regisseur Marco Kreuzpaintner, einem 31-jährigen Rosenheimer, der in Salzburg Kunstgeschichte studiert hat, aber irgendwann merkte, dass seine Liebe zum Film größer ist. 2003 kam sein erster Spielfilm „Ganz und gar“ in die Kinos, ein nuanciertes Protokoll des Lebens eines jungen Beinamputierten, seither gehört Kreuzpaintner zu den interessantesten Nachwuchsregisseuren. Gerade arbeitet er an einem Drehbuch über Rainer Werner Fassbinder, und wenn man ihn nun fragt, ob er denn glaubt, selbst in einem Märchen zu sein, lacht er und sagt: „Jedenfalls fühlt es sich manchmal märchenhaft an.“
Strahlend über den roten Teppich
Ja, hier im Mathäser ist sehr vieles märchenhaft. Die junge Schauspielerin Paula Kalenberg zum Beispiel, die im Film den schwarzen Bann der Magie einzig durch Liebe bricht. Strahlend schreitet sie über den roten Teppich, erzählt jedem, dass sie auch privat an das Glück glaubt, weil: „Wenn man an etwas fest glaubt, dann gibt das einem Kraft“. Oder David Kross. Der 18-Jährige brilliert an der Seite von Daniel Brühl und Robert Stadlober, aber am liebsten hätte er magische Kräfte: „Damit würde ich die Menschen glücklich machen.“
An diesem Abend sind die meisten glücklich
Nun, an diesem Abend sind die meisten glücklich: Bernd Eichinger umarmt seine Frau Katja, Tom Tykwer Freundin Marie Steinmann und Starlet Davorka zeigt einen über Rücken und Schulter gemalten Raben. Ist auch magisch, irgendwie.
Jan Chaberny